Ein Papst betritt Neuland: Historischer Besuch auf der Arabischen Halbinsel
Im Zentrum der Reise des Heiligen Vaters steht ein interreligiöses Treffen in Abu Dhabi.
In einer von fast allen arabischen TV-Stationen ausgestrahlten Videobotschaft hatte Papst Franziskus verkündet, mit seinem gestern begonnenen Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) "eine neue Seite in der Geschichte der Beziehungen zwischen den Religionen aufzuschlagen".
Der gemeinsame Glaube an Gott vereine und trenne nicht, er bringe die Gläubigen einander näher und entferne sie von Feindseligkeiten und Abneigungen, betonte der Pontifex, der seine kurze Botschaft mit dem arabischen Friedensgruß "As Salamu-aleikum" eingeleitet hatte.
Sein Gastland würdigte der Heilige Vater als "einen Treffpunkt zwischen den verschiedenen Zivilisationen und Kulturen" – was vielleicht etwas zu hoch gegriffen ist, aber durchaus dem Selbstverständnis der so ambitionierten Herrscher der VAE entspricht.
> Video: Papst besucht Abu Dhabi
Vielfalt der Religionen
Sie hatten auf einem im November 2018 abgehaltenen "Weltgipfel der Toleranz", an dem neben Muslimen, Christen, Hindus und Buddhisten erstmals auch Mitglieder der jüdischen Glaubensgemeinschaft teilnahmen, das "Jahr der Toleranz" proklamiert. Die Vielfalt der Kulturen und Religionen, sagte Premier Scheich Raschid al-Maktoum, sei die "beste Präventivwaffe gegen den Radikalismus". Man wolle versuchen, die Kulturen näher zusammenzubringen, und so einen Dialog zwischen Religionen schaffen.
Das ist ganz im Sinn von Papst Franziskus, der in Abu Dhabi zunächst an einer von einer islamischen Gelehrtenvereinigung, dem "Muslim Council of Elders", organisierten Konferenz der "menschlichen Brüderlichkeit" teilnimmt.
Messe vor 120.000 Menschen
An der Veranstaltung wird der Papst auch mit Scheich Ahmed al-Tayeb, dem Groß-Imam der Kairoer Al-Azhar-Universität, zusammentreffen. Die Lehranstalt gilt als die höchste religiöse Autorität im sunnitischen Islam. Vor seinem Rückflug nach Rom am Mittwoch wird Franziskus im größten Fußballstadion von Abu Dhabi eine Messe feiern, zu der mehr als 120.000 Gläubige erwartet werden. Die meisten von ihnen dürften Inder und Philippinos sein, die in den Emiraten als schlecht bezahlte Dienstboten, Taxifahrer und Bauarbeiter tätig sind.
Westliche Diplomaten erwarten, dass das Oberhaupt der katholischen Kirche bei dem Gottesdienst auch für den Frieden im Jemen betet und womöglich einige kritische Worte über die Beteiligung der Emirate an diesem blutigen Krieg verlieren könnte. Bereits im Vorjahr hatte Franziskus den Konflikt verurteilt und alle Beteiligten mit Nachdruck zu einem Waffenstillstand aufgerufen.
Mehr christliche Kirchen bauen
Ein wichtiges Thema wird – ohne öffentliche Verlautbarung – der Bau von zusätzlichen Kirchen in den Vereinigten Arabischen Emiraten sein. Der 1971 gegründete Staatenbund akzeptiert inzwischen die freie Religionsausübung aller Glaubensgemeinschaften. Für die vielen Christen am Persischen Golf sei aber nicht genügend Platz zum Gebet vorhanden, sagte ein Beamter des Vatikan.
Zudem müsse mehr Priestern die Ausübung ihres Berufes gestattet werden. Das Ansinnen könnte auf Widerstand stoßen. Viele Muslime befürchten eine christliche Missionierung, welche unter Androhung strengster Strafen verboten ist. Viele Muslime sähen es zudem lieber, wenn die Christen ihre Religion weiterhin im Verborgenen ausüben würden.
Mit den Vereinigten Arabischen Emiraten besucht Franziskus bereits das zweite arabische Land seit seinem Amtsantritt 2013. 2017 war er in Ägypten. Im März dieses Jahres wird der Pontifex in Marokko erwartet.
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Den Dialog zwischen den Religionen suchen, überhaupt, den Dialog suchen.
Vielleicht sollte der Papst den Gross Iman einmal fragen, Warum Länder wie Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (Beide sind ja nicht so weit weg von Syrien und den Irak ), so gut wie keine Kriegs Flüchtlinge aufnehmen ?
Das sind doch alles Glaubensbrüder,oder ?
Arm sind sie auch nicht gerade ?
Wahrscheinlich wird er in der Art etwas fragen.
Saudi Arabien ist im Yemen Krieg beteiligt,
der Papst hat vor seiner Abreise schon vom Yemen gesprochen.
Ein Appell für den Frieden, das ist seine Aufgabe.
....bei den Fernsehbildern hat man wenigstens gesehen wo das Geld ist, vom Glauben oder der Religion spricht er der Papst seltener, ja, ja ich glaub es, dass ist auch für ihm immer schwieriger wird sich ins Rampenlicht zu bringen.
Der Papst redet immer nur vom Glauben und von der Religion, was hast???