Dieser 16-Jährige stellt die Darts-Welt auf den Kopf
LONDON. Zur Belohnung gab es Kebap: Der Brite Luke Littler ist die große Überraschung der Weltmeisterschaften in London
"Er ist der beste Teenager, den ich je gesehen habe", sagte Phil Taylor – seines Zeichens 16-facher Darts-Weltmeister – über Luke Littler.
Letzterer ist bei der WM im Alexandra Palace (Ally Pally) in London dank eines 3:1 über Andrew Gilding (Gbr/Nummer 20 der Welt) in die dritte Runde eingezogen, in der er am Mittwoch auf Matt Campbell (Can) trifft. "Er wird der Beste aller Zeiten", ergänzte Taylor zum 16-Jährigen, dessen Leichtigkeit Experten wie Fans gleichermaßen verzückt.
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Die 106,12 Durchschnittspunkte bei seinem 3:0-Auftaktsieg über Christian Kist (Ned) sind der beste Wert, den je ein WM-Debütant erzielt hat. Während die Fans ihn ob seiner Jugend mit dem Sprechgesang "You go to school in the morning" ("Du gehst morgens in die Schule") feierten, versuchte Littler in einem Interview klarzustellen, dass er das gar nicht mehr tue. "Es gibt nur Darts, Darts, Darts für mich", sagte der Juniorenweltmeister, der sich bis zu seinem 16. Geburtstag (21. Jänner) gedulden hatte müssen, um das Mindestalter der Professional Darts Corporation (PDC) zu erfüllen. Seither sprengte "The nuke" (die Atombombe) – so sein Spitzname – jegliche Erwartungen.
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Auch wenn er bei der WM bereits 25.000 Pfund (rund 28.900 Euro) verdient hat, gönnte er sich nach seinen Siegen nur je einen Kebap. "Es war eine unglaubliche Erfahrung", sagte Littler, der in Windeseile zum Publikumsliebling im Ally Pally avancierte. Auch weil er in einer Satzpause auf der Bühne blieb und dort herzhaft zu "Rockin’ all over the world" von Status Quo sang.
Als "furchtlos, unbeschwert, brillant" beschrieb ihn der viermalige WM-Halbfinalist Wayne Mardle und bezeichnete ihn als Messi des Darts: "Warum sollte er das Turnier nicht gewinnen können?" Das denken sich mittlerweile auch diverse Buchmacher: Bei mehreren Wettanbietern taucht Littler unter den Top-Fünf-Kandidaten auf.