Agrarressort: Für 2025 sind fast 96 Millionen Euro budgetiert
LINZ. Schwerpunkte sind Nachhaltigkeit und die Förderung junger Landwirte.
Gegenüber dem heurigen Jahr steigt das Budget um fünf Millionen Euro. Ein Grund für die Steigerung sind auch höhere Kosten für Dürre- und Hagelversicherungen, die von der öffentlichen Hand gefördert werden. Außerdem wurden Förderungen im Umweltprogramm ÖPUL (Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft) erhöht, etwa mit einer Zusatzprämie für Kreislaufwirtschaft oder einem Zuschlag für Biobauern.
Der größte Budgetposten mit einem Anteil von 36 Prozent ist die Nachwuchsförderung ("Next Generation Landwirtschaft"). Darunter fällt etwa die Niederlassungsprämie von maximal 15.000 Euro, wenn das erste Mal eine landwirtschaftliche Tätigkeit aufgenommen wird. Die Themen Nachhaltigkeit sowie Kreislaufwirtschaft - der Fördertopf umfasst insgesamt 30 Millionen Euro - sind der zweitgrößte Bereich im Budget. An dritter Stelle stehen Resilienz und Risikovorsorge, damit ist die Unterstützung bei der Versicherung von Betrieben gemeint.
Mit der Schwerpunktsetzung sollen die Wettbewerbsfähigkeit und der Bestand der 30.000 bäuerlichen Familienbetriebe gesichert werden, sagte Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger (VP).
Landwirtschaftskammer erhält 16 Millionen Euro
Teil des Budgets ist traditionellerweise auch eine Förderung für die Landwirtschaftskammer: Die Interessensvertretung wird im kommenden Jahr mit 16 Millionen Euro rund 2,7 Prozent mehr erhalten als zuletzt.
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Oberösterreich hat in der Schweineproduktion einen österreichweiten Marktanteil von rund 40 Prozent, in der Rinder- und Milchproduktion liegt er bei etwa 30 Prozent. Auf 60 Prozent der oberösterreichischen Bauernhöfe werden Tiere gehalten. Die Investitionsförderung wird daher oft für Stallbauten verwendet: In diesen Bereich fließen laut Hubert Huber, Direktor der Abteilung Land- und Forstwirtschaft, jährlich rund 25 bis 30 Millionen Euro.
In der abgelaufenen Förderperiode von 2014 bis 2022 wurden 86 Prozent der Fördersumme (insgesamt 1,6 Milliarden Euro) in tierfreundliche Stallbauten investiert. In der aktuellen Periode (2023 bis 2027) wurden von 4000 Anträgen bisher 1500 bewilligt. Was Investitionen angeht, seien derzeit die Schweinebauern besonders zurückhaltend: Sie würden abwarten, welche Regelung für die von Tierschützern kritisierten Vollspaltenböden getroffen wird.
Anfang des Jahres kippte der Verfassungsgerichtshof die ursprünglich bis 2040 geltende Übergangsfrist - weil sie zu lang und sachlich nicht gerechtfertigt sei. Bis Juni 2025 hat der Gesetzgeber Zeit, eine neue Regelung zu finden. Die schwarz-grüne Bundesregierung konnte sich nicht einigen: Während der für Tierschutz zuständige Minister Johannes Rauch von den Grünen eine Frist bis 2030 befürwortet, will die Volkspartei ein gestaffeltes Modell. Je nach Errichtungsdatum der Ställe soll die Übergangsfrist bis 2036 bzw. 2040 dauern.
Und wieviele Millionen fließen davon als Zinsen in die RAIKA?