MAN-Angestellte erhalten Angebote für andere Standorte
STEYR. Die Schließungspläne der MAN-Zentrale in München für das Werk in Steyr schreiten offenbar weiter voran.
Wie Angestelltenbetriebsrat Thomas Kutsam im Ö1-Mittagsjournal berichtete, würden derzeit Angestellte Angebote für andere Werke erhalten. So sollen Mitarbeiter aus der Planung gefragt worden sein, ob sie eventuell in ein Werk nach Polen wechseln würden. Beschäftigte aus der EDV und Technik erhielten demnach Angebote für deutsche Standorte.
Zum Jahreswechsel 2022/23 will MAN das Werk in Steyr schließen, nachdem zwei Drittel der Belegschaft Anfang April gegen eine Übernahme durch Investor Siegfried Wolf gestimmt hatten. Daraufhin kündigte die Zentrale an, in den kommenden Wochen die Verträge der 278 Leiharbeiter nicht mehr verlängern zu wollen. Bereits im Mai soll stufenweise die Lkw-Produktion zurückgefahren werden. Am 5. Mai gehen jedenfalls die Verhandlungen mit dem Betriebsrat zum Sozialplan weiter.
Für jene die die Wahrheit hören wollen
https://profil.at/oesterreich/barbara-blaha-man-steyr-bloss-nicht-aufmucken/401353763
Sehr gut zusammengefasst.
Das Traurigste an der Geschichte und am Arbeitsmarkt in Österreich ist, ja, dass unter den Arbeitnehmern selbst so gut wie keine Solidarität besteht.
Und stehen dann irgendwo ein paar ausgenutzte Arbeiter demonstrativ auf und prangern die Zustände an, wird aus den eigenen (!) Reihen ziemlich schnell abwertend von vermeintlichen Klassenkampf gesprochen.
Ein Trauerspiel. Und auch deshalb sind die Löhne in Österreich zu niedrig. Weil Arbeiter kuschen und die Wörter „auf Augenhöhe“ gar nie internalisiert haben.
In der Schweiz ist kein Arbeiter dem anderen etwas zu neidig. Im Gegenteil, er achtet darauf, dass sein Kollege nur ja nicht weniger verdient als er selbst.
Und das natürlich aus puren Eigennutz, um die Spirale nach immer weiter nach unten einzuleiten.
In Österreich undenkbar.
Der neue Personalvorstand von Traton, Bernd Osterloh, bisher Betriesbrat bei Volkswagen mit einem Jahreseinkommen von € 750.000,- bekommt in der neuen Funktion in München eine Jahresgage von 2 Millionen €. ( Angaben laut zeit.de) Da wird er sich für die Kollegen in Steyr sicher einsetzen.
Zum Standortsicherungsvertrag:
Da die Belegschaft (über deren Vertretung) nachweislich gegen einige Regeln des wirtschaftlichen und kooperativen Miteinander gröbstens verstoßen hat, hat der Konzern gute Karten in in Form einer Begründung zur Aufkündigung in der Hand.
Die öffentliche Verbreitung von falschen Informationen und das wiederholte Beschimpfen und Herabwürdigen des Konzernvorstands und Aufsichtsrats stellt einen groben Verstoß dar. Das muss man sich keinesfalls so gefallen lassen und lässt einen Rücktritt aus wichtigem Grund zu.
Dieses Recht steht Vertragspartnern zu, wenn sie das Vertrauen in den anderen Vertragspartner wegen dessen treuwidrigen Verhaltens verloren haben, sodass ihnen die Aufrechterhaltung des Vertrags nicht mehr zugemutet werden kann. Dabei gibt es keine (Kündigungs-)Frist.
Das dürfte zutreffen, denn der Konzern hat im Vorjahr öffentlich einen "wichtigen Grund" für die Vertragskündigung genannt.
