Milliardenklagen gegen Lkw-Hersteller wegen Kartellschäden
FRANKFURT. Die Lkw-Hersteller stehen vor milliardenschweren Schadenersatzforderungen wegen des schon mit Strafen geahndeten Kartells in Europa.
Gut 7.000 Transportunternehmen hätten mit den bisher am Landgericht München eingereichten gemeinsamen Klagen Ansprüche von mehr als einer Milliarde Euro erhoben, erklärte der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) am Mittwoch in Frankfurt.
"Wir gehen derzeit von einem Schaden von über einer Milliarde Euro aus", sagte BGL-Chef Dirk Engelhardt. Verklagt sind alle Lkw-Bauer, die das Bußgeld der EU-Kommission 2016 akzeptiert hatten: Daimler, MAN, Volvo/Renault, DAF und Iveco. Das Kartell war schon 2011 aufgeflogen und hatte Strafzahlungen der EU von 3,8 Mrd. Euro nach sich gezogen. MAN als Kronzeuge kam straffrei davon.
Hätte das Kartellamt bereits bei der Konzentration "NJET" gesagt, als sich die Konzerne zentralisierten, dann wäre die Klage und das Urteil nicht ganz so eine elende Heuchelei.