Pleiten: Oberösterreich schlug sich im Bundesländer-Vergleich gut
LINZ/WIEN. Geringster Anstieg der Verfahren, auch weniger Verfahrensabweisungen
585 Unternehmen haben 2023 in Oberösterreich ein Insolvenzverfahren beantragt: Das entspricht einem Plus von 7,73 Prozent im Jahresvergleich, wie der Gläubigerschützer AKV berichtete. Mehr Verfahren gab es in Wien (1975), Niederösterreich (1081) und der Steiermark (638). Österreichweit wurden 5575 Insolvenzanträge von Unternehmen gestellt.
„Damit liegt Oberösterreich relativ deutlich unter dem österreichweiten Schnitt von plus 14, 5 Prozent. Damit ist Oberösterreich jenes Bundesland, das den geringsten Anstieg der Firmeninsolvenzen zu verzeichnen hat“, kommentiert der AKV die Auswertung.
Mehr über die Entwicklung in Österreich:
Von den 360 Verfahren, die in Oberösterreich eröffnet wurden, waren 308 Konkurse und 52 Sanierungsverfahren, also eines in jeder Woche. Bemerkenswert ist der Anstieg der Sanierungsverfahren. Diese sollen zu einer Restrukturierung, nicht zu einer Zerschlagung des Unternehmens führen. Im Vorjahr gab es 34. Zu den meisten Verfahren kam es im Handel, in der Baubranche und der Gastronomie.
Mehr als die Hälfte der Verfahren wurde auf Eigenantrag des Schuldners initiiert. Das war 2022 anders, als zwei Drittel der oberösterreichischen Verfahren auf Gläubiger-Antrag eingeleitet wurden.
Von 297 Verfahrensaufhebungen wurden 82 mit der Annahme eines Sanierungsplans durch Gläubigermehrheit beendet. Die Durchschnittsquote lag bei 33,3 Prozent.
Die Anzahl der abgewiesenen Insolvenzeröffnungsanträge bei den Unternehmen lag bei 225, ein Minus von 4,66 Prozent. Dabei handelt es sich um Verfahren, in denen nicht einmal 4000 Euro zur Verfahrensabwicklung bei Gericht einbezahlt werden können. Das ist ein gutes Zeichen, denn damit werden weniger Firmen ohne Information und Einbindung der Gläubiger einfach zugesperrt.
Die größten Verfahren
Bezogen auf die Passiva war Zentrasport Genossenschaft mit Sitz in Ohlsdorf mit 56 Millionen Euro die größte Insolvenz. Es folgten MGlass aus Steyregg (43 Millionen) und Hitzinger aus Linz (25 Millionen Euro).
1393 Private haben ein Schuldenregulierungsverfahren beantragt, ein Plus von 7,4 Prozent. Auch hier liegt die Zunahme in Oberösterreich unter dem Bundesdurchschnitt.
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