Die Details kennt jedenfalls die MAN-Belegschaftsvertretung, aber offenbar wurden diese Informationen bis heute nicht an die Belegschaft, die Politik und an die Öffentlichkeit weiter gegeben. Warum wohl?
zu den Kommentaren bezüglich Standortsicherungsverträge:
Unabhängig davon, ob man Details der Vereinbarung in Steyr kennt, lässt sich eines mit Sicherheit sagen. Aus der Sicht der Beschäftigten handelt es sich bei solchen Standort- und Beschäftigungssicherungsverträgen um eine einzige Perversion. Ständig auf das verzichten, wofür man arbeiten geht, damit man einen Arbeitsplatz hat - das ist ein Handel, der immer nur dem Unternehmen dient und nicht den Beschäftigten. Die Arbeitnehmer verpflichten sich zu Lohnverzicht und Mehrarbeit, die unternehmerische Seite bekommt die Freiheit zugestanden, das Verhältnis von Lohn und Leistung bedarfsgerecht auszugestalten und mit den so verringerten Kosten profitabel zu wirtschaften. Was man aus den Ereignissen bei MAN Steyr lernen könnte, das wird ausführlich in der
Radiosendung „Standortsicherungsverträge am Beispiel MAN Steyr“ - nachzuhören unter https://cba.fro.at/496305 - erklärt.
Standortsicherungsverträge sind nichts anderes als eine Illusion, denn wenn sich wirtschaftliche Veränderungen der Rahmenbedingungen bzw. des Umfeldes ergeben, sind diese Verträge wertlos. Also wogegen ist man dann wirklich "abgesichert"?
@SPOE und @ODILO
Wenn Sie (SPOE) das Angebot von Wolf für die Arbeitnehmer bei MAN Steyr als „Glücksfall und Geschenk“ bezeichnen oder (ODILO) von Gehaltsforderungen sprechen, wo „jede Firma lacht“, dann ist dem zu entnehmen, dass es da zwischen den Unternehmen und den von ihnen Beschäftigten, den Arbeitnehmern, einen Interessengegensatz gibt. Die Unternehmen beschäftigen Leute, wenn und solange sie sich von deren Arbeit einen Gewinn versprechen. Der Lohn, den sie dafür den Beschäftigten zahlen, ist in der Betriebskalkulation eine Kost, Kosten sind bekanntermaßen niedrig zu halten. Das ist ernst genommen ein Argument dafür, dass sich die Lohnabhängigen diese Wirtschaftsweise vom Hals schaffen.
Für Sie nicht! Dass Lohnarbeiter einmal von ihrer Seite aus auf der Unvereinbarkeit ihrer Lebensbedürfnisse mit den Ansprüchen von Arbeitgebern bestehen könnten und so entschieden Einspruch gegen ihre Ausnutzung einlegen, das können Sie sich nur als schlechten Kantinenscherz vorstellen.
Marxisten verstehen leider nicht, dass der Arbeitsmarkt von Angebot und Nachfrage lebt und sich auch die Löhne irgendwo einpendeln, wo Unternehmen wirtschaftlich handeln können, aber immer noch ausreichend Mitarbeiter bekommen und diese auch bereit sind, zu bleiben (weil andere Unternehmen keine besseren Bedingungen bieten).
Letzteres war in Steyr kaum der Fall, im Gegenteil, Betriebsräte und Gewerkschafter verschafften vielen Kumpels (und Wählern) einen privilegierten Posten. Solange das eine Konzern so toleriert, funktioniert das. In diesem Fall hat es ein Ablaufdatum.
@ ALFRED_E_NEUMANN
Mag ja sein, dass der Arbeitsmarkt von Angebot und Nachfrage lebt. Gerade der aktuelle Fall MAN zeigt aber doch wieder einmal, dass ein Wirtschaftssystem, das den Zugang zum Reichtum über Angebot und Nachfrage regelt, den Lohnabhängigen nicht gut bekommt. Maßstab des Produzierens sind nämlich in einem solchen System nicht die Bedürfnisse der Menschen, sondern ihre Finanzkraft. Wer aber nichts „anzubieten“ hat, darf da sehen, wo er bleibt. In einem solchen System entscheiden die Arbeitnehmer noch nicht einmal, was ein Angebot ist.
