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Sozialhilfe: FPÖ und ÖVP wegen Wiener Familie empört

Von nachrichten.at/apa, 02. August 2024, 14:24 Uhr

WIEN. Eine Wiener Migranten-Familie, die auf Sozialhilfe angewiesen ist, lässt bei der FPÖ die Wogen hochgehen.

Wie seit einigen Tagen bekannt erhalten Vater, Mutter und ihre sieben Kinder inklusive Mietbeihilfe 4600 Euro monatlich. Viel zu viel, geht es nach FPÖ-Stadtchef Dominik Nepp, der bei einer Pressekonferenz am Freitag einen Misstrauensantrag gegen Bürgermeister Michael Ludwig und Stadtrat Peter Hacker ankündigte. Auch die ÖVP nutzte die Debatte für Kritik.

"Ich bin schon seit Jahren in der Politik, aber das was sich hier abgespielt hat, hat es noch nie gegeben", meinte Nepp. Er habe zahlreiche wütende Nachrichten bekommen, wie es sein könne, dass eine Familie "ohne etwas zu leisten" mehr bekomme als viele für ihren Vollzeitjob. "Es geht hier nicht um Neid, und es geht auch nicht um Österreicher gegen Migranten, sondern es geht um Gerechtigkeit", so Nepp. "Ich kenne keinen Job, wo man mehr Gehalt bekommt, nur weil man mehr Kinder hat". Wie auch Bundesparteichef Herbert Kickl will Nepp, dass die Sozialhilfe nur noch an österreichische Staatsbürger ausbezahlt wird. Würde er nach der Wien-Wahl 2025 zum Bürgermeister gewählt, werde er "in den ersten 24 Stunden nach meiner Angelobung eine Initiative dafür starten".

Sozialleistungen "fördern Binnenmigration"

Schuld an dieser Schieflage sei die Wiener SPÖ. Durch höhere Sozialleistungen befördere sie eine "Binnenmigration" in die Hauptstadt und unterstütze Menschen, "die nicht arbeiten wollen, weil sie fürs Nichtstun mehr bekommen". Nepp kündigte an, ein Ansuchen auf eine Sondersitzung des Landtages und eine Anzeige wegen Amtsmissbrauch gegen SPÖ-Stadtrat Hacker einzubringen. "In Wien wird verfassungswidrig ausbezahlt, das Wiener Sozialhilfegesetz muss angepasst werden". Hacker würde außerdem immer wieder von Einzelfällen sprechen, die keine wären, meinte Nepp. Der SPÖ-Sozialstadtrat sagte gegenüber dem ORF, es gäbe in Wien ungefähr 120 ähnliche Familien, wovon 110 arbeiten. "Das sind etwa 500 Euro pro Kopf. Was soll diese Mikrozensus-Debatte?"

Weiters will Nepp einen Misstrauensantrag gegen Ludwig und Hacker einbringen. Dafür bräuchte die FPÖ die Stimmen der ÖVP. "Entscheidungen für die Sonderlandtagssitzung behalten wir uns bis zuletzt vor", hieß es aus dem Büro von ÖVP-Chef Karl Mahrer. Er wirft der FPÖ "Themendiebstahl" vor, habe die ÖVP doch bereits vor zwei Jahren auf einen ähnlichen Fall aufmerksam gemacht.

Raab spricht sich für  Wartezeit von 5 Jahren aus

Der Fall der Wiener Familie empörte aber nicht nur die Wiener Schwarzen, die dieselben Forderungen stellen wie die Freiheitlichen: eine Reduktion der "Binnenmigration" und eine niedrigere Sozialhilfe, wie auch in anderen Bundesländern. Der oberösterreichische Soziallandesrat und designierte Wirtschaftskammer-Generalsekretär Wolfgang Hattmansdorfer rechnete etwa vor, dass eine gleich große Familie in Oberösterreich nur rund 2.300 Euro bekäme.

Dieselben Töne kommen auch aus der Bundespartei: Integrationsministerin Susanne Raab spricht sich für eine Wartezeit von fünf Jahren aus, bevor man Anspruch auf Sozialhilfe hat, aus. Auch sie erachtet die Wiener "Förderpolitik" als "überbordend". "Die Höhe der Wiener Sozialleistungen behindert erfolgreiche Integration", heißt es in einem der APA übermittelten Statement.

Das 2018 unter türkis-blau eingeführte System sieht eine Höchstgrenze vor. Diese liegt bei rund 1.100 Euro für eine Person, und damit deutlich unter der Armutsschwelle von 1.600 Euro. Dieses System habe aber auch zu "einem Wettbewerb der Senkung unter den Bundesländern geführt", kritisiert der grüne Abgeordnete Markus Koza im Ö1-Mittagsjournal und fordert eine "Generalsanierung". Sehr wohl vorstellen kann sich eine Kürzung der pinke Nikolaus Scherak, denn "die Mindestsicherung sollte ein Anreiz sein, arbeiten zu gehen".

