Rezession trifft Oberösterreich: Zahl der Lehrlinge ist 2024 gesunken
LINZ. Vor allem in den von der Wirtschaftskrise gebeutelten Bereichen Gewerbe und Handwerk sowie der Industrie gab es Rückgänge.
Stellenabbau, Sparprogramme und wirtschaftliche Unsicherheit: Das zweite Rezessionsjahr 2024 hat den Lehrstellenmarkt in Oberösterreich erreicht. Vergangenes Jahr haben 6362 Lehrlinge ihre Ausbildung gestartet, ein Minus von 6,2 Prozent gegenüber 2023. Insgesamt ist die Zahl der Lehrlinge im Bundesland mit 22.177 um 1,8 Prozent gesunken.
Rückgänge gab es 2024 in den Sparten, die traditionell die meisten Lehrlinge ausbilden: Im Gewerbe und Handwerk (2517 Lehrlinge) sowie der Industrie (1320 Lehrlinge) gab es ein Minus von 5,4 bzw. 13,4 Prozent. Auch im Handel, bei Banken und Versicherungen sowie Information und Consulting gab es weniger Lehrlinge als 2023. Leicht erholt hat sich hingegen die Tourismus- und Freizeitwirtschaft: Die Zahl der Lehrlinge erhöhte sich um 2,4 Prozent auf 346.
Ursache für die rückläufige Entwicklung sei vor allem die geringere Zahl an angebotenen Lehrstellen, sagte Doris Hummer, Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich, bei der Präsentation der Zahlen. Manche Betriebe würden sich aufgrund der Wirtschaftslage zurückhalten, das sei aber auch eine Chance für andere, die weiter auf der Suche sind. Derzeit kommen auf einen Lehrling zwei offene Stellen, das Verhältnis sei auch schon bei eins zu fünf gelegen, sagte Hummer.
42 Prozent entscheiden sich für Lehre
Jeder fünfte Lehrling erhält die Ausbildung in Oberösterreich, das im Bundesländer-Vergleich deutlich an der Spitze liegt. Die Zahl der Ausbildungsbetriebe ist mit 5243 leicht rückläufig.
42 Prozent der 15-jährigen Schüler entscheiden sich laut aktuellen Zahlen für eine Lehre. Dieser Wert lag 2023 noch bei 45 und 2022 bei 48 Prozent. Die Zahl der Lehrabschlussprüfungen hat sich gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent auf 10.711 (bestanden wurden 8217) erhöht.
Das Programm "Lehre mit Matura" stößt laut Wirtschaftskammer Oberösterreich auf großes Interesse: Bei den Neuanmeldungen gebe es einen Zuwachs von 29 Prozent. "Lehre und Matura schließen sich nicht mehr aus, sondern sind heute ein Grund mehr, sich für die duale Ausbildung zu entscheiden", sagte Hummer.
Regional führt die Stadt Linz mit 4175 Lehrlingen und einem Anteil von 18,8 Prozent die Liste der Bezirke an. Den größten Rückgang gab es im Bezirk Linz-Land, hier verringerte sich die Zahl der Auszubildenden um 6,7 Prozent auf 1899. Der Bezirk Braunau verzeichnete mit 1458 Lehrlingen das größte Plus von 2,3 Prozent.
Das sind die beliebtesten Berufe
An der Spitze des Beliebtheitsrankings hat sich gegenüber den Vorjahren nichts getan: Es dominieren Metalltechnik, Elektrotechnik und Einzelhandel. Knapp ein Drittel aller 22.177 Lehrlinge in Oberösterreich entscheidet sich für einen dieser drei Berufe.
In der Statistik finden sich auch die Berufsbilder Kraftfahrzeugtechnik, Mechatronik, Bürokaufmann/-frau sowie Installations- und Gebäudetechnik, Informationstechnologie und Prozesstechnik. Die Ausbildung zum Koch bzw. zur Köchin hat es heuer wieder mit dem zehnten Platz in die Top Ten geschafft.
Gut ein Drittel der Lehrlinge (34,5 Prozent) sind weiblich, sie absolvieren am öftesten die Ausbildung im Einzelhandel sowie die Lehre zur Bürokauffrau oder Friseurin. Auf dem vierten Platz liegt die Metalltechnik - 13,9 Prozent der jungen Mädchen entscheiden sich mittlerweile für einen technischen Lehrberuf.
Österreichweit gibt es 212 Lehrberufe. Neu hinzugekommen sind heuer Faserverbundtechnik, Fernwärmetechnik oder Klimagärtner. Im Laufe des Jahres soll die vegetarische bzw. vegane Kochlehre starten.
Darum raus aus der EU, sodass die Wirtschaftsmacht Österreich das Feld komplett alleine aufräumen und Großmächte wie China und die USA hinter sich lassen kann *FPÖ-Logik-Off*
Yeahh baby
die wissen wie es geht🤪