Der eine oder andere stolze Automobilarbeiter mit Industrie-KV wird zukünftig in einem kleineren Betrieb mit Gewerbebedungungen arbeiten müssen.
Da kann man maximal 60% Lohn verdienen und die Sozialleistungen sind auch mager, und die Jobsicherheit ist auch nicht vergleichbar.
Das Angebot von Wolf ist im Vergleich dazu ein Glücksfall und Geschenk.
Der DAX notierte Konzern VW- TRATON - MAN geht knallhart vor -" beschlossen wurde die Schließung, jetzt wird umgesetzt! Standortgarantie bis 2030 - Lächerlich, wo gibt es in der Ökonomie Garantien? Angebot & Nachfrage bestimmen den Takt, wir nehmen das bessere Angebot für Arbeitskräfte an - Steyr war gestern, Türkei Polen, der Ar... .. von D ist heute und morgen - und tschüss Herr Betriebsrat, wenn Sie wollen, ziehen Sie vor Gericht, wir haben Zeit & Geld!"
Komisch ist, es wird sonst alles in die Medien geleakt, von diesem ominösen Standortvertrag sahen wir noch keine einzige Zeile, wir wissen nicht einmal, wer die Signatoren des Vertrages sind. Existiert dieser Vertrag wirklich oder ist er nur eine Fata Morgana?
Die Schließung des MAN Steyr Standortes dürfte auf Schienen sein. Ein weißer Ritter ist nicht in Sicht.
Ob die SPÖ OÖ im Wahlkampf Kapital aus der Ignoranz der Landesregierung diesbezgl. schlagen wird?
Du meinst wohl die Abgehobenheit und Ignoranz der SPÖ.
Wo war die SPÖ da abgehoben? War auf der Demo letztes Jahr in Steyr und da war nichts davon zu sehen au?er Kampfbereitschaft,um den standort/Arbeitsplätze zu retten.
Wo waren die anderen Parteien?
Er meint eben die wahrscheinlich Kampfbereitschaft, die tatsächlich nur verlogene Parteipolitik ist. Klassenkampfparolen, Beschimpfungen eines Konzerns und dessen Führungskräfte und irrwitzige Ideen der Verstaatlichung sind tatsächlich abgehoben und weltfremd.
Und arrogant noch dazu, wenn man meint, dass der VW Konzern irgendeinem Staat oder einer Partei Anteile verkaufen will!
Einige haben es offenbar immer noch nicht begriffen - der Standort Steyr wird geschlossen, Ende Gelände. Da nützt auch kein Gefälligkeitsgutachten des JKU Rektors irgendetwas. Man kann den Laden auch in die Insolvenz schicken, dann war es das auch für den Sozialplan. Die Assets kann dann Wolf oder jemand anderer kaufen, es geht ja offenbar ohnehin nur um eine Lackierstraße und ein paar Roboter, und dann woanders wieder aufstellen.
In Steyr kann man dann gleich für die Zukunft üben, wie lange glaubt man denn wird das BMW Motorenwerk noch in dieser Form betrieben werden? 2030 ? Den Drive Train für die E-Fahrzeuge kauft man fertig aus China zu, die Elektronik dazu kommt vom Zulieferer auch aus China und von einem Batteriewerk war auch nie die Rede. Ein paar Guss-Gehäuse für die E-Motoren, ist das nicht schön! Aufwachen Herrschaften!
Ohne die Standortgarantie zu kennen ist allerdings eine fundierte Aussage nicht zu treffen.
Wenn die Garantie gut ist, dann ist der Garantiegeber die MAN SE in München und die können Sie nicht in Insolvenz schicken und diese wird auch für die Mrd. gut sein, die die Garantie wert sein müsste.
