Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Pilotprojekt: Selbstfahrender Bus im Linzer Süden unterwegs

Von Manfred Wolf, 30. September 2024, 16:42 Uhr
Automatisiertes Shuttle im Testbetrieb
Sie kontrollieren "eVan": Stefan Reisinger und Ralph Neuhauser Bild: www.fotokerschi.at | Kerschbaummayr

LINZ. Die Zukunft des öffentlichen Verkehrs wird in Pichling getestet – ländliche Gebiete sollen künftig "on demand" erschlossen werden.

Im Linzer Süden ist seit einer Woche "eVan" unterwegs: ein öffentlicher Bus für sechs Passagiere, dem viele Passanten einen skeptischen Blick nachwerfen, wenn er vorbeifährt. Das liegt weniger am auffallenden Design der Stoßstange, sondern viel mehr am Fahrer, der seine Hände so gut wie nie am Lenkrad hat. Das könne schon sein, sagt Ralph Neuhauser, dass "mich die Menschen verdutzt ansehen".

Neuhauser ist einer von zwei Sicherheitslenkern, die, sollte etwas Unvorhergesehenes passieren, eingreifen können. Denn "eVan" ist ein beinahe gänzlich autonom fahrender Bus. Im Fachjargon ist er ein "Level-4-Fahrzeug" – wobei sich die "4" auf den Entwicklungsschritt bezieht, in dem sich das autonome Fahren hierzulande befindet. "Level 5 wäre das völlige autonome Fahren, ohne Sicherheitslenker", sagt Projektleiter Hannes Watzinger von Digitrans. Bis es allerdings so weit ist, werden noch viele Jahre vergehen – unter anderem auch, weil Schnee und Regen die Sensoren vor gravierende Probleme stellen.

Das Projekt im Linzer Süden sei, sagt Michael Nikowitz von der Stabstelle Intelligentes Fahren vom Verkehrsministerium, in jedem Fall einzigartig in Österreich, auch wenn es andernorts auch Tests mit autonomem Fahren gebe.

Ländliche Struktur

Der Linzer Süden, konkret diese Strecke, ist aus mehreren Gründen ausgewählt worden: Zum einen bietet Pichling eine ländliche Struktur – in der autonomes Fahren in Zukunft eine große Rolle spielen wird – und zum anderen ist der Gewerbepark schlecht an ein öffentliches Verkehrssystem angebunden. Und drittens gibt es hier jede Menge Firmen und Angestellte, die sich an dem Projekt beteiligen, es fördern und testen.

Der Linzer Stadtrat Michael Raml (FP), der in Vertretung von Mobilitätslandesrat Günther Steinkellner zur Präsentation von "eVan" kam, sprach vom Problem der "letzten Meile", die es vielen Pendlern schwer mache, auf den öffentlichen Verkehr umzusteigen, denn diese sei oft nicht öffentlich erschlossen. "eVan" könne dem Abhilfe schaffen – allen voran, um eben die ländlichen Gebiete anzubinden. Aber nicht nur für den ländlichen Raum sei das autonome Fahren ein Schlüssel im öffentlichen Verkehr, wie der Linzer Verkehrsstadtrat Martin Hajart (VP) sagt: "Mit den richtigen Standorten, optimierter Benutzerfreundlichkeit der App und des Fahrzeuges kann es auch einmal in der Stadt Einzug halten." Er verweist aber auch auf die noch ungelöste Schnee-Problematik.

Vom Bahnhof zur SolarCity

Derzeit verbindet "eVan" den Bahnhof Pichling mit der SolarCity – und erschließt dabei den Gewerbepark. Fahrplan gibt es keinen – und das ist der nächste Punkt, der getestet wird: "eVan" wird von seinen Fahrgästen via App bestellt – also "on demand". Sollten ihn mehrere "Rufe" gleichzeitig ereilen, berechnet er mittels Algorithmus die optimale Streckenführung. "Länger als zehn Minuten", heißt es, soll in Zukunft niemand auf "eVan" warten müssen.

Das Pilotprojekt läuft seit einem Jahr und ist insgesamt auf zweieinhalb Jahre anberaumt – die Gesamtkosten belaufen sich auf 700.000 Euro. Nach dem zweimonatigen Test in Pichling – übrigens für die Fahrgäste kostenlos – wird evaluiert, im Frühling im nächsten Jahr läuft dann Testphase zwei an. Diesmal in Asten, wo dann auch der derzeit noch in Bau befindliche Wirtschaftspark mit dem Bahnhof Asten verbunden wird.

Sicherheitslenker Ralph Neuhauser zieht nach der ersten Woche ein positives Fazit: "Wenn ich eingreifen musste, dann nicht wegen ‚eVan‘, sondern weil andere Verkehrsteilnehmer Fahrfehler gemacht haben." Neben ihm als Sicherheitslenker sind "eVan" und seine Insassen aber auch versichert.

mehr aus Wirtschaft

"KTM ist erst der Anfang"

KTM: Mitarbeiter bekommen Dezemberlöhne nächste Woche, das Weihnachtsgeld aber erst nach Weihnachten

Energieversorgung ohne russisches Gas: "Wir werden gut über den Winter kommen"

voestalpine-Chef Eibensteiner: "Europa ist geopolitisch irrelevant"

Autor
Manfred Wolf
Ressortleiter Lokales
Manfred Wolf

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Fa_wimmer (817 Kommentare)
am 30.09.2024 20:31

endlich

lädt ...
melden
Kopfnuss (11.070 Kommentare)
am 01.10.2024 07:46

Jahrzehntelang mit Sicherheitslenker unterwegs, naja, das bringt relativ wenig außer Show.
Nach vielen Jahren Entwicklung muss man nun erkennen, dass Level 5 noch sehr viele Jahre benötigt.

Die Großen haben es auf Eis gelegt, nur die staatlichen Stellen verheizen noch Geld in der Zwischenzeit, bis neue Sensorik verfügbar ist.

lädt ...
melden
Gugelbua (33.034 Kommentare)
am 30.09.2024 17:43

warte auf den ersten Unfall 😉

lädt ...
melden
CedricEroll (12.472 Kommentare)
am 30.09.2024 20:07

Auf die erste dumme Bemerkung des blauen Forumclowns musste natürlich niemand warten.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen