Sieg für den "Schattenmann"
SCHLADMING. Kriechmayrs Teamkollege Johnny Rohrweck feierte Heimerfolg.
Je länger die Wartezeit, desto süßer der Erfolg: In vollen Zügen genoss gestern Johnny Rohrweck auf der Reiteralm seinen ersten Sieg im Weltcup der Skicrosser. Der 30-Jährige aus Großraming bescherte damit dem ÖSV-Herrenteam den ersten Erfolg seit 2014, als Thomas Zangerl in Nakisaka gewann.
Rohrweck wirkte nach der Bestzeit in der Qualifikation auch in den Vorläufen (mit Ausnahme des Viertelfinales) souverän, hinter seinem ersten Weltcupsieg steckte aber viel Arbeit. "Das war kein Zufall, das ganze Team hat sich auch im Sommer sehr angestrengt. Umso größer ist jetzt die Genugtuung", sagte der 30-Jährige, für den der Heim-Weltcup nach einem für ihn enttäuschenden achten Platz bei der WM auch eine "mentale Herausforderung" war. "Daheim will man natürlich abliefern, der Druck war für alle entsprechend groß."
Rohrweck ist – unschwer am Helmdesign zu erkennen – ein Teamkollege von Vincent Kriechmayr in der Sportfamilie der Energie AG. Die beiden sind gut befreundet, früher sind sie gemeinsam Alpin-Nachwuchsrennen gefahren. Obwohl Rohrweck später zu den Skicrossern abgebogen ist, blieb die Verbindung intakt. Mit Peter Meliessnig "teilen" die beiden auch einen Konditionstrainer. Rohrweck: "Den hat mir der Vinc vermittelt, dafür bin ich sehr dankbar."
Zeit, seinen ersten Weltcupsieg groß zu feiern, hat der Großraminger wenig. Am Wochenende geht es nach Zürich und von dort am Montag zur nächsten Weltcup-Station nach Georgien weiter. In Russland und der Schweiz sind im Anschluss die letzten beiden Saison-Stationen. Und dann heißt die Devise: Nach dem Weltcup ist vor Olympia. Bei den Spielen 2022 in Peking hätte Rohrweck die Chance, einmal aus dem Schatten von Vincent Kriechmayr herauszutreten. (chz)