Boeing in der Krise: 64-Jähriger wird neuer Chef des Flugzeugbauers
CHICAGO. Der frühere Chef eines Zulieferers wird übernehmen, derweil schreibt Boeing hohe Verluste.
Der defizitäre US-Flugzeugbauer Boeing holt seinen neuen Chef aus dem Ruhestand. Nachfolger von Dave Calhoun werde der ehemalige Chef des Zulieferers Rockwell Collins, Kelly Ortberg, teilte das Unternehmen am Mittwoch bei der Vorlage der Quartalszahlen mit. Der 64-Jährige werde sein Amt am 8. August antreten. Er hatte bis zu seinem Ruhestand 2021 für die Rockwell-Collins-Mutter RTX gearbeitet.
Calhoun hatte im März seinen Rücktritt angekündigt. Seine Entscheidung folgte auf einen Zwischenfall im Jänner, bei dem sich ein Kabinenteil einer Boeing 737 MAX während des Fluges gelöst hatte. Der Vorfall hatte die ohnehin angespannte Situation des Flugzeugherstellers weiter verschärft.
Der Verlust des Flugzeugbauers weitete sich unterdessen im zweiten Quartal deutlich aus. Unter dem Strich stand ein Minus von 1,4 Milliarden Dollar (1,3 Mrd. Euro), das ist etwa zehnmal so viel wie vor Jahresfrist. Neben Qualitäts- und Produktionsproblemen bei Zivilflugzeugen hat Boeing mit Gegenwind im Raumfahrt- und Rüstungsgeschäft zu kämpfen.