Informiere dich über den praktischen Wert von Standortgarantien bei Änderungen im wirtschaftlichen Umfeld.
Arbeitsplätze werden bestimmt damit nicht gesichert, eventuell fallen die Abfertigungen etwas höher aus, aber bei rechtzeitiger Information der Belegschaft nicht einmal das.
du kennst die Standortgarantie nicht, also hättest dir deine Antwort eigentlich sparen können.
Wenn der Garantiegeber die MAN SE hast sie sehr wohl einen Wert.
So ist es! Rektor Lukas kennt diesen ebensowenig vollständig; so meinte er in seiner Stellungnahme, "nach den mir vorliegenden Unterlagen". Genau deshalb ist sein Beitrag zum Thema mehr als entbehrlich, dient ausschließlich der eigenen Bauchpinselei.
Jeden Vertrag kann man auflösen, und wenn die Bedingungen der Auflösung nicht geregelt sind, wird es eine langwierige Streiterei. Und sobald jemand in der Zwischenzeit eine andere Arbeitsstelle antritt oder angeboten wird, ist auch sicher keine Entschädigung nötig.
Einige Ältere werden wie üblich über den Betriebsrat viel Geld erhalten, die Jüngeren fallen durch den Rost. Da Gewerkschaft und Betriebsrat vorwiegend die Älteren vertreten, fordert man viel Geld (ohne Arbeit und für die Frühpension) und verzichtet man lieber auf eine Fortführung des Werkes. Das hat System.
Der BR/die Gewerkschaft/die AK sei sich wohl der Spruchpraxis des Arbeitsgerichtes Steyr sicher. Wer dies dort eigentlich abführen soll - falls örtlich überhaupt zuständig - bleibt das Geheimnis.
Nach Ansicht von Insidern ist Siegfried Wolf nur ein "Strohmann“ des VW-Konzerns, der den neu aufgestellten Betrieb nach zwei, drei Jahren wieder an Wolfsburg zurückverkaufen wird....
Das Wolf nur ein Strohmann ist, habe ich schon länger vermutet. Man braucht nur 1 und 1 zusammenzählen.
Insider oder nicht eher Verschwörungstheoretiker aus der SPÖ?
Dass das eigentlich a ausgemachte Sache war, ist auch klar.
Für diesen Schluss braucht man kein Insider zu sein, sondern lediglich 1 + 1 zuzammenzuzählen.
Der Kater nach der Abstimmung... da kommt für einige grad das bittere Erwachen.
Ich glaube, das Risiko war jeden bewusst, welche die Übernahme abgelehnt haben.
Lediglich jene, welche für diese gestimmt hatten, sind enttäuscht gewesen.
Hätte ich abstimmen müssen, wäre es als Arbeiter ein NEIN und als Angestellter ein JA gewesen.
Als Arbeiter wäre mir die Zukunft zu unsicher gewesen wie sie sich genau gestaltet. Also nehme ich das (gute) Geld aus dem Sozialplan mit und suche mir in der (wirtschaftlich ja nicht schlecht dastehenden) Region einen neuen Job.
Als Angestellter wären meine Berufskenntnisse wahrscheinlich sehr spezifisch und sind mit einem Schlag großteils obsolet.
Das heisst, ich fange anderweitig völlig von vorne an und finde wahrscheinlich gar keinen Job mit einer entsprechenden Bezahlung.
Also hätte ich JA gestimmt und gehofft, bei den Übernahmen dabei zu sein, mit dem sehr geringen Übel der Gehaltskürzung.
betroffener127
Sie argumentieren einerseits, mit den unsicheren Aussichten (bei MAN unter Wolf)
Andererseits schreiben Sie:
"Also nehme ich das (gute) Geld aus dem Sozialplan mit und suche mir in der (wirtschaftlich ja nicht schlecht dastehenden) Region einen neuen Job."
Ihrer Meinung nach sind die Aussichten sicherer, wenn Sie sich einen neuen Job sichern müssten?
