Radsport: Doping-Geständnis von deutschem Ex-Profi
BERLIN. Der deutsche Ex-Radprofi Danilo Hondo hat unter Druck der Ermittlungen um den deutschen Sportmediziner Mark S. ein Dopinggeständnis abgelegt.
Der bis vor kurzem als Nationaltrainer in der Schweiz tätige 45-Jährige gab in einem Interview mit der ARD vom Sonntag zu, 2011 die Dienste des mutmaßlichen Blutdopingnetzwerkbetreibers in Anspruch genommen zu haben. Laut ARD soll S. gegenüber den Ermittlern Hondo als einen seiner Kunden angegeben haben. Der Ende 2014 vom Leistungssport zurückgetretene Sprintspezialist war 2005 wegen eines positiven Befundes auf die verbotene Substanz Carphedon zwei Jahre gesperrt worden.
Hondo ist nach den Österreicher Stefan Denifl und Georg Preidler der dritte Radsportler, der im Zuge der Ermittlungen nach der Polizeiaktion "Operation Aderlass" während der Nordischen Ski-WM aufgeflogen ist. Mitte März hatte die zuständige Staatsanwaltschaft München 21 Sportler als bisher bekannte Kundenzahl des Arztes angegeben. Die Athleten sollen aus acht Nationen stammen und fünf Sportarten angehören.
Vor dem Rad-Trio hatten bereits die in Seefeld ertappten Langläufer Max Hauke und Dominik Baldauf sowie Kronzeuge Johannes Dürr aus Österreich Geständnisse abgelegt. Auch die weiteren Langläufer Karel Tammjärv und Andreas Veerpalu (beide EST) zeigten sich geständig. Der Kasache Alexei Poltoranin und der deutsche Ex-Eisschnellläufer Robert Lehmann-Dolle zählen ebenfalls zu den verdächtigen Athleten.