Rentier Nummer 7 für Mikaela Shiffrin: "Ich rette eines nach dem anderen"
Mit ihrem Sieg im Levi-Slalom vergrößerte sich die Rentier-Herde des US-Skistars, die darüber gerne den einen oder anderen Scherz macht
Der Stall füllt sich: Mit ihrem Slalomsieg am Sonntag vor Leona Popovic (Cro/+0,18 Sekunden) und Lena Dürr (D/+0,30) stand Mikaela Shiffrin im finnischen Levi bereits zum siebenten Mal ganz oben auf dem Podest – so oft wie niemand zuvor. Und zum siebenten Mal erhielt die US-Amerikanerin ein Rentier als Siegespreis.
"Ich rette sie, eines nach dem anderen", hat die 28-Jährige, die wie die anderen siegreichen Skifahrer die Tiere in einem Stall in Finnland lässt, gescherzt. In Lappland, wo es ein eigenes Santa-Claus-Dorf in Rovaniemi gibt, passt es ins Bild, dass Shiffrin eines ihrer Tiere Rudolph taufte.
Bis Sonntag hatte Shiffrin in dieser noch jungen Saison aber nur wenig zu lachen gehabt. Wegen eines schlimmen Trainingssturzes war sie vergangene Woche im Krankenhaus gewesen und in Levi mit einem verletzten Knie angetreten:
Und hätte Samstag-Siegerin Petra Vlhova bei ihrem Riesenvorsprung von 1,06 Sekunden nicht eingefädelt, wäre es sich mit Shiffrins 89. Weltcupsieg wohl nicht ausgegangen. "Petras Vorstellung an diesem Wochenende war eine Lehrstunde. Sie war so weit vorne, meinem Empfinden nach hat sie diesen Sieg verdient", so Shiffrin.
Kollektiver Befreiungsschlag
Katharina Liensberger wurde gestern als beste Österreicherin Achte (+1,41). Am Vortag war der Vorarlbergerin (3.) mit ihrem ersten Slalom-Podestplatz seit eineinhalb Jahren ein Befreiungsschlag gelungen.
Angesichts des völlig missglückten Experiments im Vorjahr mit Privattrainer sprach die 26-Jährige von einer "Riesenerleichterung". Unter deren Eindruck stand Liensberger noch, als sie gestern zufrieden das Levi-Wochenende bilanzierte, "weil ich merke, dass sich mein Skifahren gut anfühlt".
Hinter Liensberger war gestern erneut Katharina Huber (11./+1,94) zweitbeste Österreicherin. Marie-Therese Sporer nutzte den Lichtvorteil der früheren Nummer für eine Karrierebestleistung (13.). In gut zwei Wochen geht es für die Technikerinnen in Killington (USA) weiter. Am kommenden Wochenende hoffen allerdings erstmals in dieser Saison die Speed-Spezialistinnen auf Einsätze in Zermatt/Cervinia.
Finde es widerwärtig, wenn Tiere als Preis vergeben werden