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Pöttinger: Den fetten Jahren folgt ein dürres Jahr

13. September 2024, 00:04 Uhr
Pöttinger: Den fetten Jahren folgt ein dürres Jahr
Ein Zehntel des Umsatzes erzielt Pöttinger in Österreich. Bild: Antonio Bayer

GRIESKIRCHEN. Das Familienunternehmen Pöttinger spürt wie die gesamte Landtechnik-Branche die Investitionszurückhaltung der Bauern. Der Umsatz im Geschäftsjahr 2023/24 ging von 641 im Jahr davor auf 491 Millionen Euro um rund ein Fünftel zurück, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. In den zwei Jahren davor wurden Umsatzsprünge von jeweils gut 25 Prozent verzeichnet.

Wie lange die Wachstumsdelle anhalte und wann der Aufschwung wiederkomme, könne man nicht wirklich abschätzen, sagte der Sprecher der Geschäftsführung, Gregor Dietachmayr, im Gespräch mit den OÖNachrichten. Mit den Personalmaßnahmen des Sommers – vorübergehende Meldung von 200 Arbeitern beim AMS sowie unbezahlter Urlaub für 450 Angestellte – habe man jedoch aus heutiger Sicht ausreichend reagiert. "Zumindest bis November", fügt Dietachmayr vorsichtig an, denn dann sollte die weitere Entwicklung klarer sein. Die Produktion wird dann wieder voll angelaufen sein, die stärksten Produktionsmonate sind von Oktober bis März.

Ein großes Fragezeichen für das Unternehmen ist dessen größter deutscher Kunde, die BayWa. Deutschland ist mit 18 Prozent Umsatzanteil der größte Einzelmarkt und BayWa steht für 40 Prozent dieses Marktes. Die Krise beim größten deutschen Agrarhändler BayWa, der in Österreich maßgeblich am Lagerhaus-Konzern RWA beteiligt ist, bedeutet auch für den Grieskirchner Landmaschinenbauer große Unsicherheit.

Voraussichtlich bis Ende September soll für die BayWa ein Sanierungsgutachten vorliegen; auch ein Hilfspaket für den strauchelnden Agrarriesen von bis zu 550 Millionen Euro steht im Raum. Pöttinger hat zwar keine offenen Forderungen an die BayWa, doch ob das Neugeschäft wie bisher laufen wird, ist völlig offen.

Grundsätzlich blicke das Unternehmen optimistisch in die Zukunft. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr im Konzern um 50 auf 2216 erhöht, in Österreich ist sie auf 1266 leicht gesunken.

Wichtigster Umsatzbereich mit zwei Dritteln des Gesamtumsatzes sind nach wie vor Geräte zur Grünlandbewirtschaftung. Der Ersatzteile-Verkauf legte um sechs Prozent zu, 65 Millionen Euro wurden mit 118.000 Ersatzteil-Lieferungen erzielt. (uru)

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