Verstappen rettete in Imola knappen Vorsprung ins Ziel
IMOLA. Max Verstappen hat am Sonntag den Formel-1-Grand-Prix in Imola vor McLaren-Pilot Lando Norris und Charles Leclerc im Ferrari gewonnen.
Schwerer Start ins Wochenende, Happy End am Sonntag: Formel-1-Weltmeister Max Verstappen hat den Großen Preis der Emilia-Romagna gewonnen. Der Red Bull-Pilot feierte in Imola einen Start-Ziel-Sieg, musste sich aber im Finish einem heranstürmenden Lando Norris im McLaren erwehren. Am Ende hatte der Niederländer 0,725 Sek. Vorsprung auf den Briten und durfte den fünften Saisonsieg bzw. 59. Triumph in der Motorsport-Königsklasse bejubeln. Dritter wurde Charles Leclerc (Ferrari).
"Es schmerzt, das zu sagen, aber ein oder zwei Runden mehr und ich hätte ihn gehabt", meinte ein enttäuschter Norris. Verstappen, der in Imola mit gröberen Problemen im Training zu kämpfen hatte, aber dennoch die Pole Position erobert hatte, durfte hingegen aufatmen. "Ich musste das ganze Rennen durchgehend pushen. Wir konnten uns nicht viele Fehler erlauben und die haben wir auch nicht gemacht. Es ist großartig, hier zu gewinnen", erklärte Verstappen. Red-Bull-Teamchef Christian Horner lobte den 26-Jährigen für dessen "richtig starke Fahrt".
Hinter Leclerc landete Oscar Piastri (McLaren) vor dem zweiten Ferrari-Mann Carlos Sainz auf Rang vier. Mit Lewis Hamilton und George Russell kamen die beiden Mercedes-Fahrer auf die Positionen sechs und sieben. Verstappens Teamkollege Sergio Perez, der nach einem Verbremser ins Kiesbett musste, kam über Rang acht nicht hinaus. Ein Pünktchen für die Racing Bulls sammelte Yuki Tsunoda als Zehnter ein.
In der WM-Wertung baute Verstappen (161 Punkte) seinen Vorsprung auf 48 Zähler aus. Leclerc (113) ist nun Zweiter vor Perez (107), Norris (101) ist Vierter. Bereits am kommenden Wochenende wartet mit dem Grand Prix von Monaco der Klassiker im Fürstentum.
"Letzten zehn Runden waren eine Katastrophe"
Die Rückkehr nach Imola - der Grand Prix war im Vorjahr wegen verheerender Überschwemmungen in der Region ausgefallen - gestaltete sich am Sonntag zunächst zäh. Das Rennen auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari verlief anfangs unspektakulär, Verstappen baute seinen Vorsprung stet aus. Größter Aufreger war eine Panne beim Reifenwechsel bei Williams-Pilot Alexander Albon, dessen rechter Vorderreifen nicht korrekt angeschraubt wurde. Der Thailänder musste wieder zurück an die Box und erhielt neben neuen Reifen eine Zehn-Sekunden-Strafe.
Auch die Boxenstopps brachten an der Spitze kaum Bewegung, die meisten Teams setzten auf eine Ein-Stopp-Strategie. Allerdings geriet Verstappen nach dem Umstecken auf harte Reifen langsam in Schwierigkeiten. "Ich hatte keinen Grip mehr. Ich bin viel gerutscht und sah, dass Lando näher kam. Die letzten zehn Runden waren eine Katastrophe", berichtete der dreifache Weltmeister.
Miami-Sieger Norris kam in der Folge immer näher und setzte kurz vor Schluss den Branchenprimus unter Druck. Doch Verstappen blieb cool und ließ kein Überholmanöver mehr zu. "Das war kein Rennen für schwache Nerven", erklärte Red-Bull-Berater Helmut Marko bei ServusTV. Der zweite Reifensatz habe Probleme gemacht. "Wir waren gut unterwegs, aber mit den harten Reifen ist die Temperatur runtergegangen und wir hatten Probleme. Aber Max ist ein fehlerfreies Rennen gefahren."
Mit Blick auf Monte Carlo sieht Marko viel Arbeit auf den Rennstall zukommen. "Unser technisches Team braucht nicht feiern, die müssen intensiv arbeiten. In Monaco müssen wir schauen, das wird ein ganz schwieriges Wochenende."
McLaren und auch Ferrari - Leclerc hatte am Ende nur acht Sekunden Rückstand auf Verstappen - haben jedenfalls Boden auf das Weltmeisterteam gut gemacht. Trotz des verpassten Siegs gab es bei McLaren viel Zuversicht. "Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem wir sagen können, dass wir auf einer Höhe mit Ferrari und Red Bull sind. Daran müssen wir uns gewöhnen. Wir kämpfen jetzt um die Spitze", erklärte Norris.
Leclerc war nicht durchwegs zufrieden. "Ich bin dann glücklich, wenn ich gewinne, und das haben wir heute nicht ganz geschafft." Allerdings bedeutete sein dritter Rang das erste Ferrari-Podium in Imola seit 18 Jahren, 2006 hatte Michael Schumacher in der Emilia Romagna gewonnen. Die Tifosi feierten den Podestplatz auf der Ferrari-Heimstrecke am Sonntag jedenfalls standesgemäß mit einer Streckeninvasion.
Für einen emotionalen Moment noch vor dem Rennstart hatte Sebastian Vettel gesorgt. Der Deutsche pilotierte einen McLaren MP4/8, diesen Wagen hatte Legende Ayrton Senna vor seinem Wechsel zu Williams gesteuert und darin auch seinen letzten Grand-Prix-Sieg 1993 gefeiert. Der Brasilianer war vor 30 Jahren in Imola tödlich verunglückt.
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Es gibt ja keine Klimakrise, hm
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