Insolvenz in der Schuhbranche: Traditionsunternehmen Richter ist pleite
GRAZ/PASCHING. Europas ältestes Kinderschuhunternehmen musste wegen möglicher Rückforderungen von Corona-Geldern Insolvenz anmelden.
Die Wurzeln der Ferdinand Richter GmbH - besser bekannt unter den Namen "Richter-Schuhe" - gehen weit zurück: Laut Unternehmenswebsite werden unter der Marke seit 1893 Kinderschuhe produziert. Im Jahr 2018 feierte Richter feiert das 125-jährige Firmenjubiläum. Der firmenbuchmäßige Sitz befindet sich auch heute noch am früheren Produktionsort Pasching. Lager und Produktion wurden allerdings schon vor Jahren in andere europäische Länder und nach Asien ausgelagert, die kaufmännische Leitung erfolgt mittlerweile von Graz aus.
Der Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ist daher am Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz eingebracht worden. Das teilten der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) und der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) am Montag mit. Geplant ist die Weiterführung des Unternehmens, den etwa 114 Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent binnen zwei Jahren angeboten. Hinsichtlich der Insolvenzursachen verweist das Unternehmen auf die massiven Auswirkungen der Covid-Krise auf die Handelsbranche.
Rückforderung von Covid-Geldern?
Der Grund für die Insolvenz jedoch ein anderer: Die bis September 2023 befristete Betriebsmittellinie sollte erneuert werden und sei laut Insolvenzantrag die entsprechenden Kreditverhandlungen kurz vor dem Abschluss gestanden. Kurz zuvor sei das Unternehmen jedoch durch das Finanzamt informiert worden, dass im Zuge einer nachträglichen Überprüfung der gestellten Anträge auf Verlustersatz Unklarheiten hinsichtlich der tatsächlichen Förderfähigkeit ergeben hätten.
Das Unternehmen sah sich daraufhin mit einem potentiellen Rückforderungsanspruch von rund 1,9 Millionen Euro konfrontiert. Die neu verhandelte Betriebsmittellinie wäre hierfür nicht ausreichend gewesen, sodass aufgrund der sich hieraus ergebenden Unsicherheiten der Kreditvertrag nicht abgeschlossen wurde.
Die Passiva betragen rund 7,9 Millionen Euro, berücksichtigt werden hierbei Rückstellungen für Dienstnehmeransprüche, eventuelle Verbindlichkeiten infolge von allfälligen Vertragsauflösungen sowie den potentiellen Rückforderungsanspruch der COFAG. Demgegenüber steht ein in Folge von Abwertungen niedriges Aktivvermögen von rund 920.000 Euro.
Von der Insolvenz betroffen sind 20 Mitarbeiter, vier davon mit Arbeitsort in Deutschland. Kernabsatzmärkte des Kinderschuh-Herstellers, zu der Tochtergesellschaften in Deutschland und der Slowakei gehören, sind Deutschland, Österreich, Schweiz und Ungarn.
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Wie verkündete Kurz - "Koste es was es wolle!" Das konnte er leicht tun, denn es war nicht sein Geld, sondern das Geld der Steuerzahler. Vielleicht hätte man die Geschäftsführer zu mehr Vorsicht und Umsicht bewegen können, wenn man Ihnen die Millionen nicht so nachgeworfen hätte und das für 20 Arbeitsplätze in Österreich. Dabei sind Richter Schuhe so richtig teuer gewesen und man hat sie für die Kinder gekauft, weil man meinte den Kindern etwas Gutes zu tun. Wenn man sich die Aktiva und Passiva ansieht, dann muss diese Überschuldung schon lange bestanden haben und die Millionen aus der Corona Finanzierung haben das alles nur verschleppt. Wie haften nun jene "Entscheidungsorgane", die ihre Arbeit so schlampig gemacht haben und vielen nicht berechtigten Personen mit Millionen überschüttet haben zb. Seniorenbund des Ex-LH Pühringer.
noch schnell in den Konkurs, bevor die Gewerkschaft 11% mehr Lohn fordert.