Es geht um ein einbepreistes Risiko.
Der Status Quo ändert sich, das ist klar.
Wie die Zukunft unter Wolf ist, weiß man nicht.
Wenn nun unter diesen Voraussetzungen jemand kommen würde, und ihnen zb. ein Jahresgehalt bieten würde wenn sie kündigen, was würden sie tun ?
Als kleiner Arbeitnehmer müssten sie, um dieses Geld zu ersparen (welches nur einer geringen Versteuerung unterliegt) sehr sehr lange arbeiten.
Und im Endeffekt macht es nur den Unterschied, ob sie zukünftig eventuell wieder ins selbe Werksgelände oder in ein anderes fahren.
In diesem Fall ist es nicht besonders abwägig, das Geld zu nehmen und sein Glück anderweitig zu suchen.
Anders ist es nur bei Älteren oder Angestellten gelagert.
Es gibt bereits Berichte, wo sich MAN Mitarbeiter bei anderen Firmen in der nächsten Umgebung bewerben. Scheitert immer an einem Punkt: Der Gehaltsforderung, da lacht jede Firma, weil die übertriebenen Löhne kann keine andere Firma erreichen.
Was natürlich nur a dummes Gschichtl ist... wissen sie genau, was die Arbeiter dort so verdienen ??
Jawohl, Dummköpfe. Das habt ihr euch selbst zuzuschreiben.
Wo ist jetzt dieser Wolf? Wenn ich ein Projekt machen will, gebe ich nicht gleich auf. Das es meist Anfangsschwierigkeiten gibt, muss er als Unternehmer wissen. War alles heiße Luft? Oder haben die Russen njet gesagt? Wenn er sich einfach sang und klanglos zurückzieht, war das Ganze ohnehin nicht viel wert. Man kann mit der Belegschaft nicht einfach russisches Roulette spielen.
Für Wolf wird die Lage Tag für Tag besser.
Wolf hat auch andere Standorte als Option.
Umgekehrt aber nicht.
Ja, war es.
Es war, so dilettantisch wie MAN und Wolf vorgegangen sind, gar nie geplant, das Werk fortzuführen. Dann macht man eine Abstimmung, um einen Sündenbock zu haben.
Ich finde es unglaublich, dass es Leute geben soll, die so blöd sind, auf diesen unterirdischen Winkelzug hereinzufallen.
Bei genauer Betrachtung sind es einige wenige, die halt immer auftauchen, wenn ein Artikel zum Thema auftaucht. Ob die wirklich alles glauben, oder Lohnschreiber sind, kann ich nicht beurteilen.
@ZWEITACCOUNT
Da gebe ich ihnen zu 100 % recht
wenn MAN Mitarbeiter neuen Vertrag für Polen oder München unterschreiben...werden sie von MAN _VW. wahrscheinlich genauso betrogen wie beim Abgasskandal oder beim Vertrag bis 2030.....
Für einen Konzern ins Ausland zu gehen, lohnt sich meistens.
Aber das muss nicht jeder verstehen.
Wie man sieht MAN schaetzt seine Mitarbeiter und will sie auch weiter beschaeftigen.
Leider laesst die Rechtslage an diesem Standort kein vernuenftiges Wirtschaften zu.
Die Politik ist immer zur Stelle wenn es was zu gewinnen gibt,
Wird sie aber einmal gebraucht ist sie unauffindbar,
Es ist absolut üblich, dass globale Konzerne bei Abwanderung den Mitarbeitern einen Job im Ausland anbieten.
Das heisst aber auch, dass sie aus dem Sozialplan fallen und wenn es dann im Ausland nicht läuft, haben sie auf ein Jahresgehalt oder mehr verzichtet und sind danach trotzdem arbeitslos.
Dazu gibt es meist eine Gehaltsstaffelung. Das letzte Gehalt in Österreich wird dann in Polen über eine bestimmte Zeit bezahlt, danach wird es langsam nach unten angepasst.
