Tannpapier: Große Verwunderung über den Verkauf
TRAUN. Familie Trierenberg verkauft an Mayr-Melnhof.
Mehrere hundert Gäste tummelten sich Donnerstagabend im Stammhaus des Zigarettenpapier-Erzeugers Tannpapier in Traun. Das Unternehmen hatte zur jährlichen Verleihung seines internationalen Fotowettbewerbs eingeladen, eine Herzensangelegenheit der Gründerfamilie Trierenberg. Geschäftsführerin Catharina Trierenberg-Wetzl ließ sich allerdings von Schwester Stephanie vertreten – sie sei beruflich verhindert, hieß es.
Die Abwesenheit erklärte sich spätestens kurz nach zwanzig Uhr, als der börsenotierte Kartonhersteller Mayr-Melnhof in einer Ad-hoc-Aussendung bekannt gab, dass er die Trauner Firmengruppe zur Gänze übernimmt. Die Unternehmerfamilie Trierenberg zieht sich komplett zurück und verkauft für 275 Millionen Euro. Das entspricht ungefähr dem Sechseinhalbfachen des jährlichen Ebitda (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung) minus Verbindlichkeiten.
Die Belegschaft wurde vom Eigentümerwechsel kalt erwischt: "Ich habe aus den Medien davon erfahren", sagt Klaus-Dieter Fellner, Vorsitzender des Arbeiter-Betriebsrates. Er war gestern, Freitag, bei den vielen Informationsrunden dabei, die es für die Mitarbeiter gab. Das Unverständnis über den Verkauf war in der treuen Mannschaft groß. Die Reaktionen schwankten zwischen Verunsicherung und ungläubigem Kopfschütteln.
Nur die Führungskräfte wurden direkt von der Eigentümerfamilie informiert. Den OÖN teilte Catharina Trierenberg-Wetzl mit, dass es für die Familie entscheidend gewesen sei, dass die Tann-Gruppe "in guter österreichischer Hand" bleibe. Das ist mit Mayr-Melnhof (MM) gewährleistet. Der Kartonhersteller notiert an der Wiener Börse. Kontrolliert wird er jedoch von den beiden Eigentümerfamilien Mayr-Melnhof und Goess-Saurau, die zusammen 57 Prozent der Anteile halten.
Mehrfach angeklopft
"Wir haben regelmäßig angeklopft. Irgendwann ist die Türe aufgegangen", sagte MM-Vorstandsvorsitzender Wilhelm Hörmanseder. Er betonte gestern in einer Telefonkonferenz, dass man mit Tannpapier ein "gut aufgestelltes Unternehmen" erworben habe. Die Akquisition stärke das Zigaretten-Geschäft des Konzerns, der bisher Zigarettenschachteln, aber keine Filterpapiere produziert hatte. Der MM-Umsatzanteil bei Tabak steige von 20 auf knapp 30 Prozent. "Wir haben 70 Prozent Überschneidung bei den Kunden", so Hörmanseder, der gestern auch von Synergiepotenzialen sprach.
> Mensch des Tages: Christian Trierenberg
Papierfabriken im Land
1988 - Laakirchen: Wilfried Heinzel verkauft die Fabrik für Magazinpapiere in Laakirchen an den schwedischen SCA-Konzern. 2013 kauft der Neffe des Verkäufers, Alfred Heinzel, die Fabrik zurück.
1990 - Nettingsdorf: Die Familie Stepski geht mit der Papierfabrik an die Börse, in einer Krise übernimmt Jefferson Smurfit erste Anteile. 1998 übernehmen die Iren die Mehrheit, 2000 sämtliche Anteile.
1996 - Steyrermühl: Die lange der damaligen Gewerkschaftsbank Bawag gehörende Zeitungspapierfabrik ging 1996 mehrheitlich an die Augsburger Haindl-Gruppe. Seit 2001 hat die finnische UPM Kymene das Sagen.
2003 - Grünburg: Die Wellpappefabrik der Unternehmerfamilie Bauernfeind ging im Paket mit anderen Standorten an Mondi, damals amerikanisch, heute mit südafrikanischer Zentrale.
Was das Mühlviertel erfolgreich macht: Tourismus, IT und auch Bier
Rosenbauer im ersten Quartal mit Verlust trotz Umsatzplus
Ventopay: Neue Beteiligung für Zahlungsdienstleister aus Hagenberg
16 Monate vom Auftrag bis zum Geld: Rosenbauer muss schneller werden
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Zum Glück ist es einzig und alleine die Angelegenheit der BESITZER, ob sie verkaufen, wann sie verkaufen und zu welchem Preis. Da kann der Betriebsrat seinen Kopf noch so sehr schütteln, er hat KEIN Mitspracherecht.
Ob das ein Glück ist?
„Gott soll einen hüten vor allem, was noch ein Glück ist“. (Tante Jolesch
Der Kapitalismus ist vom Marx verhoandaglt worden als Schädling für die AN. Aber die sind nur ein Teil des Marktes, den er schädigt.
Ich stimme Ihnen (WernerKraus) vollinhaltlich zu. Und im übrigen ist es (wie in jeder Beziehung) besser, wenn sich der Eigentümer rechtzeitig trennt wenn er nicht mehr weiter mag, anstatt das Unternehmen halbherzig in den Abgrund zu führen. Aber das checken die Gewerkschafter nicht.
> Aber das checken die Gewerkschafter nicht.
Die Gewerkschafter können gar nicht gegen den Strom schwimmen, den sie selber in Bewegung gesetzt haben.
