Bank Mattersburg: Wie der Vorstand Kontrollen umging
MATTERSBURG. Berichte über Flüge, um richtigen Poststempel für Fälschungen zu bekommen – OeNB hat die Bank 13 Jahre nicht kontrolliert
Eine Bank, in der es keine Vorstandssitzungen gegeben haben soll, in der Kreditakten nicht digitalisiert gewesen waren und in der ein Vorstandsmitglied Unterlagen blind unterschrieben haben soll: Am Wochenende berichtete der "Standard" über neue, haarsträubende Details rund um die Commerzialbank Mattersburg (CBM) und bezieht sich auf Einvernahmeprotokolle von Mitarbeitern. Demnach soll Ex-Bankchef Martin Pucher bei den Aufsichtsratssitzungen auch selbst Protokoll geführt haben.
Laut ORF sollen Pucher und die ebenfalls beschuldigte Vorständin Franziska K. seit Jahren kein Wort mehr miteinander gesprochen haben. Man kommunizierte ausschließlich schriftlich miteinander. 180 Millionen Euro an Krediten sollen bei der CBM fingiert gewesen sein. K. soll die Pucher-Pläne umgesetzt und das System am Laufen gehalten haben. Bei anderen Banken will die CMB Guthaben in Höhe von 427 Millionen Euro liegen gehabt haben. Dafür gab es gefälschte Saldenbestätigungen. K. ließ das Briefpapier des jeweiligen Instituts erst bei Bekannten drucken, später erledigte sie das selbst am Computer. Unterschrieben hat Pucher.
Um den richtigen Poststempel zu bekommen, wurden keine Kosten gescheut: Pucher schickte Bekannte mit dem Flugzeug durchs Land und ließ sie die Post aufgeben. 2018 flog ein Mitarbeiter des SV Mattersburg nach Innsbruck, warf die Kuverts ein und flog wieder heim. Aufenthaltsdauer: 40 Minuten. Kosten: 657,13 Euro.
Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat die CMB 1997, 2000 und 2002 geprüft – und dann erst wieder 2015. Das berichtet "profil". Die OeNB rechtfertigte sich mit Kapazitätsproblemen vor der Finanzkrise 2008.
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Die OENB betätigt sich halt anders:
Wer auf Google Maps "Stowassergasse 11, 1210 Wien“ eingibt, bekommt eine besonders exklusive Sportanlage zu sehen, die Otto Normalverbraucher eigentlich nicht zu Gesicht bekommt. Es ist die Freizeitanlage des "Erholungs- und Sportvereins der Österreichischen Nationalbank“.
Schon am Eingangstor prangt ein Schild: "Nur für Mitglieder des ESV-OeNB“. Auf 55.000 Quadratmetern bietet diese Luxusoase der Freizeitgestaltung nahezu alles, was das Amateursportlerherz begehrt.
Jedes Jahr wird dort ein Riesenfeuerwerk abgebrannt. Damit die Herrschaften mit super-hyper-mega-Pensionen ihrer Freude am Luxusleben so richtig Ausdruck verleihen können.
Das Gelände ist so riesig, dass man sogar etwas davon für die Flüchtlinge abgetreten hat. In einer Gegend mit dermaßen angezogenen Immobilienpreisen wertvoller als Gold.
Angeblich dürfen neuerdings auch nicht NOEBler rein. Dieses Faktum erschließt sich aber nur durch Recherche im Netz und dürfte so gestaltet sein, dass es möglichst nicht bekannt wird.
Habe einen Wohnsitz in der Gegend. Seltsamerweise weiß niemand hier etwas von der Öffnung fürs gemeine Volk.
Vermutlich wird man gegen eine horrende Clubgebühr und nur mit Empfehlung Einlass finden.