"Von Saus und Braus kann keine Rede sein"

"Von Saus und Braus kann keine Rede sein", kommentierte hingegen die Volkshilfe den Fall bereits am Donnerstag auf X (vormals Twitter). Bei sieben Kindern, davon vier unter 14 Jahren, liege die Armutsschwelle laut Statistik Austria bei 6.603 Euro. Laut Schuldenberatung brauche ein Paar mit vier Kindern 5.858 Euro monatlich für einen bescheidenen Lebensstil. Mit 4.600 Euro Mindestsicherung liegt die Familie mit neun Kindern deutlich darunter. "Nicht die Wiener Mindestsicherung, sondern Armenshaming ist der Skandal", ergänzte Tanja Wehsely, Geschäftsführerin der Volkshilfe Wien in einer Aussendung am Freitag.

Die hohen Transferleistungen bei Familien mit vielen Kindern würden die "Neiddebatte" befeuern, argumentierte hingegen AMS-Chef Johannes Kopf gegenüber der "Krone". Er ist für den Ersatz der Auszahlungen durch Sachleistungen wie die direkte Überweisung der Mietkosten an den Vermieter oder Einkaufsgutscheine. Es brauche ein einheitliches Sozialsystem und eine Residenzpflicht, so Kopf. In den Bundesländern fliegen Asylwerber an dem Tag, an dem sie Asyl bekommen, aus ihrer Unterkunft und erhalten dann 430 Euro, womit sie sich keine Unterkunft leisten können. "Dann fahren sie nach Wien, finden ein Bett um 300 Euro und 1.100 Euro Mindestsicherung". Wie "Heute" berichtete, wurde der Fall publik, nachdem die Syrer eine neue Wohnung in der Landstraße anmieten wollten und einen entsprechenden Einkommensnachweis vorlegen mussten.

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21  Kommentare
21  Kommentare
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kmal (1.219 Kommentare)
vor einer Minute

Ach ja, lässt sich mit Neiddebatten eine Wahl gewinnen?

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vorsicht (3.502 Kommentare)
vor 11 Minuten

Kinder muss man sich leisten können!
was wir uns nicht leisten können und wollen ist ungefragt über 50% der Sozialleistungen an Fremde zu verschenken. Das kann nur ganz böse ausgehen.

Schluss mit Sozialleistungen an fremde Nichtleister!
Kinderbeihilfe generell für max. 2 Kinder!
Kein einziger Asylantrag von Personen aus nicht angrenzenden Ländern ist künftig anzunehmen!
Schutz auf Zeit (Asyl)ist sofort zu beenden wenn im Heimatland kein Krieg mehr herrscht!
Automatischer Verlust aller Ansprüche sowie unbefristete Abschiebehaft bei fremden Straftätern!

Dafür geordneter Zuzug qualifizierter Arbeitsmigranten die wir uns selber aussuchen!

Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen muss die Bevölkerung ohnehin schrumpfen, denn unseren Standard aufgeben wollen wir nicht.

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linz2050 (6.841 Kommentare)
vor 24 Minuten

Bei mir in der Straße wo ich wohne leben 4 Leute die nie gearbeitet haben. 2 von denen sind eindeutig der FPÖ zuzurechnen. Bin mir sicher das diese auch einige staatliche Unterstützung wie Wohnung, Heizung etc. bekommen die wenn man sie aufrechnen würde an die selbige Summe kommen.

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soistes (1.220 Kommentare)
vor 56 Minuten

Da kenn ich persönlich nicht nur einen Fall.
Und mit der "Familienzusammenführung" wird es noch viel schlimmer!

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Alchimist108 (1.540 Kommentare)
vor einer Stunde

…und wieviel verdient der Holzkopf Nepp?!? Dafür, dass er NIX Sinnvolles tut und nur dumme und ausländerfeindlichen Müll absondert?
Die unnötigste Partei schreit am lautesten…

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bvb22 (1.304 Kommentare)
vor einer Stunde

Die SPÖ Wien hätte das schon längst ändern können

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Augustin65 (1.584 Kommentare)
vor 26 Minuten

So einen Blödsinn kann nur einer schreiben, der selbst nix ins System einzahlt.

Mindestsicherung? (Dauer)notstand? Frühpension wegen "paranoider Schizophrenie"?.....

