Skifliegen am Kulm: ÖSV-Adler holten WM-Team-Silber hinter Slowenien
BAD MITTERNDORF. Die österreichische Skiflug-Mannschaft hat zum Abschluss der Heim-WM am Kulm die Silbermedaille im Teambewerb gewonnen.
Angeführt von Einzel-Weltmeister Stefan Kraft musste sich das rot-weiß-rote Quartett mit Michael Hayböck, Manuel Fettner und Jan Hörl am Sonntag vor 11.250 Zuschauern nur Titelverteidiger Slowenien geschlagen geben. Auf Gold fehlten 26,5 Punkte, Bronze holte sich Deutschland (-65,5). Für die ÖSV-Adler war es das erste Team-Flug-Edelmetall seit acht Jahren.
- Lesen Sie dazu auch: Skifliegen: Kraft segelte am Kulm zu WM-Gold im Einzelbewerb
Gemischte Gefühle
Im Auslauf herrschten gemischte Gefühle bei den österreichischen Überfliegern. "Ganz zufrieden sind wir natürlich nicht, aber wir können schon froh sein", sagte Kraft, der auf Weiten von 218,5 und 221,5 m kam, im ORF. "Wir haben ein paar kleine Fehler eingebaut und im ersten Durchgang nicht das Quäntchen Glück von den Slowenen gehabt. Es waren Kleinigkeiten, die da entschieden haben. Aber mit Silber können wir schon leben", betonte der 30-jährige Salzburger. So sah es auch Cheftrainer Andreas Widhölzl: "Es ist ein bisschen schade, aber wir haben eine super WM gehabt. Bei einer Heim-WM mit Gold und Silber heimzufahren, ist richtig cool."
- Das könnte Sie auch interessieren: Der Kulm ist Kult: Ein Flugplatz, der schon Triumphe und Tragödien lieferte
Hörl "stolz und megahappy"
Hörl ärgerte sich etwas mehr, nachdem der Bergisel-Sieger im zweiten Durchgang nur bei 177 Metern gelandet war. "Ich bin heute nicht gut skigeflogen. Ich bin in diesen Tagen nicht ins Fliegen gekommen, das stört mich ein bisserl", sagte der Salzburger etwas niedergeschlagen. Dennoch sei er "stolz und megahappy" über seine erste Flug-Medaille. Fettner trauerte dem verpassten Heimsieg etwas hinterher. "Es tut schon ein bissl weh, aber die Slowenen haben keinen Fehler gemacht. Trotzdem wäre es möglich gewesen", sagte der Routinier.
Gold im ersten Durchgang verspielt
Die erhoffte Goldmedaille verspielten die Schützlinge von Widhölzl im ersten Durchgang, als der Rückstand auf Slowenien bereits 31,9 Punkte betrug. Das zuvor letzte Team-Edelmetall bei Skiflug-Weltmeisterschaften hatte die ÖSV-Equipe mit Bronze 2016 ebenfalls in der Steiermark geholt. Zuletzt waren Kraft und Co. dreimal in Folge leer ausgegangen, die bisherigen drei WM-Titel gewann Rot-Weiß-Rot in den Jahren 2008, 2010 und 2012.
Den fehlerfrei und konstant springenden Slowenen gelang unterdessen mit Lovro Kos, Peter Prevc, Domen Prevc und Timi Zajc auch in Abwesenheit des verletzten Topspringers Anze Lanisek die erfolgreiche Titelverteidigung.
Das große schief Liegen.