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Woodward-Buch: Trump schickte heimlich Corona-Tests an Putin

Von nachrichten.at/apa, 08. Oktober 2024, 21:26 Uhr
Putin Trump
Vladimir Putin und Donald Trump Bild: (APA/AFP/BRENDAN SMIALOWSKI)

WASHINGTON. Neue Erkenntnisse des US-Journalisten Bob Woodward über die Kontakte von Donald Trump nach Moskau.

Als US-Präsident schickte der Republikaner trotz der Knappheit im eigenen Land heimlich Corona-Tests an den russischen Präsidenten Wladimir Putin und nach seiner Zeit im Weißen Haus hat er mit dem Kreml-Chef mehrere Gespräche geführt - dies geht aus Woodwards neuem Buch "War" (Krieg) hervor, aus dem die "Washington Post" am Dienstag Auszüge veröffentlichte.

Weiterhin Kontakt zu Putin

Darin berichtet der Investigativ-Journalist auch über das schwierige Verhältnis zwischen US-Präsident Joe Biden und dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu. Nach den Recherchen Woodwards unterhält Trump weiterhin persönliche Kontakte zu Putin, ungeachtet des seit zweieinhalb Jahren andauernden Krieges in der Ukraine und trotz seiner Kandidatur für die Präsidentschaftswahl am 5. November. Als die Corona-Pandemie 2020 wütete und Tests überall dringend benötigt wurden, habe Trump eine Ladung Corona-Tests an den russischen Präsidenten geschickt.

Putin habe angenommen, Trump aber geraten, die Lieferung geheim zu halten: "Ich möchte nicht, dass Du es jemandem erzählst, denn dann werden die Leute wütend auf Dich sein, nicht auf mich", sagte Putin dem Buch zufolge zu Trump.

"Krasses Beispiel dafür, wer Trump ist"

Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris sagte dazu am Dienstag in einem Radio-Interview, jeder in den USA habe sich damals um Corona-Tests gerissen. "Und dieser Typ schickt sie nach Russland, zu einem mörderischen Diktator für seinen persönlichen Gebrauch?" Dies sei nur das "jüngste krasse Beispiel dafür, wer Trump ist".

Woodward zitiert einen namentlich nicht genannten Helfer Trumps, wonach dieser seit dem Ende seiner Amtszeit 2021 bis zu sieben Mal mit Putin gesprochen habe. Anfang 2024 forderte Trump demnach einen Angestellten in seinem Anwesen in Mar-a-Lago in Florida auf, sein Büro zu verlassen, damit er ein privates Telefonat mit Putin führen könne.

"War" erscheint am 15. Oktober in den USA, drei Wochen vor der Wahl, bei der am 5. November Ex-Präsident Trump für die Republikaner und Vizepräsidentin Harris für die Demokratische Partei gegeneinander antreten.

Mehrere Enthüllungsbücher

Woodward berichtet seit 50 Jahren über die verschiedenen US-Präsidenten. In den 1970er-Jahren wurde er zusammen mit seinem "Washington Post"-Kollegen Carl Bernstein durch die Recherchen zur Watergate-Abhöraffäre um Präsident Richard Nixon weltberühmt. Seitdem hat er immer wieder Enthüllungsbücher über US-Präsidenten veröffentlicht, darunter mehrere über Trump.

Woodward kommt zu dem Schluss, dass der Rechtspopulist angesichts seiner Kontakte zu einem autoritär regierenden russischen Staatschef, der einen Krieg gegen den US-Verbündeten Ukraine führt, weniger für das Präsidentenamt geeignet sei als es Nixon damals war. "Trump war der rücksichtsloseste und impulsivste Präsident in der Geschichte Amerikas und zeigt denselben Charakter als Präsidentschaftskandidat des Jahres 2024", schreibt Woodward.

"Verrückter und gestörter Mann"

Das Trump-Team bezeichnete das Buch als "Schund" und sprach von "erfundenen Geschichten". Woodward sei ein "verrückter und gestörter Mann", sagte der Sprecher der Trump-Kampagne, Steven Cheung.

Woodward befasst sich in seinem Buch auch mit Amtsinhaber Biden und dessen schwierigem Verhältnis zu Netanyahu. Biden habe den israelischen Premier als "Lügner" bezeichnet, berichtet Woodward, der auch aus einem Telefonat zwischen den beiden Politikern im April zitiert: "Was ist Deine Strategie, Mann?" fragte Biden demnach den israelischen Regierungschef. "Wir müssen in Rafah reingehen", sagte dieser mit Blick auf die im Süden des Gazastreifens gelegene Stadt. Biden sagte daraufhin: "Bibi, Du hast keine Strategie."

