BayWa-Krise: Notkredit aus Österreichs Raiffeisensektor
WIEN/MÜNCHEN. Die Raiffeisen Agrar Invest gibt dem kriselnden deutschen Konzern einen Kredit.
Rettungsaktion für den kriselnden deutschen Agrar-, Energie- und Baukonzern BayWa: Von beiden großen Einzelaktionären kommen Finanzspritzen. Am Freitag bestätigte die österreichische Raiffeisen Agrar Invest, was Insider vermutet hatten: Sie hilft der BayWa, an der sie mit 28,3 Prozent beteiligt ist.
„Die österreichischen Miteigentümer zeigen sich im Einklang mit den bayerischen Eigentümern der BayWa solidarisch und dokumentieren ihre Unterstützung durch ein Eigentümerdarlehen im Wege der Raiffeisen Agrar Invest AG“, wurde mitgeteilt.
Welches Volumen und welche Konditionen das Darlehen hat und ob es mit dieser Hilfe getan sein wird, darauf gab es keine Antworten von der Raiffeisen Agrar Invest und der Raiffeisen Ware Austria (RWA). Der Lagerhauskonzern RWA und der Mühlenkonzern Leipnik-Lundenburger sind Gesellschafter der Raiffeisen Agrar Invest. Die BayWa ist wiederum zu 50 Prozent an der RWA beteiligt.
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Landwirte als Aktionäre
Wie berichtet, hatte am Mittwochabend schon der größte BayWa-Aktionär, die Beteiligungsgesellschaft der bayerischen Volks- und Raiffeisenbanken (33,8 Prozent), eine Finanzspritze für den Agrarkonzern angekündigt. Kolportiert werden hier rund 50 Millionen Euro. „Wir werden uns da solidarisch zeigen, wir werden diesen Weg auch konstruktiv miteinander gehen“, sagte Gregor Scheller, der scheidende Vorsitzende des Genossenschaftsverbands Bayern und BayWa-Aufsichtsratschef.
37,9 Prozent der BayWa-Aktien sind an der Frankfurter Börse in Streubesitz. „Viele Landwirte sind dort gleichzeitig Kunden und Aktionäre“, sagte zuletzt Daniela Bergdolt, Vizepräsidentin der DSW (Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz). Nicht selten sei die BayWa-Aktie wichtiger Teil der Altersvorsorge. Der Aktienkurs ist in einem Jahr um rund 65 Prozent gefallen.
Auf Fragen über die Ausgestaltung der Finanzspritzen, ob es weitere Sanierungsbeiträge braucht, um eine Insolvenz zu verhindern, und wie man aus der Situation herauskommen will, antwortete die BayWa am Freitag: „Kein Kommentar zu allen Fragen.“
Die BayWa hat einen Schuldenberg von gut fünf Milliarden Euro angehäuft. Zinslasten und Probleme im Solarhandel drückten das Unternehmen 2023 in die roten Zahlen. Aus dem Verkauf des Solarbereichs wurde bisher noch nichts. Als größte Gläubiger gelten DZ Bank, Landesbank Baden-Württemberg und Unicredit.
Dieser Artikel wurde um 18.24 Uhr aktualisiert.
deutsche Bauern besitzen vielfach Aktien von Baywa für ihre Altersvorsorge......
naja da wirds nix werden mit Restaurantbesuchen im Alter, eher wieder eine Sau füttern als Selbstversorger wie es früher einmal war
Wiedermal ein paar Grössenwahnsinnige am Werk! Denen waren 1 % Kreditzinsen zuviel und haben dabei Variablen Zinssatz genommen. Liegt aber teilweise auch an der Deutschen Regierung mit ihren Ökowahn -die jetzt wie ein Kartenhaus zusammenbricht.