Lenzing operativ besser, aber mehr Nettoverlust
LENZING. "Die Lenzing-Gruppe setzt ihren Erholungskurs kontinuierlich fort", sagt der neue Vorstandschef Rohit Aggarwal anlässlich der Zahlen zum dritten Quartal.
Der börsennotierte Faserhersteller Lenzing hat sich in den ersten drei Quartalen bei leicht gestiegenem Umsatz operativ deutlich verbessert, unter dem Strich aber 111,1 Millionen Euro Verlust gemacht - nach minus 96,7 Millionen Euro in den ersten drei Quartalen 2023. Das liege an einem einmaligen Steueraufwand im dritten Quartal nach dem Einstieg des brasilianischen Zellstoffkonzerns Suzano, wodurch die Beteiligungsquote der B&C-Holding auf unter 50 Prozent gesunken sei, teilte Lenzing mit.
Die Umsatzerlöse stiegen heuer in den ersten drei Quartalen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um fünf Prozent auf zwei Milliarden Euro. Diese Steigerung wird vor allem mit höheren Umsätzen bei Fasern (plus 10,9 Prozent) begründet.
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) erhöhte sich in den ersten drei Quartalen um 20,3 Prozent auf 263,7 Millionen Euro. Die Ebitda-Marge verbesserte sich von 11,7 auf 13,5 Prozent. Das Betriebsergebnis (Ebit) lag bei 38,3 Millionen Euro (nach minus 10,5 Millionen Euro), die Ebit-Marge betrug zwei Prozent (nach minus 0,6 Prozent). Der Verlust vor Steuern (EBT) betrug 33,4 Millionen Euro, nach minus 86,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
"Die Lenzing-Gruppe setzt ihren Erholungskurs kontinuierlich fort", sagte der neue Vorstandschef Rohit Aggarwal am Donnerstag: "Wir sorgen weiterhin für ein striktes Kostenmanagement und fokussieren auf die Stärkung unseres globalen Vertriebs."
Der Nettoverlust vergrößerte sich den Angaben zufolge aufgrund eines Steuereffekts. Das sei insbesondere auf das Ausscheiden aus der österreichischen Steuergruppe nach dem Einstieg der brasilianischen Zellstofffirma Suzano und dem Sinken der Beteiligungsquote der B&C-Holding unter 50 Prozent zurückzuführen. Im Zuge dessen habe die Lenzing-Gruppe gemäß dem Gruppenumlagevertrag eine Steuerumlage an den Gruppenträger in Höhe von 25,8 Millionen Euro zu leisten, die im dritten Quartal als einmaliger Aufwand verbucht worden sei. Darüber hinaus sei das Ergebnis durch einmalige Währungseffekte belastet worden.
Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit lag im Berichtszeitraum bei 287 Millionen Euro, nach 61,1 Millionen Euro in den ersten drei Quartalen 2023. Der Free Cashflow verbesserte sich von minus 138,2 Millionen auf plus 191,8 Millionen Euro.