Weil er den Ramadan einhält: Trainer streicht Fußball-Profi aus dem Kader
NANTES. Antoine Kombouare, Trainer des französischen Erstligisten Nantes, strich Jaouen Hadjam aus dem Kader für das Spiel gegen Reims (0:3), weil sich dieser weigerte, das Fasten zu brechen.
Für den FC Nantes läuft es derzeit nicht nach Wunsch. Nach dem 0:3 am Sonntag zu Hause gegen Reims beträgt der Polster des 14. der französischen Ligue 1 auf die Abstiegszone nur noch vier Punkte.
Zu allem Überdruss entbrannte nun eine Diskussion rund um Trainer Antoine Kombouare, der den Algerier Jaouen Hadjam für die Heimpartie aus dem Kader strich, weil der praktizierende Muslime im Fastenmonat Ramadan das Fasten nicht brechen wollte.
Nach der Partie erklärte der Coach seine Sicht der Dinge. „Ich verstehe, dass es eine Kontroverse gibt, aber für mich ist das keine Kontroverse“, führte Kombouare aus, dass er das Fasten seiner sechs muslimischen Spieler prinzipiell respektiere. „Unter der Woche müssen sich die Fastenden keine Sorgen um das Training machen. Ich arbeite sogar daran, sie zu unterstützen.“ In den Mittagszeiten bekommen sie Pausen und werden die Trainingseinheiten verdoppelt, bekommen die fraglichen Spieler mehr Erholung.
„Andererseits gilt die Regel, dass am Spieltag nicht gefastet werden darf. Und diejenigen, die trotzdem fasten, sind nicht im Kader“, betonte Kombouare, dass es innerhalb seines Teams ein für alle klares Regelwerk gebe. Die anderen fünf muslimischen Spieler, haben am Spieltag das Fasten gebrochen.
„Ich respektiere diejenigen, die fasten, aber die müssen die Regel respektieren, die ich aufgestellt habe und die gilt für alle.“ Alleine davon hänge auch ab, ob Kombouare Hadjam für das Cup-Halbfinale am Mittwoch gegen Lyon nominiert.