Black Wings mit großem Herz und starker Moral
Eishockey: Die Linzer nähern sich nach dem 5:2-Sieg in Wien der Spitze. Sie haben in den jüngsten acht Matches gepunktet
Als die Steinbach Black Wings vor dem Eishockey-Saisonauftakt kein Geheimnis aus ihren Titelambitionen machten, runzelten Außenstehende ungläubig die Stirn und fühlten sich in ihrer Skepsis nach dem Stotterstart bestätigt. Doch jetzt läuft das Werkl auf Hochtouren, die Linzer haben einen echten Lauf und sind auf Tuchfühlung zur Spitze. Seit 29. September hat das Team von Philipp Lukas in acht Spielen in Folge gepunktet (darunter sechs Siege), am Sonntag gewannen die Oberösterreicher bei schwächelnden Vienna Capitals überzeugend 5:2 (1:1, 2:0, 2:1).
Superstürmer Graham Knott hatte bei vier Toren seinen Schläger im Spiel – drei bereitete der 26-jährige Kanadier vor, für den Schlusspunkt ins leere Netz der Wiener (59.) zeichnete er höchstpersönlich verantwortlich. Knott führt jetzt die Scorerwertung der ICE Hockey League an, in elf Partien gelangen ihm elf Volltreffer und acht Assists. Das ist eine überragende Ausbeute.
500 Euro gespendet
"Der Anfang war schwierig, wir sind dreimal in Unterzahl und 0:1 in Rückstand geraten. Dann haben wir einen Weg gefunden, im Spiel voranzugehen, unsere Stärken auszuspielen und auch im Powerplay zu treffen. Ich bin sehr happy", sagte Lukas, der vor dem Eröffnungsbully mit seinen Assistenten Mark Szücs und Jürgen Penker 50 von insgesamt 700 aufgelegten und speziell designten Pucks in Empfang genommen hatte. Markus Prinz, der Mister Liveticker der OÖN, hat das im Bild festgehalten.
Die Black Wings ließen sich nicht lumpen und kauften den Wienern um insgesamt 500 Euro jene Scheiben ab, deren Erlös der Familie des an der unheilbaren Nervenkrankheit ALS erkrankten ehemaligen Capitals-Verteidigers Ales Kranjc (42) zugutekommen wird. Die vorbildliche Linzer Eishockeyfamilie hilft nicht zum ersten Mal Menschen in Not, das zählt mehr als jeder Sieg. "Bei aller Rivalität, die die beiden Mannschaften über die vielen unvergessenen Duelle miteinander verbindet, möchten wir unseren Teil zu dieser Aktion beitragen", sagte Black-Wings-Präsident Peter Nader.
Gestern trafen Wien und Linz übrigens zum exakt 150. Mal aufeinander, für die Oberösterreicher, die 2010 die legendäre Play-off-Halbfinalserie nach 0:3-Rückstand noch sensationell 4:3 gewonnen hatten, sprang der 77. Sieg heraus. Klar, dass die Schlachtenbummler "Super Linza, super Linza, heyhey" skandierten.
Neben Knott trugen sich Emilio Romig (19.), Matt MacKenzie (33./pp), Shawn St. Amant (36./pp) und Sean Collins (41.) in die Schützenliste ein.
Noch mehr als der Sieg zählt für mich die Solidarität mit dem schwer erkrankten Ex Capitals Spieler
sehr starkes Eishockey!!!
Freut mich persönlich sehr, dass die Linzer Eishockeycracks wieder zurück zur Spitze finden!