Ein Märchen in Orange: Verstappen siegt in Spielberg
Formel 1: Der Niederländer fuhr beim Großen Preis von Österreich vor einer Rekordkulisse vor Leclerc und Perez zum Sieg.
„Das war ein überragendes Rennen. Das Auto war ,on fire’.“ Max Verstappen dominierte den Großen Preis von Österreich: Der Niederländer gewann nach dem Sprintrennen am Samstag auch den Grand Prix am Sonntag. Zweiter wurde Charles Leclerc im Ferrari, Dritter Red-Bull-Kollege Sergio Perez.
Gemeinsam mit dem Seriensieger – für den Weltmeister war es sein fünfter Saisonerfolg en suite – freuten sich die Veranstalter: Zum einen wurden über das gesamte Wochenende hinweg 304.000 Zuschauer gezählt, was einen Rekord für das Event in der Obersteiermark bedeutet. Die orange gekleideten Verstappen-Anhänger prägten die Szenerie rund um den Red-Bull-Ring. „Es ist eine unglaubliche Unterstützung, die ich von meinen Fans bekomme“, bedankte sich Verstappen. Zum anderen wurde der Vertrag mit der Formel 1 verlängert, weshalb der Österreich-GP auf alle Fälle bis 2030 Bestandteil des Rennkalenders ist.
Bildergalerie: Großer Preis von Österreich: Der Formel 1-Zirkus gastiert in Spielberg
Galerie ansehenTrauer um 18-Jährigen
Bevor die Motoren jedoch heulten, herrschte Stille: Der PS-Zirkus gedachte Danilo van’t Hoff. Der 18-jährige Niederländer war am Wochenende bei einem Rennen der europäischen Nachwuchsserie Formula Regional in Spa-Francorchamps tödlich verunglückt.
Landsmann Verstappen wirkte vor Rennstart aufgeräumt, er wusste genau, worauf es ankommen wird. „Wenn wir einen normalen Start haben und gut mit den Reifen umgehen, wird es keine Probleme geben“, sagte der 25-Jährige, der nach dem Freizeichen das von Leclerc angeführte Ferrari-Duo in Schach hielt. Erst sein Boxenstopp in der 26. Runde beendete eine eindrucksvolle Serie: Seit Miami Anfang Mai hatte Verstappen jede Rennrunde angeführt. Die addierten 248 Führungsrunden am Stück sind nach Alberto Ascari (1952) und Ayrton Senna (1988) die längste Serie der Formel-1-Geschichte. Zur Freude seiner Fans eroberte Verstappen die Führung in der 35. Runde von Leclerc zurück.
Wie unantastbar der Weltmeister derzeit ist, demonstrierte er zum Schluss, als er sich gegen den Willen seiner Renningenieure, die kein Risiko mehr eingehen wollten, noch einmal weiche Reifen holte, um auf den letzten Drücker noch den Extrapunkt für die schnellste Rennrunde einzustreifen.
Gegenseitiges Verpetzen
Bemerkenswerte Auswüchse nimmt das Kontrollieren der Tracklimits – also der Streckenbegrenzungen – an. Bei wiederholtem Überfahren gibt es zunächst Verwarnungen, im Wiederholungsfall Zeitstrafen. Das widerfuhr sechs Piloten – darunter Lewis Hamilton, der nur Runden zuvor seiner Box gefunkt hatte, dass er seinen schwer fahrbaren Mercedes nicht auf der Strecke halten könne. Die aus Mercedes-Sicht tiefblickende Antwort von Teamchef Toto Wolff: „Das Auto ist schlecht, das wissen wir. Bitte fahr es!“
Bemerkenswert ist die Regelkontrolle allerdings insofern, als sich die Piloten nun regelmäßig gegenseitig über Funk anschwärzen. Die Häufung – am Freitag waren deswegen 47 Rundenzeiten gestrichen worden – hat bereits eine Debatte über mögliche Adaptierungen ausgelöst.
Gestrichene Rundenzeiten hatten Sergio Perez am Freitag zum vierten Mal in Folge den letzten Qualifying-Abschnitt verpassen lassen. Neben dem enttäuschenden 15. Startplatz handelte das dem Mexikaner Kritik von Christian Horner ein.
