"Psychologisches Trauma": Langläufer zog sein Doping-Geständnis zurück
ASTANA/WIEN. Haftbedingungen in Österreich seien für Kasachen Poltoranin zu hart gewesen.
Fünf Langläufer waren rund um die Doping-Razzia bei der Nordischen WM in Seefeld festgenommen worden. Einer von ihnen, der Kasache Alexei Poltoranin, soll sein damals abgelegtes Geständnis nun widerrufen haben. Gegenüber dem russischsprachigem Internetportal "bnews.kz" gab der 31-Jährige an, dass er von der Polizei in Österreich unter Druck gesetzt worden sei. "Alle abgegebenen Tests ergaben, dass ich keine illegalen Substanzen genommen habe. Ich dachte zwar daran, die verbotene Methode anzuwenden, habe es aber schließlich nicht getan", wurde der fünffache Weltcupsieger zitiert. Letztlich seien offenbar die Haftbedingungen ausschlaggebend für sein Geständnis gewesen. "Ich war in einer Einzelzelle in einem kalten Keller mit minimaler Ausstattung. In diesem Augenblick dachte ich, ich würde alles tun, um freigelassen zu werden und zu meiner Familie zurückzukehren." Jetzt versuche der zweifache WM-Dritte von 2013, sich von seinem in Haft erlittenen "psychologischen Trauma" zu erholen. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck gab gestern an, bisher nichts von einem Widerruf des Geständnisses zu wissen.
Erschüttert über die wiederkehrenden Doping-Skandale bei den österreichischen Langläufern zeigte sich indes Biathlon-Star Arnd Peiffer. "Nach Turin 2006, Johannes Dürr 2014 und Harald Wurm 2016 nun das. Da frage ich mich, was da los ist. Das sind für mich Idioten, die unseren Sport in Verruf bringen", übte der Deutsche in der "Sport Bild" harsche Kritik.
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