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IT:U-Notbremse: So reagiert die Linzer Stadtpolitik

Von nachrichten.at, 07. Oktober 2024, 13:23 Uhr
Wetterleuchten über dem Linzer Rathaus
Reaktionen zur Notbremse beim IT:U-Standort Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Nach dem Stopp der Umwidmung des geplanten Areals in Auhof ließen Reaktionen der Stadt- und Landespolitik nicht lange auf sich warten.

Für Vizebürgermeister Martin Hajart (VP) habe "jeder Standort in Linz seine Vorteile". Jener bei der Johannes-Kepler-Universität hätte mit der direkten Anbindung beider Universitäten zueinander punkten können, jener beim Bahnhof - in der Post City - weise eine gute Verkehrserschließung auf. "Das Wichtigste" sei nun, "dass die IT:U in Linz nicht begraben wird", sagte  Hajart.

Lesen Sie auch: "Stadt Linz zieht bei der Umwidmung für die IT:U die Notbremse"

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Vizebürgermeister Martin Hajart (VP) Bild: VOLKER WEIHBOLD

Erleichtert zeigten sich die Grünen: "Wir haben es geschafft - der Grüngürtel ist gerettet", sagte Stadträtin Eva Schobesberger. Sie dankte unter anderem der Bürgerinitiative und "den vielen engagierten Menschen, die sich seit Monaten unermüdlich für den Erhalt des Grüngürtels eingesetzt haben. Obwohl die Fakten von Anfang an am Tisch gelegen seien, hätten SPÖ und ÖVP "bis heute am Zubetonieren festgehalten".

Esterbauer: "Ich versuche, die politische Debatte nicht in den Konzertsaal zu lassen"
Stadträtin Eva Schobesberger (Grüne) Bild: VOLKER WEIHBOLD

In dieselbe Kerbe schlägt die FPÖ: "Es ist ein klarer Neustart für die Lebensqualität in unserer Stadt und ein Bekenntnis zum Schutz des Grüngürtels", sagt Stadtrat Michael Raml (FPÖ). Die Linzer FPÖ habe sich bereits unter Vizebürgermeister Markus Hein gegen die Umwidmungspläne gestellt. 

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Stadtrat Michael Raml (FPÖ) Bild: Volker Weihbold

Lorenz Potocnik (Linz+) kommentiert Prammers Entscheidung mit den Worten "Der öffentliche Druck ist zu groß geworden". Die Unterschriften für eine Volksbefragung würden aber weiterhin gemeinsam mit der Initiative "Linzer Grüngürtel schützen jetzt!" gesammelt. "Die 6.100 Unterschriften sollten bis Anfang November vollständig sein, eine Befragung kann dann jederzeit, wenn nötig auch nach der Bürgermeisterwahl eingereicht werden. Der geladene Colt bleibt schussbereit im Holster", sagt Potocnik. Mit dem Nein der Stadt könne das Uni-Projekt nun zurück an den Start und endlich einer professionellen Standortanalyse unterzogen werden.

Erfreut zeigt sich auch die Bürgerinitiative, die gegen den Standort mobil gemacht hatte. „Die Petition mit mehr als 8000 Unterschriften und die 400 Einwendungen haben Wirkung gezeigt“, ist Sprecher Alexander Jäger erleichtert. "Wir hatten sämtliche Fakten, die gegen diese Umwidmung sprachen, auf unserer Seite und wir waren erfolgreich."

Neos sehen fehlende Sorgfalt

Hart fällt die Kritik der oberösterreichischen Neos aus: Beim Projekt habe von Anfang an "die gebotene Sorgfalt gefehlt", sagt Landessprecher Felix Eypeltauer. Das Vorhaben sei "im Marketing-Büro der Kurz- und Stelzer-ÖVP vor der Landtagswahl 2021 erfunden worden".

Sommerinterview Mag. Felix Eypeltauer
Felix Eypeltauer - Neos-Landessprecher Bild: Antonio Bayer

Seitdem würden die verantwortlichen Regierenden "das Pferd von hinten aufzäumen" und das "Projekt um jeden Preis durchdrücken".  Zum Umdrehen sei es zu spät, "ein Erfolg des Projekts ist im öffentlichen Interesse“, sagt Eypeltauer. Was nun folgen müsse, sei eine "ergebnisoffene und professionelle Suche nach Alternativen sowie eine transparente Auswahl des Standorts".

