Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Sicherheitsstrategie: Regierung offenbar einig

Von nachrichten.at/apa, 27. August 2024, 16:20 Uhr
Soldaten
Der Ukrainekrieg verdeutliche, dass "Österreichs Verteidigungsfähigkeit in allen Bereichen erhöht werden" müsse.  Bild: (Volker Weihbold)

WIEN/BRÜSSEL. Die Schwarz-Grüne Bundesregierung dürfte sich bei der lange diskutierten Sicherheitsstrategie nun geeinigt haben.

Ein 57-seitiger, der APA vorliegender Letztentwurf, über den auch das "profil" berichtete, sieht unter anderem eine engere Zusammenarbeit mit der NATO und den Ausstieg aus russischem Gas vor. Offiziell werden könnte die Strategie schon morgen per Umlaufbeschluss.

Gefahr aus Russland

Das Dokument beginnt mit dem nun zweieinhalb Jahren andauernden Krieg in der Ukraine, und stellt klar, dass von Russland auch für Europa Gefahr ausgehe. So heißt es darin etwa: "Das Verhältnis zwischen der EU und Russland hat sich seit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine fundamental geändert" oder "Im Rahmen seiner hybriden Kriegsführung wird Russland Europa weiterhin auch militärisch bedrohen, mit unterschiedlichen Mitteln herausfordern und versuchen, die Europäische Union und ihr Umfeld zu destabilisieren."

Für die Autoren ist klar, welche Schlüsse daraus zu ziehen sind: Der Ukrainekrieg verdeutliche, dass "Österreichs Verteidigungsfähigkeit und Resilienz in allen sicherheitspolitischen Handlungsfeldern auf nationaler Ebene im Einklang mit der EU erhöht werden muss".

"Neutral heißt nicht gleichgültig"

Heiß diskutiert ist spätestens seit Februar 2022 auch die Österreichische Neutralität. "Militärisch neutral zu sein, bedeutet nicht, gleichgültig zu sein, wenn Völkerrecht gebrochen wird und die Souveränität, die territoriale Integrität oder die Unabhängigkeit eines Staates angegriffen wird", heißt es dazu im Kapitel "aktive Neutralitätspolitik und europäische Solidarität".

Als neutraler Staat darf die Republik keinem Militärbündnis angehören, eine Zusammenarbeit mit der NATO ist aber erlaubt. Etwa bei Auslandsmissionen ist das auch der Fall, und soll künftig auch ausgebaut werden. "Es ist wesentlich, dass wir die Kooperationsmöglichkeiten mit der NATO in den Bereichen Konfliktprävention, Krisenmanagement und kooperative Sicherheit sowie im Interesse der Stärkung der Interoperabilität unserer militärischen Kapazitäten ausschöpfen", heißt es dazu. Auch die gemeinsame Beschaffung von Rüstungsgütern im Rahmen der EU wird unterstützt.

Aufstockung bei Nachrichtendiensten

Wie bereits bekannt, einigten sich ÖVP und Grüne auf Drängen Letzterer auf das Bekenntnis, bis 2027 aus russischen Erdgaslieferungen auszusteigen. Auch Gasheizungen in Wohnungen sollen bald Geschichte sein: "Im Bereich der Raumwärme sollte aus Gründen der Versorgungssicherheit der Einsatz von gasförmigen Energieträgern so rasch wie möglich reduziert werden."

Darüber hinaus sollen "zur Unterstützung der gesamtstaatlichen Lagebeurteilung" Nachrichtendienste im Rahmen der militärischen Landesverteidigung "personell, materiell und legistisch an die veränderten Rahmenbedingungen angepasst werden". China sei "gleichzeitig Partner, Konkurrent und systemischer Rivale" heißt es weiter. Regionale Konflikte, wie der Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 hätten zudem das Potenzial auszustrahlen und könnten "tiefgreifende Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt sowie die Sicherheit in Österreich und Europa" haben.

Klimaschutz wesentlich für Frieden

Einen Punkt widmen die Regierungsparteien auch dem "menschengemachten Klimawandel und den damit verbunden Auswirkungen". Klimaschutz sei wesentlich für anhaltenden Frieden, die langfristige Versorgungssicherheit sowie wirtschaftliche und soziale Resilienz, heißt es etwa. Und weiters: "Um Klimarisiken einzudämmen, sind die ursächliche Bekämpfung des Klimawandels und die Klimaneutralität von oberster Priorität."

Verhandelt wird über die Sicherheitsstrategie zwischen ÖVP und Grünen schon lange. Erneuert werden muss die Sicherheitsdoktrin unter anderem deshalb, weil Russland in der derzeit gültigen Version noch als strategischer Partner genannt wird. Bewegung in den Verhandlungen ist zuletzt bereits erwartet worden, nachdem die Grünen der Nominierung von Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) als neuer EU-Kommissar letztlich zugestimmt hatten. Anfang August einigte man sich schließlich auf das lange umstrittene Energiekapitel, damit war davon auszugehen, dass auch der Rest der Strategie bald zu erwarten sei. Änderungen des aktuellen Entwurfes sind zwar noch möglich, aber unwahrscheinlich. Die derzeitige Strategie wurde 2013 mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ, FPÖ und dem Team Stronach abgesegnet.

mehr aus Innenpolitik

Hochwasser 2023: Österreich erhält Geld aus EU-Solidaritätsfonds

NR-Wahl: Liste Petrovic plakatiert "Mut statt Angst"

XXXLutz reagiert auf Kritik zu "Kindergarten"-Werbespot

Neos-Wahlprogramm: Pensionsantrittsalter soll flexibler werden

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
soistes (1.482 Kommentare)
vor einer Stunde

So viel Schwachsinn auf einmal?!

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen