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Richtungswahl in den USA: Donald Trump steht wohl vor Sieg

Von nachrichten.at/apa, 06. November 2024, 04:58 Uhr
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Großes Warten auf das Ergebnis Bild: LOREN ELLIOTT (APA/Getty Images via AFP/GETTY IMAGES/LOREN ELLIOTT)

WASHINGTON. Nächster Swing State geht an Trump: Der Ex-Präsident sicherte sich nach North Carolina auch Georgia.

Dieser Artikel wurde um 07:08 Uhr aktualisiert.

Der republikanische Ex-Präsident Donald Trump hat in der Nacht auf Mittwoch einen weiteren großen Schritt zu einem Comeback gemacht. Nach North Carolina hat er bei der US-Präsidentenwahl mit Georgia den zweiten von insgesamt sieben Swing States für sich entschieden. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtete, gingen damit weitere 16 Wahlleute auf sein Konto. Er hielt damit bei 246 Elektoren und war nur noch 24 Stimmen von der absoluten Mehrheit in dem Gremium entfernt.Washington. Die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris hatte 210 Wahlleute. Trump führte in Georgia nach Auszählung von 94 Prozent der Stimmen mit 51 zu 48 Prozent der Stimmen. In den fünf restlichen Swing States lag er ebenfalls in Führung.

Für einen Sieg sind 270 Stimmen im Wahlgremium erforderlich. Der US-Präsident wird nicht direkt gewählt, sondern von insgesamt 538 Wahlleuten der 50 Staaten und des Hauptstadtbezirks Washington DC. Offen war das Rennen laut Umfragen nur in den sieben Swing States Wisconsin, Michigan, Pennsylvania, North Carolina, Georgia, Arizona und Nevada.

Konkret gewann Trump die Wahlleute von Texas (40), Florida (30), Ohio (17), North Carolina (16), Indiana (11), Tennessee (10), Missouri (10), South Carolina (9), Alabama (9), Kentucky (8), Louisiana (8), Oklahoma (7), Mississippi (6), Arkansas (6), Utah (6), Kansas (6), Iowa (6), Montana (4), West Virginia (4), Idaho (4), North Dakota (3), South Dakota (3), Wyoming (3) sowie Nebraska (drei von fünf). Harris konnte die Stimmen von Kalifornien (54), New York (28), Illinois (19), New Jersey (14), Virginia (13), Washington (12), Massachusetts (11), Colorado (10), Maryland (10), Oregon (8) Connecticut (7), New Mexico (5), Rhode Island (4), Delaware (3), Vermont (3) und Washington D.C. (3) sowie einen Sitz aus dem Ostküstenstaat Maine auf ihr Konto buchen, ergab eine Auswertung der Nachrichtenagentur Associated Press.

Trumps Sieg in Florida deutlicher als vor vier Jahren

Das gute Abschneiden Trumps hatte sich im Wahlabend verfestigt. So fiel sein Sieg im früheren Swing State Florida fiel Trumps Sieg aber nach Auszählung von 97 Prozent der Stimmen deutlicher aus als vor vier Jahren, als er als Amtsinhaber seinem damaligen demokratischen Herausforderer Joe Biden um drei Prozentpunkte unterlegen war. Das Zwischenergebnis zeigte Trump um 13,5 Prozentpunkte vor Harris. Um 5 Uhr MEZ war die Wahl in allen Staaten mit Ausnahme von Alaska und Hawaii beendet.

Mit Ausnahme von North Carolina war das Rennen in sechs Swing States noch offen, doch die Wahlwebsite Decision Desk HQ schlug auch Georgia bereits dem Republikaner zu. Dieser führte auch in Wisconsin, Michigan, Arizona und Pennsylvania, während aus Nevada keine Ergebnisse vorlagen. Vor vier Jahren hatte Trump als Amtsinhaber in allen sieben Swing States verloren.

Umfragen hatten ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Kandidaten erwarten lassen. Eine Nachwahlbefragung des Instituts Edison Research ließ Vorteile für Harris erkennen. Sie zeigte mit 53 Prozent einen deutlicheren Frauen-Überhang in der Wählerschaft als vor vier Jahren (52 Prozent), was für die Demokratin sprach. 48 Prozent haben eine positive Meinung von Harris, 44 Prozent eine positive Meinung von Trump.

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Viele Wähler gaben schon vor dem Wahltag ihre Stimme ab. Nach Angaben des "Election Lab" der Universität Florida stimmten rund 83 Millionen US-Bürger per Brief oder in vorher geöffneten Wahllokalen ab. Das entspricht mehr als der Hälfte der 2020 bei der Präsidentenwahl insgesamt abgegebenen Stimmen.

"Bin sehr zuversichtlich"

Trump zeigte sich bei der Stimmabgabe in Palm Beach im Bundesstaat Florida "sehr zuversichtlich", rechnete aber mit einem knappen Wahlausgang. Bei einem fairen Wahlverlauf werde er das Ergebnis anerkennen. Doch schon kurze Zeit später säte er in sozialen Medien Zweifel am Wahlverlauf, nachdem es in der Metropole Philadelphia Probleme bei Wahlmaschinen gegeben hatte. "Es wird viel über massiven BETRUG in Philadelphia geredet. Die Strafverfolgungsbehörden kommen!!!", schrieb er auf Truth Social.

Vizepräsidentin Harris verbrachte den Wahltag teils in ihrer Residenz in der US-Hauptstadt Washington. Dem Radiosender KDKA sagte die 60-Jährige, sie wolle im Kreise ihrer Familie Zuhause Abendessen und später zu einer demokratischen Wahlparty an ihrer ehemaligen Universität gehen. "Ich werde an meiner Alma Mater sein, der Howard University", so Harris.

