Nehmen die ÖSV-Damen vor Olympia eine Auszeit?
LIENZ. Ski: Omikron und Riesentorlauf-Ergebnis in Lienz bringen die ÖSV-Verantwortlichen ins Grübeln.
Österreichs Skirennläuferinnen fuhren beim gestrigen Heim-Riesentorlauf in Lienz nicht um die Entscheidung mit: Das einzige Ausrufezeichen setzte Katharina Truppe, die mit der zweitbesten Laufzeit im zweiten Durchgang von Rang 27 auf neun nach vorne fuhr. 1,15 Sekunden fehlten der besten Österreicherin letztlich auf das Podest, das Tessa Worley vor Petra Vlhova (Svk/+0,3) und Sara Hector (Swe/+0,38) anführte.
Für die Französin war es ihr 15. Weltcupsieg im Riesentorlauf, womit sie sich vor Anita Wachter (14) an die dritte Stelle der ewigen Bestenliste schob. Vor ihr liegen nur noch Vreni Schneider (20) und Annemarie Moser-Pröll (16). Bei 14 hält auch Mikaela Shiffrin, die wegen eines positiven Corona-Tests eine Titelverteidigung in Lienz abblasen musste. Neben der US-Amerikanerin, die im Gesamtweltcup 93 Punkte vor der gestern zwölftplatzierten Sofia Goggia (Ita) führt, fehlte mit Lara Gut-Behrami (Sui) eine weitere Top-Läuferin coronabedingt. Doppelweltmeisterin Katharina Liensberger kehrte zwar rechtzeitig aus der Quarantäne zurück, mehr als Platz 25 mit 2,55 Sekunden Rückstand war allerdings nicht drinnen. "Es fehlt einfach das Training und das Vertrauen am Start. Man sieht, es braucht einfach eine gewisse Vorbereitung", sagte die Vorarlbergerin. Die Mühlviertlerin Elisa Mörzinger verpasste als 38. den zweiten Durchgang.
Die jüngsten Corona-Ausfälle lassen bei Trainern und ÖSV-Verantwortlichen einen knappen Monat vor den Olympischen Winterspielen die Alarmglocken läuten.
Risikobewertung vor Olympia
Sportdirektor Toni Giger erklärte, dass es ein überlegenswertes Thema sei, ob die ÖSV-Asse bis kurz vor der Abreise nach China noch an allen Weltcupbewerben teilnehmen würden. "Wir haben gesagt, jeder macht sich Gedanken, dann hauen wir alles auf einen Haufen und werden schauen, was in dem Moment, wo wir es entscheiden müssen, die aus unserer Sicht beste Variante ist", sagte Giger. Aus der Corona-Problematik habe man gelernt, dass man sich auf viele Eventualitäten vorbereiten müsse. Gerade bei der aufkommenden Omikron-Variante birgt jede Reise ein erhöhtes Gefahrenpotenzial.
Bis Peking weist der Kalender noch zwölf Weltcuprennen aus, als erstes heute den Slalom in Lienz (ab 10 Uhr live in ORF 1).
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