Leichter Zuwachs im oberösterreichischen Integrationsbudget
LINZ. 8,3 Millionen Euro will Land für Werte- und Deutschkurse 2025 ausgeben
Der von Oberösterreich im Bereich der Integration ausgegebene Leitspruch "Deutsch, Arbeit, Respekt" findet im von Landesrat Christian Dörfel (VP) gestern präsentierten Integrationsbudget prominent Erwähnung. So sollen Deutsch- künftig mit Wertekursen verknüpft und die Zahl der Plätze im Jahr 2025 auf mehr als 6000 ausgebaut werden.
Überarbeitet wurden dabei die Richtlinien zur Anwesenheit: Erst ab 75 Prozent besuchter Einheiten erhalten Teilnehmer eine Bestätigung. In den Kursen soll dabei der Fokus auf Alltagskommunikation liegen, etwa dem oberösterreichischen Dialekt.
Gleichzeitig wird die Wertevermittlung um eine "Hausordnung" erweitert, die Migranten vor allem Demokratie, Rechtsstaat und Zusammenleben näherbringen soll. Dafür gebe es auch ein eigenes "Role Model"-Programm, mit dem erfolgreiche Integrationsgeschichten vor den Vorhang geholt werden sollen. Auch verpflichtende Anti-Gewalt-Trainings für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sollen ausgebaut werden.
Mit zusammengerechnet 8,3 Millionen Euro werden die beiden Budgetposten "Deutsch" sowie "Respekt und Wert" ausgewiesen. Insgesamt veranschlagt hat man einen Rahmen von 11 Millionen Euro – ein leichter Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr (10,6 Millionen).
Kritik von den Grünen
Die aktuell 3644 Asylwerbenden – davon 1139 Syrer – in Oberösterreich sollen schneller an den Arbeitsmarkt herangeführt werden, dafür gebe es Pilotprojekte und einen erweiterten Katalog an Hilfstätigkeiten. Inwiefern Asylwerber dazu verpflichtet werden können, sollen Rechtsgutachten klären.
Kritik kam gestern von den Grünen. Laut Klubobmann Severin Mayr müssten Werte wie Respekt von beiden Seiten gelebt werden. Mit den vorgestellten Verschärfungen stelle man allen Menschen mit Migrationshintergrund "die verbale Rute ins Fenster".
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Flüchtlinge verweigern in Oberösterreich den Deutschkurs, weil dieser von Frauen geleitet wird. Einige Organisationen reagierten mit dem Austausch von Lehrerinnen durch Männer – ein unhaltbarer Zustand, sagt Integrationslandesrat Christian Dörfel.
In Oberösterreich verweigerte ein Flüchtling den verpflichtenden Deutschkurs am Wifi in Steyr, da den Kurs eine weibliche Lehrperson abhält. Diesen unglaublichen Vorfall schilderte der oberösterreichische ÖVP-Integrationslandesrat Christian Dörfel der ‚Kronen Zeitung’.
"die verbale Rute ins Fenster"
Was ist denn schlecht daran, (Sozial-)Leistung und Gegenleistung.
Nur so läuft es, das Sozialsystem darf keine Einbahnstraße sein.