Unberechenbarer und aggressiver Kurs

Bei der Wahl steht viel auf dem Spiel: Die innenpolitische Stabilität der USA sowie das ohnehin wackelige Gleichgewicht der Weltpolitik. Die Demokratin Harris könnte die erste Frau an der Spitze der USA werden. Trump könnte nach seiner Abwahl vor vier Jahren erneut ins Weiße Haus einziehen. Bidens 60-jährige Vizepräsidentin steht inhaltlich eher für Kontinuität und für eine stabile Außenpolitik der Weltmacht. Der Ex-Präsident hingegen ist stolz auf seinen unberechenbaren und aggressiven Kurs.

Die Sicherheitsvorkehrungen waren groß. Zwischenzeitlich sorgten Bombendrohungen unter anderem im besonders umkämpften "Swing State" Georgia für Unterbrechungen beim Wählen. Die US-Bundespolizei FBI sah eine Spur nach Russland: "Dem FBI sind Bombendrohungen gegen Wahllokale in mehreren Bundesstaaten bekannt, von denen viele von russischen E-Mail-Domänen zu stammen scheinen. Bisher konnte keine der Drohungen als glaubwürdig eingestuft werden", hieß es in einer Mitteilung. Am Besucherzentrum des US-Kapitols in Washington nahm die Polizei einen Mann fest, der nach Benzin roch und eine Leuchtpistole bei sich hatte. Das teilte die Kapitol-Polizei auf der Plattform X mit. Der Mann sei bei der Sicherheitskontrolle aufgefallen.

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10  Kommentare
10  Kommentare
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wiesi87 (1.092 Kommentare)
vor 10 Minuten

Sehr enttäuschend, ich hatte starke Hoffnungen in einen Sieg Harris' gesetzt. Und so wie's ausschaut, wird Trump nicht nur Präsident, sondern er gewinnt tatsächlich auch nach Absolutanzahl der Stimmen und die Reps holen sowohl Senat als auch Repräsentantenhaus. Also Sieg auf ganzer Linie - ich verstehs halt nicht. Ist wohl auch schwierig zu verstehen als Europäer, warum man so jemanden als Präsident will. Allerdings - gäbs auch in Österreich nur 2 Parteien (z. B. FPÖ und SPÖ), dann wäre die FPÖ wohl auch knapp an den 50 Prozent gewesen oder drüber.

Dann hoffen wir mal, dass es nicht allzu schlimm wird. Denn ein Vorposter hat ja geschrieben, dass Europa jetzt näher zusammen rücken muss: Ganz ehrlich, das wird fix nicht passieren. Ein Europa, welches an einem Strang zieht - guter Witz.

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willie_macmoran (3.455 Kommentare)
vor 44 Minuten

Schade, schade.

Was mir aber gefällt. Trump wird dieses mal auch das Populär-Vote bekommen. D.h. die Mehrheit aller Stimmen. Und wird nicht durch irgendwelche komischen Wahlsystemseigenheiten Präsident. Das bedeutet die wollen das wirklich so. Na guat, dann halt, werden wir auch überstehen.

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phare (2.713 Kommentare)
vor 47 Minuten

Europa muss jetzt noch dringender seine Hausaufgaben machen!
Zuallerst unbedingt seine Rechtspopulisten in den Griff bekommen, eine Bildungsoffensive schaffen, Industrie transformieren und die Ärmel hochkrempeln!

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fai1 (6.251 Kommentare)
gerade eben

hätte Europa seine seit Jahrzehnten überfälligen Aufgaben erledigt, dann gäbe es kaum einen Rechtspopulismus.

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bbgrunt (917 Kommentare)
vor 49 Minuten

Ich will nicht gescheiter sein als Millionen US-Bürgerinnen und Bürger. Aber mit einer wirtschaftlich und politisch abgeschotteten USA muss jetzt auch Europa näher zusammenrücken. Willkommen in der multipolaren Welt!

Da Österreich keinen eigenen Pol bilden wird können, bleibt die Wahl zwischen EU und Neo-Ostblock.

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bbgrunt (917 Kommentare)
vor 39 Minuten

Wobei es für Russland nur auf den ersten Blick ein Vorteill sein dürfte, wenn die USA sich von Europa abwenden. Damit wird es für China wirtschaftlich enger und die Motivation zur Zusammenarbeit mit Europa dürfte steigen. Damit wir Russland - außer als Rohstofflieferant - aber weniger interessant. Auch die militärische Konkurrenz dürfte sich noch stärker in den Pazifik verlegen.

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tradiwaberl (15.986 Kommentare)
vor 57 Minuten

War leider abzusehen... die USA sind nicht bereit für eine Frau als Präsident

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Natscho (5.721 Kommentare)
vor einer Stunde

Das wird für Europa ungemütlich

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willie_macmoran (3.455 Kommentare)
vor 25 Minuten

In erster Linie für die Ukraine.

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Natscho (5.721 Kommentare)
vor einer Minute

Nein für Europa.
Indirekt, weil sich Putin die Ukraine holen wird, und der Rattenschwanz, der damit kommt.

Aber eben auch direkt, durch Handelskrieg mit Europa, errodierung des westlichen Zusammenhalts (damit erstarken Chinas), Europa wird mehr in seine Verteidigung investieren müssen, da das die USA nicht mehr garantieren werden (grundsätzlich hätten wir das immer schon tun sollen, aber das Geld ist dafür nicht da), Desinformation und Fake News werden jetzt nicht nur von Russland, sondern auch von Amerika rüberschwappen, und und und

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