Zentraleuropa-Rallye: "Das ist gelebte Völkerverständigung"
PASSAU. Die 2. Central European Rally, die der Este Ott Tänak gewann, lockte 90.000 Fans an
Die Titelentscheidung in der Rallye-Weltmeisterschaft ist vertagt, Superstar Sebastien Ogier (Toyota) nach einem selbstverschuldeten Ausritt auf der 17. und vorletzten Wertungsprüfung der über 302,51 Kilometer führenden Central European Rally (Tschechien, Oberösterreich, Bayern) allerdings endgültig aus dem Rennen um seinen neunten Triumph. Dieser wäre insofern speziell, als er ihn auf eine Ebene mit seinem legendären französischen Landsmann Sebastien Loeb hieven würde. Na ja, aufgeschoben ist nicht unbedingt aufgehoben.
Eine WM-Premiere für Hyundai
Die mit Abstand besten Karten auf den Pokal hat Thierry Neuville (Hyundai), der nach einem dritten Platz beim Drei-Länder-Event mit Start in Prag und Ziel in Passau mit einem Vorsprung von 25 Punkten zum Saisonfinale nach Japan (22. bis 24. November), wo maximal 30 Zähler zu holen sind, reist.
Der Einzige, der das Premieren-Championat des Belgiers noch verhindern kann, ist Markenkollege Ott Tänak. Der Este gewann die zweite Central European Rally, die am Samstag auch unter hohem Publikumsinteresse im Mühl- und Innviertel Station gemacht hatte, mit sieben Sekunden Vorsprung auf den Briten Elfyn Evans (Toyota). Es war Tänaks 21. WRC-Erfolg – womit ein Stück Rallye-Geschichte geschrieben wurde. Zum ersten Mal wird ein Hyundai-Pilot Weltmeister werden. Das ist fix.
Der lange führende Ogier hätte die Spannung aufrechterhalten können, doch nach einer Kollision mit einem Holzmast war der Ofen aus. Tänak bedauerte den Zwischenfall: "Wenn man gegen einen Freund kämpft und dann so etwas passiert, ist es schwierig, die richtigen Worte zu finden. Es ist schön, die Punkte nach Hause gebracht zu haben", sagte der 37-Jährige.
Neuville leistete sich am Samstag auf oberösterreichischem Terrain zwei folgenschwere Fahrfehler: "Wir wollten hier den Titel einfahren, aber so war es natürlich unmöglich. Trotzdem ist der Bonus immer noch groß", betonte der angriffslustige Belgier, der von vielen Schlachtenbummlern begleitet worden war. Die Stimmung erreichte den Siedepunkt.
Entsprechend positiv fiel die Bilanz der Organisatoren, die im kommenden Jahr die dritte Ausgabe der Central European Rally (16. bis 19. Oktober 2025) in Angriff nehmen, aus. Nicht weniger als 90.000 Motorsport-Begeisterte in den mehr als 40 Fan-Zonen wurden gezählt. "Diese Veranstaltung ist gelebte Völkerverständigung", freute sich Harald Hertz, Präsident der Austrian Motorsport Federation (AMF).
Naja, für jeder Sonderprüfung 25 Euro und 5 Euro fürs parken.
Man wird schon ziemlich ausgenommen.