Sein Herz schlug für Kristall: Gernot Langes-Swarovski ist tot
WATTENS. Der langjährige Chef des Kristallkonzerns Swarovski wurde 77 Jahre alt.
Gernot Langes-Swarovski ist tot: Er ist am Donnerstag im engsten Familienkreis nach langer Krankheit im 78. Lebensjahr gestorben. Langes-Swarovski war der Urenkel von Swarovski-Gründer Daniel Swarovski. Als größter Swarovski-Gesellschafter und Multiunternehmer prägte die Tiroler Legende den Industrie- und Wirtschaftsstandort. Insgesamt 35 Jahre, also fast sein halbes Leben, stand Gernot Langes-Swarovski neben seinen Cousins als geschäftsführender Gesellschafter an der Spitze des Kristallkonzerns.
Bereits mit 24 Jahren war er in das Gremium eingezogen. Er bereitete den Weg für den Aufstieg zur international gefragten Marke Swarovski. In seine Zeit fiel etwa die Weiterentwicklung des Kerngeschäfts mit der weltweiten Vermarktung von kristallinen Geschenk- und Schmuckartikeln. Anlässlich der ersten Olympischen Winterspiele in Innsbruck 1964 wurde eine "Kristallmaus" kreiert: Damit wurden neue Kundenschichten und Märkte erschlossen.
Anfang der 1980er-Jahre folgte das erste Swarovski-Geschäft in London. 1995 wurden die Kristallwelten in Wattens eröffnet, die gemeinsam mit Andre Heller konzipiert worden waren.
Fußballfan und Weinbauer
Gernot Langes-Swarovski hatte sich 2002 aus der Geschäftsführung zurückgezogen und an seinen Sohn Markus übergeben. 2010 verließ er auch den Swarovski-Beirat. Bis 2013 stand er dem Fußballverein WSG Tirol (früher Wattens) als Präsident vor, war auch danach noch treuer Stammgast. Heute führt seine Tochter Diana den Verein.
Er betätigte sich außerdem als Weinbauer, Produzent von Bioprodukten und Flugunternehmer (Gründer der "Aircraft Innsbruck", später Tyrolean Airways). Zuletzt war Gernot Langes-Swarovski nicht mehr öffentlich aufgetreten.
Der Träger des Goldenen Verdienstkreuzes der Republik Österreich und Ehrenringträger des Landes hinterlässt drei Kinder.
Schwere Zeiten für Swarovski
Swarovski ist heute in 170 Ländern präsent. Zuletzt geriet der Konzern aber mit einem massiven Sparprogramm in die Schlagzeilen: So wurde bekannt, dass 750 der insgesamt 3000 Geschäfte weltweit geschlossen werden. Am Stammsitz in Wattens sollen 1000 von 4600 Stellen abgebaut werden, wie der aktuelle Swarovski-Geschäftsführer Robert Buchbauer bekannt gab.
Zusätzlich war es zu heftigen familieninternen Streitigkeiten rund um die Ausrichtung des Konzerns und eine neue Struktur gekommen.
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