Mondseer BWT übernimmt Windhager
SEEKIRCHEN/MONDSEE. Der insolvente Heizungshersteller Windhager bekommt einen neuen Eigentümer aus Oberösterreich: BWT. Dessen Chef und Eigentümer, Andreas Weißenbacher, wird künftig auch bei Windhager die Geschäfte führen. Mehr als 400 Mitarbeiter dürfen aufatmen.
Laut OÖN-Informationen steigt der Mondseeer Wasseraufbereiter BWT in das Heizungsgeschäft ein. BWT hätte für Windhager das beste Angebot gelegt und den Zuschlag bekommen, sagte Insolvenzverwalter Helmut Hüttinger am Donnerstag zu den OÖNachrichten. BWT wird den Hauptteil des Anfang Jänner pleite gegangenen Hersteller Windhager in Seekirchen (Salzburg, Flachgau) übernehmen, der Kaufpreis unbekannter Höhe ist bereits überwiesen. "Der Vertrag wurde gestern unterschrieben, der Gläubigerausschuss hat bereits zugestimmt." Die Zustimmung der Kartellbehörde ist noch ausständig, "sollte jedoch problemlos sein", so Hüttinger. Er rechnet in zwei bis drei Wochen damit.
Eigentlich übernimmt die FIBA, die Muttergesellschaft der BWT, den Stammsitz der Windhager Zentralheizung GmbH in Seekirchen (Produktion) und die Windhager Technik GmbH (Vertrieb und Service). Die die Windhager Logistik GmbH, das halbfertige Werk samt Logistikzentrum in Pinsdorf bei Gmunden, ist ein eigenes Insolvenzverfahren und (noch) nicht vom Verkauf betroffen.
Viele Mitarbeiter sollen übernommen werden
Das Traditionsunternehmen Windhager, bei dem auch viele Personen aus dem Bezirk Braunau beschäftigt sind, hat 440 Mitarbeiter. Ziel sei es, so viele Mitarbeiter wie möglich zu übernehmen, Beschäftigungsgarantie gibt es keine. Dass dies bei allen Beschäftigten gelinge, sei jedoch unrealistisch.
- Mehr zum Thema: Rund 400 Mitarbeiter sind von der Windhager-Insolvenz betroffen
Windhager-Mitarbeitern wurde am Mittwoch aber angeboten, möglicherweise zum BWT-Stammsitz nach Mondsee zu wechseln. Dort wurde dem Vernehmen nach bereits ein Rekrutierungsstopp eingelegt. BWT-Geschäftsführer Weißenbacher wird auch neuer Windhager-Geschäftsführer. Der Name Windhager soll erhalten bleiben. Die Verbindlichkeiten betrugen mehr als 86 Millionen Euro. Die ausstehenden Löhne werden ab dieser Woche aus dem Insolvenzentgeltsicherungsfonds ausbezahlt, berichtet die Gewerkschaft.
Die massiven Preisanstiege für Pellets infolge des Kriegs in der Ukraine und die Diskussion in Deutschland, ob Heizen mit Holz überhaupt nachhaltig sei, hätten zu massiver Verunsicherung unter den Kunden und letztlich zu deutlichen Auftragseinbrüchen von bis zu 70 Prozent geführt, hieß es bei Insolvenzanmeldung. Geschäftsführer war Stefan Gubi sagte damals, doppelt kritisch sei gewesen, dass das Unternehmen zeitgleich hohen Finanzbedarf wegen des Neubaus der Fabrik in Pinsdorf hatte.
Was passiert mit halbfertigem Werk in Pinsdorf?
BWT zeigte Interesse daran, das bereits zu 85 Prozent fertiggestellte neue Werk für Wärmepumpen samt Logistikzentrum in Pinsdorf (Bezirk Gmunden) zu übernehmen. "Wir haben ein Angebot gelegt." Da es sich aber um ein anderes Insolvenzverfahren handle, sei noch völlig offen, ob man den Zuschlag bekomme.
Der Verkauf des Stammsitzes sei jedenfalls nicht mit dem Verkauf von der Baustelle in Pinsdorf junktimiert, so Insolvenzverwalter Hüttinger. Er erklärte, auch die Quote sei von diesem Verfahren abhängig. "Es hängt davon ab, ob Pinsdorf fertig gebaut werden kann", weil daran auch Schadenersatzforderungen geknüpft sind. Ende März endet erst die Anmeldefrist für die Gläubiger. Ursprünglich ging man von 20 Prozent Quote binnen zwei Jahren aus.
Der Masseverwalter im Pinsdorf-Verfahren, der Salzburger Rechtsanwalt Johannes Hirtzberger, darf natürlich Interessenten für das fast fertige Werk nicht nennen, aber „es gibt Interessenten, auch aus anderen Branchen“, sagte er zu den OÖN. Der Standort sei verkehrsmäßig sehr gut angebunden, das multifunktionale Gebäude, das eine hohe Halle für ein Hochregallager beherbergt, sei ein energieeffizientes nach aktuellen Baustandards und sehr logistikorientiert. Die Haustechnik fehlt aber noch.
Das Mühlviertler Unternehmen M-Tec, das eine Kooperation mit Windhager in Pinsdorf geplant hatte aber finanziell nicht involviert ist, hat aktuell kein Kaufinteresse. „Das ist uns eine Schuhnummer zu groß“, sagte Klemens Mittermayr, Geschäftsführer des Anreiter Installationsbetriebs.
BWT mit Stammsitz in Mondsee ist nach drei Jahrzehnten seit Gründung ein internationaler Konzern unter Führung von Andreas Weißenbacher und Peter Wienerroither. Mehr als 5500 Mitarbeiter in 80 Ländern und an zehn Produktionsstandorten bieten Produkte und Dienstleistungen zur Wasseraufbereitung an.
Hat BWT eigenes Geld bezahlt oder ersparen sie sich das Geld eh durch Verlustvortraege. Oesterreichische "Investoren" investieren normalerqeise kein eigenes Geld
Gute Lösung!
Ich kenne die Weißenbacher Brüder, welche aus einfachen Verhältnissen stammen, sich aber dank ihrer Intelligenz und ihrem Fleiß hoch gearbeitet haben! Beide waren schon seit vielen Jahrzehnten immer an Umweltschutz interessiert und haben viel erreicht! Genau SO geht Klimaschutz!
Sehen wir dann künftig auf F 1 Autos auch Windhager Werbung (vielleicht verbunden mit BWT)?
„Wir heizen euch ein“;-)
Könnte sich auch gut auf einem Fußballdress machen…
Scheint für die Beschäftigten eine sehr gute Lösung zu sein! Und mit Sicherheit auch perfekt für BWT bzw. deren Tochterunternehmen!
Welche Folgen hat die Windhager-Pleite für M-TEC?
In Pinsdorf wurde zumindest schon das Licht in der Nacht abgedreht beim Namensschild auf der Halle.......
WAS tut der Herr in der mitte am Foto mit der Schaufel? auch der Greifvogel am Foto passt nicht so ganz.....
Aber die Wasserfilterfirma wird es schon machen, auch wenn mich deren Werbung schon etwas nervt.....ist zumindest erfolgreich damit! 👍
Bravo! Schnelle heimische Lösung, die hoffentlich Bestand hat
Gutes Gelingen!