Palfinger: Weltweit trotz Krise viel gehoben
Der in Bergheim bei Salzburg ansässige Kran- und Hebespezialist Palfinger AG steuert trotz schwieriger Wirtschaftslage auf eine solide Dividende zu.
Auch wenn sich der Kurs der Palfinger AG in den vergangenen Jahren "durchaus zackig" bewegte (wie Moderatorin und stv. Wirtschaftsressortchefin Sigrid Brandstätter anmerkte), strahlt Konzernchef Andreas Klauser Zuversicht aus. Denn der weltweit tätige Kran- und Hebespezialist mit rund 12.200 Mitarbeitern steuert heuer trotz schwieriger Wirtschaftslage mit schwächelnder Baukonjunktur auf einen Rekord zu.
Der Umsatz soll 2,4 Milliarden Euro, das operative Ergebnis (Ebit) 200 Millionen Euro betragen. Als Gründe gelten Preiserhöhungen, ein guter Produktmix, ein Rückgang bei den Rohstoff- und Frachtkosten, Verbesserungen in den Lieferketten und eine Senkung des Lagerbestandes.
Zwar ist Palfinger zu rund 40 Prozent vom Wirtschaftswind abhängig, der in Europa weht. Doch Konzerne und Kunden wie etwa das Bau- und Transportunternehmen Felbermayr in Wels würden ihre Investitionspläne nicht nach Tagesentwicklung wie etwa kleine Dachdecker anpassen, sagt Klauser.
Auch die Palfinger-Dividendenrendite soll Freude machen. Derzeit beträgt sie bei einem Kurs von rund 23 Euro je Aktie und einer Dividende von zuletzt 0,77 Euro 3,35 Prozent. Klauser macht Hoffnung, dass es bald nach oben geht. "Es wird sich in den nächsten Jahren an den oberen Wert unserer angepeilten Bandbreite von zwei bis fünf Prozent legen", so der Palfinger-Chef. Eine weitere gute Nachricht brachte Klauser zum OÖN-Geldtag mit. Ein nordamerikanischer Mitbewerber bei Forstkränen habe bekannt gegeben aufzuhören, was die Lage für Palfinger verbessere.
Klauser warf den soliden Kernaktionär, die Familie Palfinger, in die Waagschale. Die hält direkt und indirekt 56,4 Prozent. Der Streubesitz beträgt 36 Prozent. Seit Börsennotierung 1999 hat sich der Kurs übrigens vervierfacht. Derzeit notiert die Palfinger-Aktie bei rund 23 Euro. Im 52-Wochen-Hoch ging es (Stichwort zackig) auf 32,85 Euro; im Jahrestief auf 19,92 Euro.
Faire Lösung statt Streik
Für Fans "heimischer Industrie" kann es auch ein Zusatzargument sein, dass Palfinger in Oberösterreich, in Lengau im Bezirk Braunau, ein großes Werk betreibt.
Die Lohnverhandlungen in der Industrie beobachtete Klauser indes mit Sorge. "Wir müssen wieder ins Arbeiten kommen", sagte der Palfinger-Chef, der Lösungsorientierung statt Streiks einmahnt und ein für beide Seiten faires Ergebnis.
Ein Lohnplus in Richtung neun Prozent sei bei Palfinger eingepreist. Bei höheren Forderungen müsse man aber daran denken, dass der Standort Österreich auch in Zukunft funktionieren müsse, so Palfinger-Chef Klauser.