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Deutscher Schuhhändler Görtz mit Filialen in Österreich erneut pleite

Von nachrichten.at/apa, 21. Jänner 2025, 17:31 Uhr
Schuhe Schuhhandel Sneaker Schuhkauf
(Symbolbild)  Bild: (Volker Weihbold)

HAMBURG/WIEN. Der Hamburger Schuhhändler Görtz ist erneut insolvent.

Das Amtsgericht Hamburg habe am Montag für die Görtz Retail GmbH ein Insolvenzverfahren angeordnet, heißt es beim Portal Insolvenzbekanntmachungen. Medienberichten zufolge sollen noch gut 30 Filialen in Deutschland und Österreich existieren.

Zum vorläufigen Insolvenzverwalter sei der Rechtsanwalt Gideon Böhm von der Hamburger Kanzlei Münzel & Böhm bestellt worden. Dieser sei als Sachverständiger beauftragt worden, unter anderem die Aussichten für eine Fortführung des Unternehmens zu prüfen. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

"Wir befinden uns in sehr kooperativen Gesprächen mit der Geschäftsleitung", sagte Böhm. Die Beschäftigten würden kurzfristig in einer Betriebsversammlung informiert. Zur Sicherstellung der Gehälter habe er eine Insolvenzgeldvorfinanzierung angeregt, sagte Böhm, der sich nach eigenen Angaben einen Überblick über die Lage des Unternehmens verschaffen will.

Zweite finanzielle Schieflage innerhalb kurzer Zeit

Es ist bereits die zweite finanzielle Schieflage des Unternehmens innerhalb kurzer Zeit. Erst im Juli 2023 war das erste Insolvenzverfahren der Ludwig Görtz GmbH mit ihren beiden Tochterfirmen Görtz Retail GmbH und Görtz Logistik GmbH beendet worden. Damals war der Investor Bolko Kissling in das 1875 gegründete Hamburger Traditionsunternehmen eingestiegen.

"Nach vollumfänglichen Sanierungsmaßnahmen ist es an der Zeit, wieder an einer erfolgreichen Zukunft für das traditionsreiche Unternehmen zu arbeiten", hatte Kissling damals betont. Zudem hieß es, dass 650 Arbeitsplätze in den Filialen, der Logistik und der Hamburger Zentrale erhalten worden seien.

2022 hatte Görtz noch rund 1.800 Beschäftigte

Zu Beginn des ersten Insolvenzverfahrens im September 2022 hatten die Ludwig Görtz GmbH und ihre Töchter noch rund 1.800 Beschäftigten. Damals betrieb das Unternehmen rund 160 Filialen in Deutschland und Österreich. In der Folge musste das Unternehmen zahlreiche Standorte schließen. Oft ging es dabei um Mietschulden.

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