Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Nach dem Vorbild Russlands: Bulgarien verbietet LGBTQ-Aufklärung an Schulen

Von OÖN, 16. August 2024, 19:07 Uhr
Nach dem Vorbild Russlands: Bulgarien verbietet LGBTQ-Aufklärung an Schulen
Nach der Unterzeichnung des neuen, umstrittenen Gesetzes kam es in der bulgarischen Hauptstadt Sofia zu Protesten. Bild: APA/AFP/NIKOLAY DOYCHINOV

SOFIA. Menschenrechtsgruppen sind zutiefst besorgt und rufen zu Massenprotesten auf.

In Bulgarien will die Regierung staatlich vorschreiben, welche sexuelle Orientierung normal ist und welche nicht. An Schulen soll daher nicht länger zu "nicht traditionellen sexuellen" Themen unterrichtet werden. Der bulgarische Präsident Rumen Radew unterzeichnete in Sofia eine entsprechende Änderung des Bildungsgesetzes. Das Parlament hatte dem Verbot sogenannter LGBTQ-"Propaganda" zuvor mit großer Mehrheit zugestimmt. Die englische Abkürzung steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.

"Die Kinder schützen"

Die Gesetzesänderung verbietet künftig jegliche Aufklärung über LGBTQ-Inhalte sowie eine "vom biologischen Geschlecht abweichende" Identität. Man müsse die Kinder vor einem angeblichen Abdriften in Homosexualität oder Geschlechtsangleichung schützen, so die offizielle Begründung.

Vorbild für die Gesetzesänderung in Bulgarien sind ähnliche LGBTQ-feindliche Regelungen in Ungarn. Dort wird das Sprechen über Homosexualität vor Minderjährigen seit Sommer 2021 mit einer Geldstrafe belegt. Auch in Georgien verabschiedete das Parlament Ende Juni ein Gesetz zum Verbot von LGBTQ-"Propaganda". In Russland werden ähnliche Gesetze zur Unterdrückung sexueller Minderheiten eingesetzt.

Initiator der bulgarischen Gesetzesänderung war die rechtsextreme Partei Wasraschdane (Wiedergeburt), die bei den jüngsten Parlamentswahlen am 9. Juni 2024 mit 13,8 Prozent viertstärkste Kraft wurde und mit 38 Abgeordneten in der Volksversammlung sitzt. Die prorussische Wasraschdane erfreut sich wachsender Zustimmung. Zwischen 2020 und 2022 machte sie gegen Corona-Impfungen mobil. Sie lehnt jegliche Hilfen für die Ukraine ab. 2022 versuchte die Partei, ein von Russland abgekupfertes "Gesetz über ausländische Agenten" ins Parlament einzubringen, der Versuch scheiterte jedoch. Das LGBTQ-Gesetz fand die Zustimmung von 159 der 240 Abgeordneten des bulgarischen Parlaments. Unter ihnen waren auch Parlamentarier des Mitte-Rechts-Bündnisses GERB-SDS, der populistischen Partei ITN, der Sozialisten und der Partei der bulgarischen Muslime, DPS. Gegen die Novelle stimmte vor allem das liberal-konservative Bündnis PP-DB.

70 bulgarische Menschenrechtsgruppen hatten den Präsidenten nach der Abstimmung im Parlament aufgerufen, die Gesetzesänderung nicht abzusegnen, 6000 Menschen unterzeichneten eine entsprechende Petition. Auch der Europäische Rat für Menschenrechte zeigte sich "tief besorgt" und forderte die bulgarischen Behörden auf, "die Diskriminierung und die feindselige Rhetorik" gegenüber LGBTQ-Personen einzustellen.

"Homophobes Gedankengut"

Unmittelbar nach der Unterzeichnung riefen Menschenrechtsgruppen zu Protesten auf. Laut der Nichtregierungsorganisation LevFem mache die Gesetzesänderung nun unmöglich, "gegen das Mobbing von lesbischen, schwulen, bisexuellen und Transgender-Jugendlichen in der Schule vorzugehen".

Die Änderung des Bildungsgesetzes kommt nicht unerwartet: Ein homophobes Gedankengut ist in der politischen Debatte in Bulgarien und in den Medien weit verbreitet. Die Ehe für alle wird in dem Balkanland nicht anerkannt, zudem hat der EU-Mitgliedstaat auch das Istanbuler Übereinkommen zum Kampf gegen Gewalt an Frauen nicht ratifiziert.

mehr aus Außenpolitik

Paetongtarn Shinawatra wird neue Regierungschefin in Thailand

"Recht auf persönliche Angriffe": Trump teilt weiter gegen Konkurrentin Harris aus

Ukraine: Offensive-Ende bei Moskaus Bereitschaft zu gerechtem Frieden

Welthungerhilfe: Im Sudan größte humanitäre Krise der Welt

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

6  Kommentare
6  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
C.ronaldo (82 Kommentare)
vor einer Stunde

Das sollte in allen Ländern so sein. Kinder gehören nicht dem Staat oder irgendeiner Organisation. Sie müssen von solchen Sadistischen Dingen geschützt werden und nicht sexualisiert werden. Aber wie man so schön sagt ." Im Westen nichts neues". Jeder der sagt das Frühsexualisierung in den Schulen normal ist ist blöd oder blind auf beiden Augen.

lädt ...
melden
antworten
roberthoiss (3 Kommentare)
vor einer Stunde

….Zitat: …Das Parlament hatte dem Verbot sogenannter LGBTQ-"Propaganda" zuvor MIT GROSSER MEHRHEIT ZUGESTIMMT ….- da steht nix von Diktatur…. denkt mal drüber nach ….ein Volk wählt seine Parlamentarier, die dann Gesetze beschließen… nennt sich (glaube ich) Demokratie …. blöde Frage: Wer wählt NGO‘‘s ? …, oder kriegen wir sie einfach auf‘s „Auge (oder in die Hose) gedrückt ….?

lädt ...
melden
antworten
kmal (1.224 Kommentare)
vor einer Stunde

Solche Länder sollte man aus der EU ausschließen.

lädt ...
melden
antworten
kmal (1.224 Kommentare)
vor einer Stunde

Im allgemeinen Länder welche vielleicht auch noch russlandfreundliche Parteien haben, sollten in einer europäischen Gemeinschaft keinen Platz haben.

lädt ...
melden
antworten
diwe (2.517 Kommentare)
vor einer Stunde

Zurück in die Steinzeit. Scheinbar die gleichen Scheuklappen wie Ungarn tragend! Und sowas ist in der EU.

lädt ...
melden
antworten
C.ronaldo (82 Kommentare)
vor einer Stunde

Die Länder dürfen über eigene Gesetze entscheiden oder müssen die zuerst Frau von der leyen fragen??

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen