40 Jahre danach: Hainburg-Aktivisten fordern Naturschutz-Offensive
WIEN. Ehemalige Besetzer der Flusslandschaft treten für aktive Renaturierung von Böden und Flussgebieten ein.
Vor knapp 40 Jahren, am 8. Dezember 1984, begann die Besetzung der Hainburger Au. Sie gilt nicht nur als Geburtsstunde der grünen Bewegung, sondern auch als Zäsur in der österreichischen Umweltbewegung.
Mit zunehmendem Rückhalt aus der Bevölkerung konnten damals Umweltschützer gegen den Willen der Staatsmacht den Bau eines Donaukraftwerks in einer Flusslandschaft östlich von Wien verhindern. Zum Jahrestag zogen gestern die Aktivisten von damals Bilanz, gleichzeitig wurden neue Forderungen an die Politik gestellt.
Bald sechs neue Nationalparks?
Der ehemalige Hainburg-Aktivist und Ehrenpräsident des Umweltdachverbandes, Gerhard Heilingbrunner, sprach sich für eine Nationalparkoffensive aus. Konkret forderte er, bis 2030 sechs neue Nationalparks in Österreich zu errichten.
Für diese weiteren Schutzgebiete müsste eine neue Bundesregierung zusätzlich rund 100 Millionen Euro bereitstellen. Überdies sieht Heilingbrunner die Notwendigkeit, Böden, Gewässer, Feuchtgebiete und Moore in allen Bundesländern "umfassend zu renaturieren und unter Schutz zu stellen".
- Einen Kommentar zum Thema lesen Sie hier.
Auch der ehemalige Direktor des Naturhistorischen Museums und Hainburg-Aktivist Bernd Lötsch forderte mehr Renaturierungsmaßnahmen. "Dies bedeutet auch, die Ökosysteme wieder funktionsfähiger und resilienter zu machen und deren Wasserversorgung zu verbessern."
Für die Donauauen, die seit Jahrzehnten unter Eintiefung und staustufenbedingten Feinsedimentproblemen leiden, sei es "das Gebot der Stunde, die niedrigen und mittleren Wasserspiegellagen in der Donau wieder anzuheben und zu sanieren", sagte Lötsch.
Doris Holler-Bruckner, Hainburg-Demonstrantin und Umweltjournalistin, kritisierte den "Murks" um Österreichs Nationalen Energie- und Klimaplan: Statt wirksamer und ambitionierter Maßnahmen habe es Uneinigkeit und ein "aufgeweichtes" Papier gegeben, das die EU-Kommission verwarf. Österreich hätte als EU-Mitglied hier eine Verpflichtung und solle "nicht länger versuchen, vor seiner Verantwortung davonzulaufen", betonte Holler-Bruckner.
"Es braucht mehr als Dämme"
Wolfgang Rehm, ebenfalls einstiger Aubesetzer und Mitbegründer der Umweltorganisation "Virus", sagte, dass man angesichts der gegenwärtigen Diskussion vorsichtig sein müsse und keine Energie- und Klimafragen gegen die Natur ausspielen dürfe. Dabei räumte er ein, dass "Kraftwerke notwendig sind".
Falsche Ansätze bei der Wahl des Standorts würden allerdings häufig zu einer Zielverfehlung führen. Erreichbar seien die Ziele des Naturschutzes nur dann, wenn die ewige Beschränkung auf Kraftwerksdiskussionen hinter sich gelassen werde.
Außerdem müsse der Hochwasserschutz neu gedacht werden. Dieser sei sowohl an der Donau als auch an jedem anderen Fluss "mehr als nur die Errichtung von Schutzdämmen". Man müsse die steigenden Herausforderungen durch Extremwetterereignisse auch mit einem besseren Bodenmanagement bewältigen.
In der Au gabs eine Allianz von rechtsrechten HEIMAT - und Naturschützer - die Österreichfahne schwingend -
und den GRÜNEN Naturschützern!
BLAU / GRÜN gemeinsam!
Was treiben die Blauen heute? Destruktive Desinformation betr. KLIMAWANDEL!
O tempora o zorres!
Das waren noch Zeiten, als ein BK Weihnachtsfrieden ausgerufen hat!
Wir sind aktive Umweltschützer - damals als aufopfernde Temelinwiderstandskämpfer, heute als Betreuer eines FFH-Gebietes.
Aber die Produktion von erneuerbarer Energie wie ein Wasserkraftwerk zu verhindern, erscheint uns als Schildbürgerstreich - angesichts der Umweltbelastungen durch kalorische Kraftwerke, bes. Atomkraftwerke, durch den wegen der Kerosinsteuerbefreiung völlig ausufernden Luftverkehrs etc.
Da würde nur noch eisernes Energiesparen helfen: Verzicht auf Fernreisen, Heizung drosseln, viele (für Besorgungen o. für die Arbeit nötigen) Wege zu Fuß o. per Fahrrad bewältigen usw.
Oder einfach weniger Müll in Internetforen absondern.
So wie Sie.
Zur Sache tragen Sie ja ohnehin nichts bei.
Manche nützen Foren zum Argumente- bzw. Gedankenaustausch andere, um ihren Frust auf andere abzuladen...