Salzburg und die Suche nach der eigenen Stärke
MAILAND. Ausgerechnet vor dem Gastspiel bei Inter Mailand am Dienstag sind die ureigensten Vorzüge abhanden gekommen.
Vor einem Jahr wurden Salzburg in Mailand die Grenzen aufgezeigt: In der Fußball-Champions-League war man mit dem 0:4 gegen den AC Mailand noch gut bedient. Am Dienstag kehrt Österreichs Meister in das San-Siro-Stadion zurück, um gegen Inter Mailand eine bessere Figur abzugeben (18.45 Uhr). "Wir werden mit sehr viel Selbstvertrauen da hineingehen", behauptete Trainer Gerhard Struber, obwohl sein Team am Samstag bei der Generalprobe gegen den LASK (0:1) chancenlos war.
Die Probleme, die Salzburg gegen die Athletiker hatte, sind nicht neu. "Wir sind nicht in unsere Grundprinzipien gekommen", sagte Struber nach dem 0:1 vor einem Monat gegen Blau-Weiß Linz, beim 0:2 gegen Real Sociedad ging ihm "dieser Druck, den man von uns kennt", ab, gegen den LASK habe "das Feuer gefehlt". Öffentlich diente stets die mangelnde Intensität als Erklärung für die ungewohnten Niederlagen.
Die Ursachen liegen tiefer. Die Abstimmung im Pressing hat gelitten. Wenn die Abläufe nicht mehr perfekt passen, hilft auch die höchste Intensität nichts, weil man zu spät für einen Zweikampf kommt. Struber versprach mehr Spektakel, als er der Nachfolger von Matthias Jaissle wurde – das Gegenteil war zuletzt der Fall: Es fehlen die Ideen, um Torchancen zu erspielen, dazu wurde die Defensive anfälliger.
"Wir werden messerscharf sein"
"Wir wissen, was wir zu tun haben", sagte Struber. Die Zeit, die Fehler zu reparieren, ist aber knapp bemessen. "Wir werden sehr klar sein, messerscharf in unseren Grundprinzipien – dann wird es auch für Inter nicht einfach", sagte Struber zweckoptimistisch, wohl mit der Hoffnung, dass die jüngsten Rückschläge die Sinne für das Duell mit dem Serie-A-Tabellenführer geschärft haben.
Das muss auch so sein, wenn Salzburg aus dem San-Siro-Stadion Zählbares mitnehmen will. Im Testspiel im Sommer in Salzburg gewann Inter Mailand den Schlagabtausch mit 4:3, so viele Chancen wie damals wird Strubers Elf aber diesmal wohl nicht bekommen: Der Champions-League-Finalist kassierte in bisher elf Pflichtspielen der laufenden Saison sieben Mal kein Gegentor. "Sie lösen die Dinge sehr einfach auf dem Platz, aber auch sehr wirkungsvoll", erklärte Struber den "sehr pragmatischen Ansatz" seines Gegenübers Simone Inzaghi, der kaum gegensätzlicher zu seinem eigenen sein könnte. Struber: "Da gilt es jetzt richtig dagegenzuwirken und es auch zu genießen." Die Arena wird mit 75.000 Zuschauern ausverkauft sein.
Inzaghi kündigte Umstellungen an, laut italienischen Medienberichten dürfte Mittelfeldspieler Nicolo Barella eine Verschnaufpause bekommen. In Angriff fällt Marko Arnautovic als Alternative aus: Nach der Muskelverletzung könnte der ÖFB-Rekordteamspieler für das "Rückspiel" am 8. November in Salzburg fit werden.
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