„Die Digital-Uni ist wichtig für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Oberösterreich. Sie wird die Universitätslandschaft bereichern. Dafür gibt es gute Standorte in Linz. Aber jener im Grün-Gürtel war es nie und ist jetzt zu Recht vom Tisch", sagt Klimalandesrat Stefan Kaineder (Grüne). In Zeiten der Klimakrise sei ein intakter Grün-Gürtel unverzichtbar für Kühlung und Durchlüftung und damit auch die Lebensqualität der Menschen. Es sei nun an der Zeit den richtigen Standort für die neue Uni zu finden.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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sagenhaft (2.383 Kommentare)
am 09.10.2024 06:40

Dass die Politik ueberfordert ist sieht man jetzt schon taeglich.

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Lisbeth01 (4 Kommentare)
am 08.10.2024 21:20

Eine sehr gute Entscheidung, der Lebensqualität und dem Klimaschutz endlich einmal Vorrang zu geben gegenüber den wirtschaftlichen Interessen...wäre halt wünschenswert, wenn dies auch für den Linzer Süden gelten würde! Das Europaschutzgebiet Traunauen hätte sich ebenfalls verdient, nicht einfach sogenannten "übergeordneten Interessen" geopfert zu werden!

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Kopfnuss (11.349 Kommentare)
am 08.10.2024 09:26

Notbremse, aber die Kosten laufen wie üblich weiter.

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edith11 (254 Kommentare)
am 07.10.2024 20:44

Schwarztürkise Leuchttürme sind meist auf Sand gebaut.

Wer Blendern wir Kurz-Stelzer glaubt u vertraut...

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mahonix26 (61 Kommentare)
am 07.10.2024 15:20

Die Dummheit hat gesiegt.

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betterthantherest (38.392 Kommentare)
am 07.10.2024 15:08

Prammer - unter Lugner das Projekt eifrigst verteidigt.
Nun die 180 Wende.

Offenbar geht der SPÖ Linz angesichts der bevorstehenden Wahl der A... ordentlich auf Grundeis.

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CedricEroll (12.604 Kommentare)
am 07.10.2024 15:32

Die blaue Wienerin worstthantherest kann eben nicht verbergen, dass sie in Linz nichts zu suchen hat. RIP Richard Lugner

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betterthantherest (38.392 Kommentare)
am 07.10.2024 15:43

*g*

das Stöckchen genommen.

Jetzt müssen Sie das bekämpfen, was Sie unter BGM Luger eifrigst verteidigten!
Wie ist das so?

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Gabriel_ (4.415 Kommentare)
am 07.10.2024 15:06

"In dieselbe Kerbe schlägt die FPÖ: "Es ist ein klarer Neustart für die Lebensqualität in unserer Stadt und ein Bekenntnis zum Schutz des Grüngürtels", sagt Stadtrat Michael Raml (FPÖ). Die Linzer FPÖ habe sich bereits unter Vizebürgermeister Markus Hein gegen die Umwidmungspläne gestellt."

Ageh - die FPÖ für grün? so a Bledsinn 😉

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Kukilein (724 Kommentare)
am 07.10.2024 14:28

Erstaunlich, erstaunlich wie sich die Dinge im Wahlkampf ändern können. Spannend wird es im Süden von Linz bei der Landtagswahl durch die dann geplante Errichtung von riesigen 220kV Masten im innerstädtischen Bereich (Neue Heimat) ganz nahe an der Wohnbebauung und dann weiter östlich im Europaschutzgebiet der Traun-, Donau- Auen, im immer wieder überfluteten Gebiet der Traun...

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CedricEroll (12.604 Kommentare)
am 07.10.2024 15:29

Landtagswahl? Die ist 2027.

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Kukilein (724 Kommentare)
am 07.10.2024 16:38

Natürlich wirkt sich so ein Projekt mit riesigen Masten in so sensiblen Gebieten auch auf die jetzt stattfindende Bürgermeisterwahl aus. Es wird aber vor allem bei der regulären Bürgermeisterwahl und der Landtagswahl erst so richtig Auswirkungen haben, weil dann die riesigen Masten in Linz und im Süden von Linz schon teilweise gebaut werden, wenn man den Bauphasenplan glauben schenkt...

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