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Diversität, Inklusion und Antirassismus in Unternehmen fördern

Von Sonderthemen - Redaktion, 05. Mai 2024, 20:59 Uhr
Bild: pexels.com

In der modernen Arbeitswelt haben Geschlechterrollen, Diskriminierung oder Stereotypen keinen Platz mehr.

Diversität und Inklusion am Arbeitsplatz sollte eine Priorität für jedes Unternehmen sein. Der Aufbau von Teams mit unterschiedlichem Hintergrund verbessert nicht nur die Mitarbeitererfahrung, sondern auch die Produktivität und den Entscheidungsprozess. Die Themen Diversität, Inklusion und Antirassismus sind nicht neu für Unternehmen. Jedoch reicht es längst nicht mehr aus, das Firmenlogo nur am Jahrestag bzw. an Aktionstagen auf der Homepage in den Regenbogenfarben zu ändern oder kurz einmal das Thema anzusprechen. Handeln statt reden muss die Devise lauten, denn in der modernen Arbeitswelt haben Geschlechterrollen, Diskriminierung oder Stereotypen keinen Platz mehr. Immer mehr Unternehmen erkennen dies und machen sich verstärkt Gedanken, mit welchen Maßnahmen sie Diversität gezielt fördern können. Dadurch entwickelt sich eine immer offenere Unternehmenskultur, die wiederum die Attraktivität für potenzielle Bewerberinnen und Bewerber steigert. 

Inklusion statt Ausgrenzung

Inklusion heißt Zugehörigkeit, also das Gegenteil von Ausgrenzung. Minderheiten zu involvieren schafft eine Gesellschaft, in der es egal ist, wie man aussieht, welche Sprache man spricht oder ob man geistig oder körperlich eingeschränkt ist. Man gehört einfach dazu.

Die Inklusion auf dem österreichischen Arbeitsmarkt ist im Moment eher schwierig. Einige Betriebe kämpfen aufgrund der Aus- und Nachwirkungen der Pandemie ums Überleben, jedoch auch zuvor haben nur circa zwanzig Prozent der „verpflichteten“ Unternehmen ihre Verantwortung in diesem Bereich wahrgenommen. Die Beschäftigungspflicht besagt nämlich, dass jeder Arbeitgeber mit fünfundzwanzig oder mehr Arbeitnehmenden mindestens eine begünstigt eingeschränkte Person einstellen muss. 

Betriebe, die eine erfolgreiche Inklusion durchführen, bestätigen, dass gehandicapte Personen im Vergleich zu gewöhnlichen Arbeitnehmenden überdurchschnittliches Engagement zeigen. Kooperationen mit Behinderten-Institutionen, Schnuppertage für Personen mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen oder Praktika sind gute Möglichkeiten, um auf sich aufmerksam zu machen.

Corporate-Purpose

Auch das Thema Purpose ist in aller Munde und eng verbunden mit der Unternehmenskultur. Die Generation Z und Y wollen mehr als nur stumpfes Arbeiten und Geld verdienen. Sie suchen nach sinnstiftender Arbeit und Arbeitgeber entsprechend nach ihrem „Purpose“ aus. Beim Unternehmenszweck geht es darum, was ein Unternehmen, unabhängig von Umsatz, Wachstum und Gewinn, antreibt. Anders ist der Purpose auf die Person selbst bezogen. So stellt sich die Frage: „Was treibt jeden Einzeln täglich an?“ Die Formulierung einer Zielsetzung darf somit keine Floskel sein, sondern muss authentisch, fassbar und gesellschaftlich relevant sein.

Welche Strategien sind umzusetzen, um einen integrativen und vielfältigen Arbeitsplatz zu schaffen?

  1. Feiertage jeder Religion und Kultur anerkennen
    Üblicherweise erkennen Unternehmen die für ihr Betriebsland relevanten Feiertage an. Ein gemeinsamer Kalender, der wichtige Termine der Belegschaft verschiedener Ethnien und Religionen im Unternehmen enthält, stärkt das Zugehörigkeitsgefühl. Darüber hinaus kann man Menschen aus jeder Religion einladen, darüber zu sprechen, wie der Feiertag in ihrer Kultur gefeiert wird und das Intranet des Unternehmens nutzen, um das Team wissen zu lassen, wer an diesem Tag frei hat.
  2.  Ein Schulungsprogramm für Vielfalt und Inklusion entwickeln
    Damit legt man den Grundstein für den Umgang der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter untereinander. Es wird empfohlen, dass dieses Programm Teil des Onboarding-Prozesses ist und es äußerst spezifisch auf die Folgen von Diskriminierungs- oder Gewalttaten eingeht. So fördert man auch Gleichberechtigung, Respekt und Empathie. Eine Studie von Deloitte weist darauf hin, dass integrative Unternehmen mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit finanzielle Ziele erreichen oder übertreffen, mit dreimal höherer Wahrscheinlichkeit eine hohe Leistung erbringen und mit achtmal höherer Wahrscheinlichkeit bessere Geschäftsergebnisse erzielen.
  3. Erstellung einer Mitarbeiterressourcengruppe
    Eine Employee Resource Group (ERG) ist eine von Arbeitnehmern geführte Gruppe, an der Arbeitnehmende auf freiwilliger Basis teilnehmen können. Ihr Hauptziel ist die Förderung von Vielfalt und Inklusion in den Richtlinien des Unternehmens, für das sie arbeiten. Diese Gruppen teilen normalerweise bestimmte Merkmale wie Sprache, Religion oder ethnische Zugehörigkeit miteinander. Auf diese Weise können sie sich gegenseitig in persönlichen oder beruflichen Fragen unterstützen.
  4. Offen für das Feedback der Mitarbeiter sein
    In ständigem Kontakt zu stehen und sich um die Leistung und Arbeitserfahrung der Belegschaft zu kümmern, gibt ihnen das Gefühl, geschätzt zu werden. Laut Zippia würden 66 Prozent des Teams ihren Arbeitsplatz verlassen, wenn sie sich nicht wertgeschätzt fühlen. Ständiges Feedback hilft, denn 85 Prozent der Mitarbeiter ergreifen mehr Eigeninitiative im Unternehmen, was die Produktivität steigert und das Arbeitsumfeld verbessert.  

Fazit: Die Vielfalt und Inklusion sind Themen, die in den kommenden Jahren noch relevanter werden. Die Arbeit in Unternehmen mit globalen Mitarbeitern schafft automatisch ein Miteinander unterschiedlicher Nationalitäten, Religionen und Ethnien sowie Geschlechter und sexueller Orientierung. Dies ist eine fantastische Gelegenheit, voneinander zu lernen und dem Team dabei zu helfen, eine wunderbare Erfahrung bei der Arbeit zu machen. Darüber hinaus wird der Ruf des Unternehmens gestärkt und man setzt ein Vorbild für andere in der Branche.


 

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