Wer bei Richter-Schuhe die Kosten trägt - wahrscheinlich vor allem Finanzamt und ÖGK - also der Steuerzahler. Die Arbeitnehmer sind ja aussen vor, die anderen Unternehmer zahlen dies mit (Lohnnebenkosten). Fair ist beides nicht.
Und die Eigentümer: sie putzen sich ab, Lieferanten und Staat tragen das Mißmanagement.
Wichtig ist, dass die Richter-Pharma davon nicht betroffen ist, und das ist scheinbar nicht der Fall.
Produktion im Ausland, nur 20 Angestellte in Ö
1,9 Millionen als Förderung einsacken.
Aber wo wird versteuert ?
Natürlich am Stammsitz.
Da wäre ich mir nicht so sicher.
Aktivvermögen von rund 920.000 Euro bei 7,9 Millionen Passiva - riecht das nicht nach fahrlässiger Krida und Insolvenzverschleppung?
Und das bei über 2,4 Mio. Euro an Corona Wirtschaftshilfe.
Wirtschaftshilfe oder Löhne für Kurzarbeit?
Naja, in Österreich gibt's nur 16 Dienstnehmer
@KLETTERMAXE
laut Transparenzdatenbank ist der Betrag verteilt auf 2 Jahre als Wirtschaftshilfe eingestuft.
Klettermaxe
Wie Sie wissen werden in der Transsparenzdatenbank nur die Förderungen offen gelegt. Und keinerlei Kurzarbeitsersatz etc. Diese Kurzarbeitsmillionen kommen noch on top.
Koste es was es wolle haben die türkis-grünen damals gesagt.
Und dieses Versprechen wahrgemacht.
🙈🙈🙈🤔
das türkis grünes Chaos hat Folgen.
Was haben 7,9 Millionen Passiva mit der Regierung zu tun?
Ah vergessen: das ist ja deine Standardantwort bis dir die Parteizentrale wieder einen neuen Satz vorgibt. Selbst denken ist ja in niedrigen Milieu nicht möglich.
Einmal schreibt „Better…“ dass sich die Firmen bei der Corona-Förderung bereichert haben, wenn sie jetzt zurück verlangt wird, ist es auch wieder nicht recht.
Aber einen gewissen Unterhaltungswert hat er, der better …
er ist ein Dauerschwurbler - und er schreibt zu jedem Thema. mal so oder so.
.
vermutlich ein sehr einsamer Mensch.
Joshik
Ich habe stets die hohen Förderungen kritisiert.
Und das wissen Sie auch.
Diese Förderung von fast 2 Mio Euro hätte erst garnicht ausbezahlt werden dürfen wenn dem Unternehmen diese Förderung nicht zugestanden hat. Dazu hätte es gebraucht:
Klare Förderrichtlinien (und nicht ständig Abänderungen und nochmals Abänderungen der Kriterien)
Eine sachgemäße Prüfung durch die Cofag.
Beides ist offenbar nicht geschehen und der Steuerzahler brennt wieder einmal wie ein Luster.
Zu verantworten hat dieses Chaos die türkis grüne Bundesregierung.
Dort war einmal ein Standort.
Sind die nicht schon vor ein paar Jahren insolvent gewesen? Oder war es nur Standortschließung nahe Schillerpark, Ecke Gesellenhausstraße.
Ein Blick ins Firmenbuch würde das schnell beantworten.
Dann schau rein und berichte. firmenmonitor.at gibt es nicht mehr, Abfragen sind nun kostenpflichtig.
Google kostet nix und geht schneller, als eine Frage zu posten.
https://www.news.at/a/wieder-grossinsolvenz-oberoesterreich-schuhproduzent-shoe-shirt-konkurs-141907
Dort war in den 70ern ein Auslieferungslager.
Teja, es war ein Schuhverkauf. Meine Eltern waren oft dort mit mir in den 70ern