Die stellvertretende Pressesprecherin des Weißen Hauses, Emilie Simons, sagte dazu, Biden und Netanyahu würden sich schon sehr lange kennen. "Sie haben eine sehr aufrichtige und direkte Beziehung", sagte Simon. Spezielle Anekdoten wolle sie nicht kommentieren.

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11  Kommentare
11  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
soistes (3.401 Kommentare)
am 09.10.2024 09:58

Auch nur ein sensationsgeiler Schreiberling.
Oder war er überall dabei?

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jack_candy (8.899 Kommentare)
am 09.10.2024 11:35

Fühlt sich da ein Trump-Fan enttäuscht?

Bob Woodward ist einer der angesehensten Journalisten der USA. Unter anderem hat er damals Nixon's Watergate-Skandal aufgedeckt.

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soistes (3.401 Kommentare)
am 09.10.2024 17:15

Das war aber auch das einzig Wahre, was er wirklich aufgedeckt hat.

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Augustin65 (2.733 Kommentare)
am 09.10.2024 08:44

Als US-Präsident schickte der Republikaner trotz der Knappheit im eigenen Land heimlich Corona-Tests an den russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Wenn Österreich TROTZ höchster Staatsverschuldung aller Zeiten, Milliarden für Selenskyj locker macht und zehntausenden Wirtschaftsflüchtlingen ein schönes Leben in der sozialen Hängematte finanziert, stört das die Linksbesseren in keinster Weise....

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LASimon (14.857 Kommentare)
am 09.10.2024 10:37

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Der Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine ist nur ein Teil von Putins Krieg gegen die EU, wenngleich der bis dato einzige militärische. Wenn wir die Ukraine (nicht Selenskyj als Person!) unterstützen, helfen wir uns damit auch selbst - und bewahren uns vor einer Massenflucht von Ukrainer*innen, sollte Putistan den Krieg gewinnen.

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fai1 (6.311 Kommentare)
am 09.10.2024 19:42

Putins Krieg gegen die EU. Der ist gut.
Vor lauter Putin haben sie übersehen, dass die USA derzeit Europa ruiniert

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LASimon (14.857 Kommentare)
am 09.10.2024 10:39

Das mit der "sozialen Hängematte" ist bis dato noch immer nur eine unbewiesene Behauptung. Ein Faktum hingegen ist, dass Armutsflüchtlinge ("Wirtschaftsflüchtlinge" flüchten vor der Wirtschaft) von dem Geld, das sie erarbeiten oder als Unterstützung erhalten, einen nicht unwesentlichen Teil nach Hause schicken.

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Linz2013 (4.260 Kommentare)
am 09.10.2024 07:27

Ein ehemaliger US-Geheimdienstchef hat vor kurzem gesagt, dass Putin Trump zum Frühstück verspeist.

Trump glaubt, dass er der große Deal-Maker sei. Doch in Wahrheit ist er ein Idiot, der sich von zynischen Profis, wie Putin, leicht um den Finger wickeln lassen kann.

Ich hoffe, dass es in den USA noch genug Vernünftige gibt.

Ansonsten schaut es düster für die Sicherheit Europas aus.

Ich habe vor kurzem mit einem Balten gesprochen. In seinem Land haben sie die Steuern um 5% gehoben, damit sie die zusätzlich nötigen Verteidigungsausgaben decken können. Die haben echte Angst vor einem Einmarsch der Russen.

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LiBerta1 (4.178 Kommentare)
am 09.10.2024 08:32

"Ansonsten schaut es düster für die Sicherheit Europas aus."

Nicht nur "ansonsten", es schaut düster aus. Europa soll endlich selbst für seine Sicherheit sorgen und nicht ständig am Rockzipfel der USA hängen.

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Augustin65 (2.733 Kommentare)
am 09.10.2024 10:22

Ab in die Uniform und raus an die Front!
....und die ist nicht dort, wo das Wohnzimmer aufhört...

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jack_candy (8.899 Kommentare)
am 08.10.2024 21:52

Unglaublich, dieser orange Irre.

Und noch unglaublicher, dass seinen Fans diese Aktivitäten, die in etlichen Fällen glatter Landesverrat sind (nicht nur beim Putsch-Aufruf und dem Sturm aufs Kapitol vom 6. Januar 2021), völlig egal sind.

"Make America Great Again", aber knappe Corona-Tests bekommt Putin. "Grab them by the pussy" und Abtreibungsverbot, aber viele Frauen wollen ihn immer noch wählen...

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