SV Gmunden ging als Erster über Meister-Ziellinie
GMUNDEN. Meister-Serie: Im Rekordtempo holte sich die Brummayer-Elf in der Landesliga West bereits sieben Runden vor Saisonende den Titel.
2019 musste der SV Gmunden den bitteren Abstieg aus der OÖ-Liga antreten – fünf Jahre später ist der Klub aus dem Salzkammergut zurück in der höchsten Liga des Bundeslandes. Und wie: Die Blau-Weißen stürmten in der abgelaufenen Saison im Rekordtempo zum Titel – krönten sich als erste Mannschaft im Fußball-Unterhaus bereits sieben Runden vor dem Saisonende zum Meister in der Landesliga West.
Die Dominanz legte der Leader auch im Finish nicht ab: Lediglich einmal musste Gmunden in der vergangenen Spielzeit den Platz als Verlierer verlassen. In allen Statistiken landete man am ersten Platz: Bestes Heim- und Auswärtsteam, beste Offensive (90 Tore), beste Defensive (16 Gegentore) sowie fairste Mannschaft – es war ein überragendes Jahr.
„Wie ein Märchen“
„Die Mannschaft ist extrem hungrig, ließ sich auch nach dem fixierten Titel nicht aufhalten“, sagt Gmundens Meistertrainer Christoph Brummayer, für den es nach dem geschafften Titelstück besonders emotional wurde: Das wichtigste Match in seinem Leben konnte der 45-Jährige, der Ende 2022 als Co-Trainer beim Klub anheuerte, bereits vor Jahren gewinnen: 2017 bekam er die Diagnose Hodenkrebs, kämpfte über zwei Jahre um sein Leben. „Ich war sieben Monate im Krankenhaus, habe nicht gewusst, ob ich überhaupt noch einmal als Trainer auf den Platz zurückkomme. Der Titel ist wie ein Märchen, das in Erfüllung geht.“
Nach der Saison schlägt Brummayer einen neuen Weg ein: Er übergibt als Meistertrainer an seinen langjährigen Weggefährten Markus Waldl, übernimmt in Gmunden dafür den Posten des Sportchefs: „Der Trainer-Alltag ist schon sehr intensiv, ich bin müde. Aber ich wollte unbedingt dabeibleiben, weil mir der Verein ans Herz gewachsen ist.“
Top-Spieler verlässt
Meister Für die OÖ-Liga wird er das Team etwas umbauen müssen: Dragan Calic steht wegen einer Weltreise nicht zur Verfügung, Unterschiedsspieler Florian Spitze (15 Tore) schließt sich Landesligist Andorf an. Die Neuzugänge Jonas Broser (Mondsee), Erol Zümrüt und Patrick Plojer (beide SPG Wels) sind bereits fix.
Er brachte den SV Gmunden wieder auf Kurs
Die Rückkehr des SV Gmunden in die OÖ-Liga ist keine Eintagsfliege: Bereits 2019, als der Klub den bitteren Abstieg in die Landesliga antreten musste, gab es eine genaue Vision: „In fünf Jahren wollten wir den Wiederaufstieg schaffen“, erzählt Klub-Boss Gerhard Riedl. 2017 übernahm er das Präsidentenamt des Traditionsvereins aus dem Salzkammergut – es benötigte einige Schritte, um den Klub wieder auf Kurs zu bringen. „Als ich übernommen habe, war der Verein in einer massiven Schieflage. Es war einiges notwendig, um den Karren wieder auf Vordermann zu bringen.“
Riedl leitete einen Umstrukturierungsprozess ein – mittlerweile verfügt der SV Gmunden über ein breites Funktionärsteam und steht auch im Umfeld wieder positiv da. Durchstarten will Riedl ab Sommer nicht nur mit Gmunden in der höchsten Liga des Bundeslandes, sondern auch mit seiner Datenplattform „Riespo“. Diese soll das Scouting im Nachwuchsbereich erleichtern und für Spieler, Trainer und Vereine ein nützliches Werkzeug sein.