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Nach Milliardenverlusten: Deutsche Bahn will bis zu 30.000 Stellen kürzen

Von nachrichten.at/apa, 25. Juli 2024, 13:22 Uhr
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Die Krise im Fernverkehr begründete die Bahn auch mit Unwettern und den Streiks der Gewerkschaft. Bild: APA/AFP/KIRILL KUDRYAVTSEV

BERLIN. Der Staatskonzern ist trotz Zuschüssen des Bundes mit 33 Milliarden Euro verschuldet.

Nach neuen Milliardenverlusten will die Deutsche Bahn mit Stellenstreichungen und Ausgabenkürzungen aus den roten Zahlen kommen. Das Schienennetz müsse saniert und Güterbahn und Personenverkehr müssten wieder profitabel gemacht werden, kündigte der Staatskonzern am Donnerstag an. Dies wird auch das Personal treffen: "Wir müssen mehr Bahn mit weniger Menschen schaffen", sagte Finanzvorstand Levin Holle.

Der errechnete Bedarf über fünf Jahre solle um 30.000 Stellen gekürzt werden. Allein in der Verwaltung würden 1.500 Stellen wegfallen. Mit der Ausgabensperre seit März werden laut Bahn bereits mehrere Hundert Millionen Euro eingespart.

Weniger Fracht transportiert

Wegen mangelnder Pünktlichkeit und den Netzsanierung sei der Passagierzustrom im Fernverkehr abgeebbt. Die Güterbahn machte nicht nur mehr Verlust, sondern transportierte im ersten Halbjahr auch zehn Prozent weniger Fracht. Insgesamt fuhr die Bahn im ersten Halbjahr unterm Strich, also nach Zins- und Steuerzahlungen, einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro ein, nachdem es im Vorjahreszeitraum nur ein knappes Minus von 70 Millionen Euro gab.

Allein im operativen Geschäft fiel nun ein Verlust von 680 Millionen an. Der Umsatz ging bereinigt um drei Prozent auf 22,3 Milliarden Euro zurück. Dass die Bahn dennoch im Gesamtjahr einen Gewinn vor Steuern und Zinszahlungen von rund einer Milliarde Euro erreichen will, liegt an Rückzahlungen des Bundes. Die Bahn war für die Sanierung von Strecken in Vorleistung gegangen.

Pünktlichkeitsquote unter 70 Prozent

Der Konzern räumte ein, dass neben dem Netz vor allem die einzelnen Sparten saniert werden müssen. Die Pünktlichkeit im Fernverkehr werde im Gesamtjahr zwischen 63 und 67 Prozent liegen, deutlich unter den angepeilten 70 Prozent. Die Krise im Fernverkehr begründete die Bahn aber auch mit Unwettern und den Streiks der Gewerkschaft GDL. Diese hätten die Bahn insgesamt 300 Millionen Euro gekostet. Zudem mache sich das günstige Deutschlandticket im Nahverkehr bemerkbar, durch das mehr Menschen mit Regional- statt Fernzügen führen.

Nennenswert schwarze Zahlen schrieb allein die internationale Spedition Schenker, die zum Verkauf steht. Sie erzielte einen Betriebsgewinn von 520 Millionen Euro, aber auch dies waren 100 Millionen Euro weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Bahn will für Schenker noch dieses Jahr einen Käufer finden. Die Erlöse sollen vor allem in den Schuldenabbau fließen. Der Konzern ist trotz einer Kapitalerhöhung von drei Milliarden Euro durch den Bund in diesem Jahr mit 33 Milliarden Euro verschuldet.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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Zensur (1.261 Kommentare)
am 25.07.2024 18:45

gab es früher....eine Stellungnahme vor der Kammera....war es der Chef der sprach...heute hat jede noch so kleine Firma oder Behörde...einen Medien-Sprecher... warum...??

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laskpedro (3.950 Kommentare)
am 25.07.2024 17:51

Die deutsche Bahn zu Tode subventionierter beamtenstadel

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soistes (3.337 Kommentare)
am 25.07.2024 17:10

Damit sie noch schlechter wird.

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reality-check (377 Kommentare)
am 25.07.2024 15:33

Die Unfähigkeit der gutdotierten Manager müssen jetzt die Beschäftigten ausbaden....traurig.

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spoe (15.772 Kommentare)
am 25.07.2024 15:20

Mehr Bahn und vor allem mit freundlicheren und hilfsbereiten Menschen.
Meine Erfahrungen mit der Deutschen Bahn sind extrem schlecht.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.069 Kommentare)
am 25.07.2024 14:41

Mit weniger systematischen Verspätungen könnte wohl das meiste Geld gespart werden.
Man unternimmt zwar viel, dass etliche verspätete KundInnen auf das Einfordern ihrer EU-Fahrgastrechts-Entschädigungen verzichten: Spätestens nach dem APP-Erstkontakt macht das deutschlandweite "DB Dialog GmbH, Servicecenter Fahrgastrechte" alles weitere postalisch ohne E-Mail, Kontaktformular oder gar Fax...
Die ÖBB hat hingegen schon einen Entschädigungs-Chatbot auf der Homepage, der einfache, eindeutige Fälle prompt löst.

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u25 (5.461 Kommentare)
am 25.07.2024 14:11

In Japan hätten alle Manager bei solchen Zuständen Harakiri begangen

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lucky890 (2.424 Kommentare)
am 25.07.2024 13:39

Wahrscheinlich kündigen sie Lokführer und Zugpersonal, stellen dafür neue Vorstände für Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Lieferketten ein.

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spoe (15.772 Kommentare)
am 25.07.2024 15:25

Aber vorher bitte 18 Monate lang internationale Unternehmensberater beschäftigen.

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