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Neue Atomresolution westlicher Staaten gegen Iran bei IAEA

Von nachrichten.at, 20. November 2024, 20:02 Uhr
Rafael Grossi
IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi Bild: (APA/AFP/ALEXANDER NEMENOV)

TEHERAN. Mehrere westliche Staaten haben kurz vor einer wichtigen Tagung der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) in Wien eine Resolution gegen den Iran eingebracht.

Der Text wurde am späten Dienstagabend offiziell eingereicht, wie die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch aus Diplomatenkreisen erfuhr. Es war erwartet worden, dass Deutschland, Frankreich und Großbritannien bei der Sitzung des IAEA-Gouverneursrats ab Mittwoch eine Resolution gegen den Iran einbringen.

Der französische Außenminister Jean-Noel Barrot informierte seinen iranischen Amtskollegen Abbas Araqchi in einem Telefongespräch von dem Schritt. Der Iran müsse seine nuklearen Verpflichtungen umsetzen und in vollem Umfang mit der IAEA zusammenarbeiten, sagte Barrot laut einer Mitteilung des französischen Außenministeriums. Die "nukleare Eskalation" seitens des Iran sei "äußerst Besorgnis erregend", doch würde sich Frankreich gemeinsam mit Deutschland und Großbritannien weiter für Verhandlungen und eine diplomatische Lösung einsetzen.

Iran warnt vor "Komplikationen"

Der Iran hatte sich mehrfach gegen die Resolution ausgesprochen. "Diese Initiative wird nur für mehr Komplikationen sorgen", sagte Außenminister Araqchi im Telefonat mit Barrot, wie sein Ministerium am Mittwoch bekanntgab. Das Einbringen der Resolution stehe "in klarem Gegensatz zu der positiven Atmosphäre des Austausches zwischen dem Iran und der IAEA", sagte Araqchi weiter.

Mit der Resolution soll der Druck auf Teheran im Atomstreit erhöht werden. Der Iran hatte sich in den Wiener Atomverhandlungen im Jahr 2015 zur Einschränkung seines Atomprogramms verpflichtet, nachdem der Westen befürchtet hatte, dass der Iran den Bau von Atomwaffen anstrebt. Im Gegenzug wurden westliche Sanktionen aufgehoben. Doch die Vereinigten Staaten stiegen 2018 unter Präsident Donald Trump aus dem Abkommen aus. Teheran reagierte mit der Einschränkung von IAEA-Inspektionen und der Produktion von hochangereichertem Uran. Bemühungen zur Revitalisierung des Abkommens unter Trumps Nachfolger Joe Biden verliefen im Sande.

Nukleare Partikel an nicht deklarierten Orten

IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi hatte nach einem Besuch in Teheran mitgeteilt, dass das Land einen Stopp der Herstellung von hochangereichertem Uran erwäge. In seiner Rede vor dem IAEA-Gouverneursrat hielt Grossi fest, dass die UNO-Atombehörde seit dreieinhalb Jahren keinen umfassenden Zugang zu dem Land habe und somit keine umfassenden Kenntnisse über die nukleare Produktion, etwa die Anzahl der Zentrifugen oder das Uranerz habe. Zudem stünden die Beteuerungen des Iran, sämtliches nukleares Material, Aktivitäten und Orte offen gelegt haben, in Widerspruch zu Erkenntnissen der IAEA, deren Inspektoren menschengemachte nukleare Artikel an anderen als den von der iranischen Regierung angegebenen Orten gefunden hätten. Eine vollständige Offenlegung von Orten und Material sei erforderlich, damit die IAEA "sichergehen kann, dass das iranische Atomprogramm ausschließlich von friedlicher Natur ist", so Grossi.

Während der IAEA-Tagung fand vor der Wiener UNO-City eine Protestdemonstration von iranischen Regimegegnern statt. Die Aktivisten des "Nationalen Widerstandsrats Iran" (NWRI) forderten die sofortige Aktivierung des "Snapback-Mechanismus", um alle UNO-Sanktionen gegen Teheran wiederherzustellen. "Eine IAEA-Resolution muss den Weg hierzu ebnen. Jede Verzögerung bringt das Regime der Bombe näher", sagte NRWI-Sprecher Javad Dabiran am Mittwoch

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