Thyssenkrupp: Einstieg von tschechischem Milliardär besiegelt
ESSEN. Der drittreichste Tscheche - Daniel Kretinsky - sichert sich einen Anteil am Stahlgeschäft.
Thyssenkrupp hat den Einstieg des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky in die Stahlsparte des Industriekonzerns endgültig in trockene Tücher gebracht. Der Konzern habe die 20-prozentige Beteiligung von Kretinskys Gesellschaft EP Corporate Group (EPGC) an der Sparte erfolgreich abgeschlossen, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Sowohl der Aufsichtsrat als auch die zuständigen Behörden hätten die Transaktion gebilligt.
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Die Parteien verhandelten bereits über den Erwerb weiterer 30 Prozent der Anteile am Stahlgeschäft durch EPCG. Ziel sei weiter die Bildung eines Gemeinschaftsunternehmens, an dem beide Seiten jeweils 50 Prozent der Anteile halten sollen.
Der Einstieg der EPCG sei "ein wichtiger Schritt auf dem Weg hin zur unternehmerischen Eigenständigkeit des Stahlbereichs", sagte Thyssenkrupp-Chef Miguel Lopez. Thyssenkrupp hatte im Juni erklärt, in einer Grundsatzvereinbarung hätten sich die beteiligten Parteien darauf geeinigt, dass betriebsbedingte Kündigungen in der Stahlsparte ausgeschlossen werden sollen.
Die rund 27.000 Mitarbeiter von Thyssenkrupp Steel Europe bangen um ihre Jobs und die Standorte. Es wird erwartet, dass die Produktionskapazitäten reduziert werden, da sie im Vergleich zur Nachfrage zu groß sind.