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vorsicht (3.502 Kommentare)
vor 8 Minuten

Nepp zeigt auf was schief läuft, oder finden sie dass eh alles in Ordnung ist?

btw.: gehts auch ohne Beleidigungen?

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spoe (14.546 Kommentare)
vor einer Stunde

Arbeiten mach laut SPÖ sowieso krank.
Man sollte sich also pauschal von der Arbeit befreien lassen und der Staat soll brennen.

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Kopfnuss (10.084 Kommentare)
vor einer Stunde

Jedem ASVG-Pensionisten, der jahrzehntelang einzahlt und dann mit 65 mit einer bescheidenen Pension abgespeist wird, muss der Kragen platzen!

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Elisabethwa (1 Kommentare)
vor 51 Minuten

Ja so ist Wien mit der Spö

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linzerleser (3.664 Kommentare)
vor 2 Stunden

Ist doch aeh schon alles am äussersten Limit oder?
Bildungssystem, Gesundheitssystem, Pensionssystem usw.
Da spielt das auch keine Rolle mehr oder?

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Kopfnuss (10.084 Kommentare)
vor 2 Stunden

"Laut Schuldenberatung brauche ein Paar mit vier Kindern 5.858 Euro monatlich für einen bescheidenen Lebensstil. Mit 4.600 Euro Mindestsicherung liegt die Familie mit neun Kindern deutlich darunter."

Völlig abgehobene Linke, die auch noch teilweise regieren und in diversen Vereinen den Staat aussaugen.
Man beachte, es geht um Nettobeträge!

Jeder, der selbst arbeiten geht, weiß doch aus eigener Erfahrung, dass diese Beträge sehr hoch sind und keinesfalls die Armen unter der arbeitenden Bevölkerung ausmachen. Und: ohne Arbeit soll einem mehr zustehen?

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laskpedro (3.638 Kommentare)
vor 2 Stunden

der steuerzahler die melkkuh der nation .. komischen dass es in den sicheren nachbarstaaten wie serbien , kroatien ,slowenien, bulgarien , rumänien und und und kaum wirtschaftsflüchtlinge gibt .. sogar die nordstaaten haben es begriffen .. nur bei uns lebt eine ganze armee von ngos und ihre "kunden" auf kosten der dummen arbeitenden bevölkerung

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dachbodenhexe (5.805 Kommentare)
vor 2 Stunden

Es wird mit den Sozozialabgaben der Österreicher sehr leichtfertig umgegangen, wenn es darum geht eine kinderreiche Familie aus dem Ausland zu fördern.

Ob der Vater oder die Mutter dieser 7 Kinder jemals die Motivation aufbringen wird, aus eigener Kraft seine Kinder großzuziehen oder ob es einfach sehr bequem ist €4600.- von einem Staat zu kassieren bei welchem noch nie Beiträge geleistet wurden ?

Es wäre interessant zu wissen, warum der Vater arbeitslos ist welchen Beruf er hat ( muß wohl einer der vielen zugereisten Ärzte sein ?) und was von seiten der Regierung getan wird dass er so schnell wie möglich sein eigenes Geld verdient damit er der Staatskasse welche von den vielen arbeitenden Österreichern wieder über die Sozialabgaben gefüllt werden muss, endlich nicht mehr belasten muß!

Wen wundert es, wenn der Zuzug nach Österreich aus dem Ausland eine so große Andrang hat ???

Es ist einfach ein Betrug an der arbeitenden Bevölkerung was hier passiert!!!

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bvb22 (1.304 Kommentare)
vor 2 Stunden

Natürlich die Familienbeihilfe und andere Förderungen nicht vergessen

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Zeitungstudierer (5.977 Kommentare)
vor 2 Stunden

Das ist also die Sozialpolitik der SPÖ die die arbeitenden Menschen echt dumm aussehen lässt.
Dafür braucht man also auch noch zusätzlich die Erbschaft/Schenkungssteuer für die Häusl/Firmenbesitzer.
3/4/5 mal besteuertes Einkommen ist anscheinend noch zu wenig.

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CCL2210 (9 Kommentare)
vor 2 Stunden

Und trotzdem werden die Leute die dafür verantwortlich sind wieder gewählt

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Augustin65 (1.584 Kommentare)
vor 2 Stunden

Unbegreiflich, aber wahr.....

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Kopfnuss (10.084 Kommentare)
vor 2 Stunden

Weil die Nettobezieher (z.B. in Wien) immer mehr werden und man die Wähler damit einkauft.

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sameshit (767 Kommentare)
vor einer Stunde

stimmt absolut! weils ja sooooo super sind. es wird zeit, dass sich was ändert. deshalb sicher nicht türkis und schon gar nicht rot im herbst!

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