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Zu wenig Frauen fragen nach Gehaltserhöhung

09. September 2017, 00:04 Uhr
Fast die Hälfte aller Frauen hat noch nie nach einer Gehaltserhöhung gefragt
Wenn Frauen sich trauen, aktiv mehr Gehalt zu fordern, sind die Chancen auf Erfolg durchaus gegeben. Bild: Colourbox

Laut einer Studie fragen Männer aktiver nach mehr Geld und haben höhere Forderungen.

Wie am Arbeitsplatz über mehr Gehalt gesprochen wird und mit welchen Forderungen österreichische Angestellte in Gehaltsverhandlungen gehen, damit befasst sich eine von marketagent.com durchgeführte Studie. Dafür wurden mehr als 1000 österreichische Beschäftigte im Alter von 20 und 55 Jahren befragt – allesamt mit höherer Bildung und in einem Angestelltenverhältnis.

Die Ergebnisse zeigen: Auch wenn das Thema Gehalt die Leute in ihrer Berufsausübung stets begleitet, ist ein Gespräch darüber mit Vorgesetzten keines, das leicht fällt. Vor allem Frauen agieren bei Verhandlungen über eine Gehaltserhöhung immer noch sehr zögerlich. 44 Prozent der Frauen haben noch nie nach einer Gehaltserhöhung gefragt – im Vergleich zu 26 Prozent der Männer.

Mehr als doppelt so viele Männer (3,2 Prozent) wie Frauen (1,1 Prozent) erkundigen sich sogar mehrmals im Jahr danach. 63,7 Prozent der Männer fragen selbst aktiv nach, bei den weiblichen Angestellten sind es 53 Prozent. Ein Grund für das Zögern der Frauen liege daran, dass viele von ihnen Teilzeitjobs hätten, so die Studie. Denn von allen Teilzeitangestellten fragen mehr als die Hälfte – nämlich 53 Prozent – überhaupt nie danach. Dabei hätten Frauen durchaus gute Chancen auf eine Gehaltserhöhung. Denn Vorgesetzte bieten 17,2 Prozent der Frauen von sich aus das Gespräch darüber an. Wenn Frauen sich doch in Verhandlungen wagen, sind sie dabei erfolgreicher als Männer. Denn während 73,8 Prozent der Frauen mehr Geld erhalten, sind es bei den Männern 64,3 Prozent. Nach mehr Gehalt wird am ehesten bei Beförderungen (51,2 Prozent) gefragt, bei Mitarbeitergesprächen (41,6 Prozent) und mit steigender Berufserfahrung bzw. zunehmender Betriebszugehörigkeit (36,7 Prozent).

Bescheidenheit überwiegt

Mit überzogenen Erwartungen gehen die Österreicher jedenfalls nicht in die Gespräche. Im Schnitt erwarten die Befragten fünf bis zehn Prozent Gehaltserhöhung (63,8 Prozent). Nur 20,8 Prozent wollen mehr als zehn Prozent des Bruttogehaltes. Frauen zeichnen sich erneut durch besondere Bescheidenheit aus: Nur 18,6 Prozent erwarten eine Gehaltssteigerung von mehr als zehn Prozent – bei den Männern fordern das 23,2 Prozent.

Mehr als ein Drittel der Befragten gab an, mindestens einmal den Arbeitgeber gewechselt zu haben, um eine Gehaltserhöhung zu bekommen.

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