Pflegereform: Senioren schicken Brief an Mückstein
WIEN. Sozialminister Wolfgang Mückstein (Grüne) erhält Post vom VP-Seniorenbund.
Das Schreiben wurde von Seniorenbund-Chefin Ingrid Korosec und den neun Landesobleuten, unter anderen Oberösterreichs Josef Pühringer, unterzeichnet. Es ist eine Aufforderung an den Minister, angesichts der Coronakrise nicht ein weiteres Mal die angekündigte Pflegereform zu verschieben. Denn auch hier sei die Lage dringlich. "In den Pflege- und Altenheimen stehen derzeit tausende Betten leer, da trotz langer Wartezeiten bei der Aufnahme die personellen Ressourcen fehlen", steht in dem Brief. Eine Verbesserung sei nicht in Sicht.
Gefordert wird eine bessere Unterstützung pflegender Angehöriger, eine Aufwertung des Pflegeberufs inklusive Pflegelehre, eine bessere Entlohnung der Angestellten sowie ein Ausbau der mobilen Pflege und der Tagesbetreuungseinrichtungen.
Die Regierung hat die Pflegereform schon lange auf der Agenda, eine Taskforce wurde eingesetzt, Reformen wurden bisher nicht beschlossen.
Kurz I Versprach Konzept + Gesetz
Kurz II versprach dies für Ende 2021
In der Budgetrede unter Schallenberg kam Pflege nicht vor
Für das PflGeld selbst wendete man 2018 nur 2,66 der mehr als 5 Mrd auf. Der Rest floss als Subventionen an Institutionen des PflBusiness, die als Betreiber von Unterbringungsanstalten/Vermittler von Diensten schlecht, aber immerhin besser als Familienangehörige, bezahlte Kräfte für ihren Profit und ihre Funktionäre werkeln lassen.
Mobile Dienste werden mit durchschnittlich € 275/Pflegling/Monat und Heime mit € 1 610 subventioniert.
Damit sich diese Kostenunwahrheit noch mehr Richtung Vereine und NGO verschiebt, wurden von Anschober alle zum Mitreden eingeladen, nur kein einziger betroffener privat lebender Pflegebedürftiger oder pflegender Angehöriger.
Aktuelle Stundensätze für Angehörigenpflege Stufen 1 bis 4: € 1,41 bis € 4,35.
Kein Wunder, dass wenige Angehörige pflegen und teure Heime und Dienste überlastet sind.
Frau Korosek wird sich zwar auch vorwiegend für Vereine ins Zeug legen, aber immerhin wird Mückstein ihre Stellungnahme, anders als die Stellungnahmen privat lebender Betroffener, die ohnehin, dafür hatte Vereinsmeier Rudi ja gesorgt, nur ganz wenige waren, wenigstens nicht kübeln.