Airbus-Manager: "Wir wollen die Welt in die dritte Dimension bringen"
LINZ. Elektrisch betriebene Luft-Taxis könnten in wenigen Jahren in Europa fliegen.
Der europäische Luftfahrtkonzern Airbus mit weltweit 128.000 Mitarbeitern forscht intensiv zu neuen Formen der Mobilität in der Luft. Die Perspektiven der städtischen Mobilität skizzierte Darcy Olmos Mancilla, zuständig für Urban Air Mobility bei Airbus. Er war auf Einladung des Center for Future Design (Prof. Michael Shamiyeh) an der Kunstuni Linz.
Noch ist es für viele unvorstellbar, dass wir mit Luft-Taxis von A nach B kommen. Steuern wir auf eine neue Ära der Mobilität zu?
Darcy Olmos Mancilla: Ja, bestimmt. Wir bei Airbus haben jetzt mindestens fünf Jahrzehnte Erfahrung gesammelt mit der dritten Dimension, der Bewegung in der Luft. Derzeit fliegen 3,5 Milliarden Passagiere jährlich, in 15 Jahren sind es doppelt so viele. Aus dem Markt kommt eine starke Nachfrage nach Drohnen, vier Millionen wurden 2017 verkauft. Ich würde nicht von einer Revolution sprechen, aber von einer Chance für uns als Airbus-Konzern, einen neuen Markt mit umfassenden Lösungen zu entwickeln.
Warum sind Sie so sicher, dass Passagierdrohnen kein Hirngespinst bleiben und ein Verkehrsmittel der Zukunft sein werden?
Bald wird die Erdbevölkerung von 7,5 auf neun Milliarden Menschen steigen. Von denen leben die meisten in Megacities, die mit Umweltverschmutzung und Stau zu kämpfen haben. Die dritte Dimension ist eine Ergänzung zur bisherigen Verkehrsinfrastruktur, kein Ersatz! Die Kosten für einen Kilometer U-Bahn betragen zwischen 50 und 100 Millionen Euro. Luft-Taxis kosten einen Bruchteil. Wir wollen jedenfalls die Umweltbelastung minimieren und den gesellschaftlichen Nutzen maximieren. Wir betreiben zwei Helikopter-Rufdienste in São Paulo und Mexico City mit hunderten Helikoptern. Wir gewinnen viele Daten, die in die Planungen für den Passagiertransport mit elektrischen, autonomen Luftfahrzeugen einfließen.
Werden sich das nur Reiche leisten können?
Ein Zehn-Minuten-Flug statt zwei Stunden Verkehrsstau kostet rund 100 Dollar. Ein Limousinen-Service am Boden ist mitunter teurer. Wir wollen den Menschen Zeit zurückgeben und die Welt in die dritte Dimension bringen – leistbar für alle. Wir arbeiten an Mobilitätslösungen mit 17 verschiedenen Städten (keine aus Österreich bisher, Anm.). Wir wollen, dass diese Lösungen in das Verkehrskonzept der Städte integriert werden. Es braucht die Einbindung der Bevölkerung und ein verlässliches Luftverkehrsmanagement. Vom Einsatz von Personendrohnen für den privaten Gebrauch sind wir noch sehr weit entfernt.
Wann werden wir in Europa Personendrohnen in Städten wie Linz im Einsatz sehen?
Ich denke, frühestens Mitte des nächsten Jahrzehnts. Vorstellbar sind Passagierdrohnen auch für Rettungseinsätze.
Werden Flugtaxis früher als Verkehrsmittel genutzt werden als selbstfahrende Autos ?
Was zuerst kommen wird, darüber kann man nur spekulieren. Der Vorteil von selbstfahrenden Autos ist, dass es die Infrastruktur dafür auf dem Boden schon gibt.
Sind autonom fliegende Vehikel nicht eine große Gefahr?
Wir haben als Konzern große Erfahrung mit Flugsicherheit. Früher konnte sich niemand einen Lift ohne Personal vorstellen, später niemand einen Zug, der ohne Fahrer auskommt. So wird es auch mit den Luft-Taxis sein.
Die Projekte
Vahana: Der Einsitzer mit Rotoren und Kippflügeln startete erstmals im Jänner 2018 und hat bisher 30 Testflüge unternommen. Aus diesen wird (wie beim City-Airbus, siehe Bild) ein serientauglicher Prototyp entwickelt, der autonom fliegt.
Voom: Helikopter-Rufdienst von Airbus in Mexico City und São Paulo.
Pop.Up.Next: Mit Audi entwickelt Airbus ein Fahrzeug, das sich auf der Straße und in der Luft bewegt. Konzeptstadium.
Skyways: Paketdrohnen in Singapur für eilige Fracht (Medikamente).
US-Behörden wollen Google zerschlagen, aber was macht Trump?
Aussetzverträge, Gehaltsverzicht, Kurzarbeit: Stiwa reagiert auf die Krise
Krise bei Volkswagen: Beschäftigte zu Gehaltsverzicht bereit
Organtausch: Ein Markt für Nieren entsteht
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Spannend was man da lesen kann, dass es einfach in Zukunft noch meher Möglichkeiten geben wird, mich würde es freuen, dass nicht nur in der Linzer Kunstuni zu hören, sondern auch direkt am Linzer Flughafen umgesetzt zu sehen, der ist ja eh prädestiniert dafür, ich mag den einfach weil er wirklich übersichtlich ist.
Luftfahrt wird sich definitiv verändern und Drohnen könnten da ein erster Schritt sein.
Selbst 2025 wird es noch nicht die Batterien geben damit das Ding mehr als 15 min in der Luft ist. Und was soll die Drohne im Rettungsdienst? Ein Sitzplatz is da drinnen für den Arzt. Dann ist der Arzt alleine beim Patienten, das stell ich mir im Notfall schwierig vor. In der Praxis wird da dann ohnehin auch ein richtiger Hubschrauber oder ein Rettungsauto kommen müssen. Und der Patient muss dann sowieso auf der Strasse ins Krankenhaus gebracht werden. Das ist blose Abzocke von Fördergeldern und blödes Gegwatsche von einem hirnlosen Manager. Umsonst war die Veranstaltung nicht in der Kunstuni. In einer technischen Uni würdens den mit einem nassen Fetzen verjagen.
Die gleichen Ideen vom Lufttaxi und die Kombination Auto-Flugzeug gab es in den 60iger Jahren....bis auf Prototypen und einigen Versuchen ist nichts daraus geworden.