Dazu kommen am neuen Standort Sprachschwierigkeiten und Ressentiments zwischen den Einheimischen und den „Ausländern“. Zumindest habe ich das so erlebt.
Alles in allem sieht die Sachlage nur scheinbar als ganz tolle Perspektive aus und die Konzerne bedienen sich dieses Angebots eben, um nach aussen eine „soziale Verantwortung“ zu dokumentieren . Sie rechnen aber natürlich nicht damit, dass eine relevante Anzahl ein solches Angebot annehmen würde.
Warum ist es eigentlich so verwunderlich, dass sich die Arbeiter so entschieden haben ?
Keiner wusste für sich, ob es auch für ihn zukünftig einen Arbeitsplatz gibt.
Keiner wusste, wie es genau weitergehen würde (Betriebsklima, Druck, spätere Änderungskündigungen....) und ob der neue Plan aufgeht.
Dazu eine wirtschaftlich gute Region.
Da kann man schon mal zocken und das Geld aus dem Sozialplan (was ja sicher nicht wenig sein wird) mitnehmen, in der Hoffnung bald wieder einen neuen Job zu haben.
Bei den Angestellten ist es meist anders. Viele werden als „Spezialisten“ ausgebildet, haben einen spezifischen Erfahrungsschatz erworben und werden entsprechend über die Jahre immer besser bezahlt.
Aber das Fachwissen ist mit der Stilllegung zum großen Teil auf einen Schlag obsolet und die wirtschaftliche Zukunft wesentlich unsicherer als bei den Arbeitern.
Also kein Wunder, haben die eher für die Übernahme gestimmt.
Es sind einfach zwei unterschiedliche Perspektiven.
FENSTERGUCKER @ arbeiten Sie bei MAN nein sonst würden Sie nicht so einen Schei.....schreiben. Der Konzern macht sehr große Gewinne sonst würde Piech nicht 500 Millionen an Dividende bekommen.
Welchen Piech meinst du?
Altes Wissen, längst überholt.
Die gegen Wolf gestimmt haben sind sich sogar im TV Interview sicher gewesen, dass es weitergeht und der BR für sie schon so wie bisher etwas "herausschlagen" wird.
Na ja, jetzt schaut die Geschichte etwas anders aus.
Wobei Polen ein echt schönes Land ist.
Ob es auch Angebote für die. "erfolgREICHEN" Betriebsräte und Gwerkgschaftler geben wird, kann man bezweifeln, und viele der Fließbandarbeiter werden sich auch von ihren ehemals überzogenen Gehältern verabschieden müssen.
Sehen sie sich mal die Abläufe bei Abwanderungen von Konzernen an.
Da geraten die kleinen Betriebsräte, welche ja keine spezifische Ausbildung haben und aus dem Stammpersonal kommen, sehr schnell unter die Räder. Ihnen ist nur gemein, dass sie sich eben in guten Zeiten für die sozialen Belange von Mitarbeitern einsetzen.
Und dann kommen die Verhandlungen.
Die Konzerne fahren ihre besten Geschütze auf, verhandlungssichere top ausgebildete Managertypen, dazu eine Reihe von internen Anwälten.
Und gegenüber der kleine Betriebsrat, der nur mit seinem Hausverstand agieren kann, ansonsten aber vom ersten Augenblick an chancenlos agiert. Egal was er machen wird, er fährt von vornherein auf der Verliererstraße. Und auf die Gewerkschaften kann er sich nicht verlassen, weil diese sich nach den medienwirksamen Erstauftritten bald mehr oder weniger zurückziehen und den Fall an einem ihrer örtlichen Funktionären abtreten, welcher halt eine Spur besser als der BR ist, aber nicht mehr.
Sie haben vollkommen recht, nur ich meinte ohnehin die "Freigestellten", die sich jetzt gar so wichtig nehmen, die Kleinen sind eh bloß deren Handlanger.