„Er hatte die Geschwindigkeit, er hatte ein Auto, das er mit Leichtigkeit in die erste oder zweite Startreihe fahren kann, er konnte Max’ Zeiten halten – also bleib innerhalb der weißen Linien“, wurde der Red-Bull-Teamchef gegenüber „Sky UK“ deutlich. Als Renn-Dritter betrieb Perez zwar Schadensbegrenzung, in der WM vergrößerte sich der Abstand des ersten Verfolgers zum enteilenden Titelverteidiger Verstappen allerdings auf 81 Punkte. „Es war kein einfaches Wochenende. Es war eine harte Zeit für mich“, sagte Perez, der noch am Donnerstag krankheitsbedingt nicht am Ring war, nach zuletzt drei Rennen ohne Podestplatz.
Während Mercedes – Hamilton wurde Siebenter und George Russell Achter – ein schwaches Wochenende erwischte, war Ferrari das einzige Team, das Red Bull einigermaßen die Stirn bieten konnte. Sainz (4.) verbaute sich wegen der Überschreitung der Tracklimits die Chance auf Platz drei.
Leclerc machte die jüngsten Updates mitverantwortlich für den merklichen Aufschwung. „Die haben gut funktioniert. Aber wir haben noch einige Arbeit vor uns“, sagte der Monegasse mit Blick auf den Grand Prix kommendes Wochenende in Silverstone.
Spielberg ist bis 2030 gesichert
Vor dem Rennen wurde bekannt, dass der PS-Zirkus zumindest bis 2030 in der Steiermark Station macht. Der erst im März bis 2027 abgeschlossene Vertrag wurde um drei Jahre verlängert.
Stefano Domenicali, Präsident und CEO der Formel 1, widmete die Vertragsverlängerung dem verstorbenen Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz. „Die Vision und Leidenschaft von Dietrich Mateschitz, der diesen Sport liebte, hat all das vor gut zehn Jahren möglich gemacht“, sprach der Italiener von einer „einzigartigen Rennstrecke“. Des Red-Bull-Gründers war auch vor dem Start gedacht worden. Der Schriftzug „Immer mit uns, Didi“ wurde vor der von Juliette Khalil und Christopher Seiler gesungenen Bundeshymne eingeblendet. Entsprechend groß war die Freude über die Vertragsverlängerung auch bei Oliver Mintzlaff, einem der drei Geschäftsführer des Red-Bull-Konzerns. „Die einzigartige Tradition eines der spektakulärsten und stimmungsvollsten Rennen im Kalender wird fortgesetzt.“ Seit 2014 ist die Obersteiermark wieder fester Bestandteil des Formel-1-Kalenders. Davor hatte es von 2004 bis 2013 keine Rennen in Spielberg gegeben.
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Warum analysiert kein Journalist, warum seit ewigen Zeiten kein Österreichischer Fahrer dabei ist? Dabei ist das ja das naheliegendste Thema. Sind die Österreicher heutzutage schlechte Rennfahrer?
Formel Fad!
Ups, schon alles vorbei???
Bin wohl eingeschlafen....
Leider ist inzwischen auch der einst spannende (aufgrund Steigungen und Kurven) sehr spannende "Große Preis von Östereich" längst zur faden Poleposition-Ziellinie-Pseudoshow verkommen.
Die ganz Wichtigen schreiben bei einem Sportereignis über die Bundeshymne.
Red Bull und Max Verstappen, ein Dream Team!
Red Bull und Max Verstappen, auch Sergio Peres haben wieder eine Spitzenleistung gezeigt!
Gratulation!
Eine Verschandelung der Bundeshymne.
Eine derartige Verächtlichmachung ebendieser hat es in der 2. Republik noch nie zuvor gegeben.
Dann hören sie nicht zu. So einfach geht es.
Warum gibt es hier bei der Formel 1 keine CO2 Bepreisung???
Wann werden nach einem Formel1 Rennen zig-tausende Bäume gepflanzt???
Für das bissi Sprit????
Die, was hin gefahren sind, haben viel mehr CO2 produziert.
Nach der Verunglimpfung unserer Bundeshymne hab ich den Fernseher abgeschaltet.
Wieso? War es 'gender-technisch " schon wieder falsch gesungen ? Ich frage nur weil ich dieses Theater erst gar nicht aufgedreht und deswegen die Hymne nicht gehört habe.
7 Stunden "Livebericht" über diese fade F1 im ORF 1 . Diese unnötige Getue passt haargenau zum Staatsfunk .