Asyl: Bezahlkarte wird von deutscher Firma betrieben
WIEN. Die Bezahlkarte für Asylwerber hat die nächste Stufe genommen. Die Ausschreibung zur Abwicklung des Projekts ist abgeschlossen und die deutsche Firma Paycenter ist zum Zug gekommen. Oberösterreich bleibt allerdings einstweilen bei der derzeitigen Lösung.
Sieben Bundesländer haben sich an der Ausschreibung, die vom Innenministerium initiiert wurde, beteiligt, sind also bestrebt, die Bezahlkarte einzuführen. Niederösterreich bleibt bei seinem eigenen Modell und auch Wien ändert seine Vorgangsweise nicht.
Ziel der Bezahlkarte ist, dass alle Leistungen für Asylwerber wie Taschengeld oder etwa Mietkosten-Ersatz auf dieser abgespeichert werden. Überweisungen ins Ausland werden damit nicht mehr möglich sein. Zudem soll so garantiert sein, dass auch Frauen ihre Leistungen direkt erhalten. Ferner argumentiert das Innenministerium mit geringerem Verwaltungsaufwand.
Ziel der Ausschreibung, die von der Bundesbeschaffungsagentur durchgeführt wurde, war der Abschluss einer Rahmenvereinbarung. Auf Grundlage dieser können jene Bundesländer, die sich an der Ausschreibung beteiligt haben, nun eine Sachleistungskarte abrufen. Für die Länder sollen flexible Anwendungsmöglichkeiten und Detailanpassungen möglich sein.
Vorerst anderer Anbieter in Oberösterreich
In Oberösterreich läuft bereits seit Juli ein Pilotprojekt zur Sachleistungskarte. Hier setzt man allerdings auf die "Social Card" des - ebenfalls deutschen - Anbieters Publk GmbH. Vorerst werde man auch dabei bleiben, gibt man sich im Büro von Soziallandesrat Christian Dörfel (ÖVP) abwartend. Jene Asylwerbenden, die im Februar die Karte erhalten, bekommen also nach wie vor jene von Publk. Mittelfristig hält man aber eine Umstellung auf Karten von Paycenter für möglich. Es werde geprüft, wie sich diese technisch auswirken würde.
Derzeit haben rund 1.100 - von rund 3.600 in Quartieren der oberösterreichischen Grundversorgung lebenden - Asylwerbende die Sachleistungskarte. Ziel sei weiterhin die flächendeckende Ausrollung bis Ende des Jahres, so Dörfel.
Nicht einmal diesen Schwachsinn können österreichische Firmen selber.