Homöpathie: Allgemeinmediziner Oskar Schweninger im Interview
Der Welser Allgemeinmediziner ist der Vertreter der niedergelassenen Ärzte in Oberösterreich. Er wendet selbst keine Homöopathie an.
OÖN: Was halten Sie von der Aktion der Homöopathie-Skeptiker, die öffentlichkeitswirksam eine „Überdosis“ Globuli schluckten?
Schweninger: Eine interessante Aktion, die Aufmerksamkeit schafft. Der Versuch musste natürlich so ausgehen, weil Globuli keine Nebenwirkungen haben.
OÖN: Wie erklären Sie sich die große Skepsis gegenüber Homöopathie?
Schweninger: Wenn man medizinisch-naturwissenschaftlich ausgebildet ist, kann man nicht daran glauben. Die klassische Homöopathie wirkt aber dennoch, weil zwischen Patienten und Homöopathen gute Gespräche stattfinden. Das ist wie eine Psychotherapie, und das Einnehmen der Kugerl ist das Ritual, mit dem man sich an das gute Gespräch erinnert.
OÖN: Was raten Sie Patienten im Umgang mit Homöopathie, und wo liegen die Grenzen dieser alternativen Behandlungsmethode?
Schweninger: Wenn schon Homöopathie, dann sollte man einen Arzt konsultieren. Dieser wird auch schulmedizinisch vorgehen und die homöopathischen Arzneien zusätzlich anwenden. Ich halte nichts von Globuli gegen Schulangst oder Ähnliches, mit denen man sich selbst behandelt.