Glasner sah das wohl wichtigste Tor seines Sohns
RIEDAU. Nach dem Europapokal-Sieg mit Eintracht Frankfurt und einem Kurzurlaub ist Oliver Glasner am Samstag nach Oberösterreich zurückgekehrt. Gestern drückte er – wie so oft – seinem Heimatklub Riedau mit Sohn Niklas im Kampf um den Titel gegen Natternbach die Daumen. In der Nachspielzeit traf dieser sogar zum 1:1.
Riedau im Glasner-Fieber! Als der 47-Jährige mit Eintracht Frankfurt als erster Oberösterreicher überhaupt einen Sieg im Fußball-Europacup holte, stand die ganze Gemeinde kopf. "Halb Riedau war am Sportplatz, um sich das Spiel anzuschauen. Als Oliver da im Stadion stand und gefeiert wurde, war das auch für mich sehr emotional. Ich gönne es ihm von Herzen, er ist ein so bodenständiger Typ. Er ist zwar nicht mehr so oft da, aber wenn, dann ist es, als wäre er nie weg gewesen", sagt Roland Hofpointner, der Trainer des SV Riedau.
So wie gestern, als der Europacup-Held während seines Heimaturlaubs dem Spitzenspiel seines Heimatvereins einen Besuch abstattete: Riedau liegt in der 1. Klasse Nordwest an der Tabellenspitze, mit Natternbach gastierte der direkte Aufstiegsrivale bei den Innviertlern. Dabei drückte er auch Sohn Niklas die Daumen: "Es wäre eine schöne Geschichte, wenn auch Niklas in dieser Saison einen Titel holt", sagt Glasner mit einem Schmunzeln. Nach dem gestrigen 1:1 ist er mit seinem Team auf dem besten Weg dazu. Ausgerechnet der Sohnemann hielt die Hausherren auf Titelkurs: In der vierten Minute der Nachspielzeit traf er vor 680 Fans zum vielumjubelten Ausgleich – Riedau bleibt drei Punkte vorne.
Riedau im Ausnahmezustand
Bei einem Meistertitel des örtlichen Klubs wird in Riedau wohl abermals Feierstimmung herrschen – wie schon zuletzt. Hofpointner: "Fernsehen und Zeitungen waren hier, es war Ausnahmezustand. Plötzlich gab es im ganzen Ort nur noch Frankfurt-Fans."
Auch Bürgermeister Markus Hansbauer ist stolz auf den aktuell größten Sohn der kleinen Innviertler Gemeinde: "Es kommt ja nicht jeden Tag vor, dass ein Trainer aus Österreich Europa-League-Sieger wird. Vielleicht benennen wir eine Straße nach ihm, einen Platz – oder wir bauen etwas." Auf den Spuren ihres großen Vorbilds wandeln auch die örtlichen Kicker. Hofpointner: "Wir mussten 2005 wegen eines Verbandsentscheids in die 2. Klasse zwangsabsteigen, haben uns davon lange nicht erholt." Wegen einer aufgelösten Spielgemeinschaft mit dem Amateurteam der SV Ried musste Riedau ganz unten beginnen. Glasner selbst hatte einst in Riedau mit dem Kicken begonnen – und im Nachwuchs oft gegen die SV Ried mit Michael Angerschmid gespielt, ehe auch Glasner nach Ried wechselte. Sein "Dahoam" wird aber für immer Riedau bleiben – egal wohin ihn der Weg im europäischen Spitzenfußball noch führen wird.
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