Sie können sich nur als Oberlehrer vorn hinstellen und immer die gleichen, alten Sprüche klopfen. Was Neues wäre tödlich für ihr Ansehen und für ihre Organisation.
Und unnötige Demos und Medienaktionen verhindert man so auch.
Es geht mich nichts an, und ich bin auch nicht vom Fach, aber die 275 Millionen Euro sind steuerpflichtig.
Die Vermögenden wissen schon, wie man einen Betrag in dieser Höhe steuerschonend parkt, sodass nicht zu viel Einkommensteuer anfällt.
Der Wlaschek hatte das viele Geld aus dem Verkauf seines Imperiums in einer Stiftung geparkt, wie man so hört. Und er hatte dem Staat Österreich gedroht, das Geld aus Österreich abzuziehen, wenn die Finanz die Steuerschraube anzieht.
steht in dem Artikel irgendwas von versuchter Steuerhinterziehung??
Nein!!
Ich bin mit Christian in die Schule (Gymnasium) gegangen.
Er war immer so was von einem "Graden Michel".
Auch nach Steuer ist noch genug da für Generationen.
Also: was soll der blöde Kommentar??
Neidig?!?
> Auch nach Steuer ist noch genug da für Generationen.
Das Eigenkapital eines Unternehmens ist bereits als Einkommensteuer*) versteuert worden. Es ist aus versteuerten Gewinnen von Jahren angewachsen.
Die ominösen Abschreibungen sind aus Wertverlusten früherer, Einkommens-versteuerter Investitionen berechnet worden. Die Schreibtische, Maschinen und Gebäude sind tatsächlich im Wert geschrumpft. Sie müssen regelmäßig aus dem (versteuerten) Gewinn ersetzt werden.
*) mit Progression
Ich weiß ja, dass du ein recht ein Gscheiter bist. Auf die Gefahr hin dass ich mich bei dir unbeliebt mache, muss ich den Quatsch jedoch relativieren. Dein Geschreibsel trifft auf eine one-man-show zu, aber auf keine Kapitalgesellschaft. Deren Gewinne unterliegen der 25%igen Körperschaftssteuer; möchte(n) der/die wirtschaftliche(n) Eigentümer Teile des (versteuerten) Vermögens ins Privatvermögen transferieren, bezahlen sie nochmals 27,5% (erhöhter Satz für Einkünfte aus Kapitalvermögen) Kapitalertragsteuer.
> Ich weiß ja, dass du ein recht ein Gscheiter bist.
ad-personam ist doch unwürdig, soll ich darauf antworten?
Bei so viel öffentlicher Aufmerksamkeit wird wohl alles mit Punkt und Beistrich nach den Gesetzen passieren.
> aber die 275 Millionen Euro sind steuerpflichtig.
Die Buchführung besagt, dass jede Buchung eine Gegenbuchung hat. Aus dem Verkauf ist einerseits Geld in die Kassa geflossen, anderseits ist ein Vermögen geschrumpft.
Hier wissen wir nicht, wie hoch das Vermögen (Eigenkapital) zu Buche stand. Wenn mehr Geld in die Kassa geflossen sein sollte, dann ist die Differenz, vereinfacht gerechnet, ein steuerpflichtiges Einkommen. Der obige Satz (275 Mio) ist falsch.
da kann man nur hoffen,daß es mit der fa.tann so weitergeht wie bisher.und sich fam.trierenberg sich den neuen Käufer sehr gut angesehen hat.es geht ja um viele arbeitsplätze.
endlich mal professionelle und aussagekräftige Darstellung der Unternehmensbewertung
Es zahlt sich aus in Österreich wieder in Tabak-Zubehör zu investieren- dank Strache und Rückgratlosen Türkisen
Blödsinn, Zigarettenpapier kann eine andere Firma auch produzieren. Nur hat Tannpapier da ein sattes Patent für die selbstlöschenden Zigaretten per eigenem Zusatz, welche in meinen Augen ein gesundheitliches Verbrechen sind.
@hintergrundleser
hast du eine Ahnung wie man Zigarettenpapier herstellt?
Ja, und zwar mit Maschinen, welche die ursprüngliche Bearbeitung der Papyrus-Staude samt weiteren heute üblichen Grundstoffen wesentlich erleichtern und den mittelalterlichen Beruf des Büttenschöpfers zur Bedeutungslosigkeit verbannten.
Im Rauchbereich hat das Zigarettenpapier von Tann einen Zusatz, dass die Zigarette rasch ausgeht, wenn nicht dauernd angezogen wird. Das wurde von Lungenfachärzten damals schwer angekreidet. Immerhin konnte man vorher eine Zigarette am Aschenbecher ablegen, um nach einigen Minuten den nächsten Zug zu machen. Die war halt dann schon kürzer... Nun war man ständig zu Zügen gezwungen, wenn man sie nicht etliche Male neu befeuern wollte.
Aber es hat weder Brände vermindert noch Raucher "bekehrt", die Dosis wurde offensichtlich stark reduziert und die Zigaretten sind durchwegs wieder rauchtauglich.
US-Vorschrift
@hintergrundleser
also keine Ahnung.
Füllstoffe - Salze, die speziellen Lochungen mit Laser usw.
Zigarettenpapier kann eben kaum eine andere Firma herstellen, da so speziell.
Zigarettenpapier ist auch kaum recyclierbar.
Mit einem herkömlichen Papier hat das Zigarettenpapier so gut wie nichts zu tun.
Zigarettenpapier gibt es seit vielen Jahrzehnten.
Und das Thema Recycling dürfte hoffentlich ein dümmlicher Scherz sein. :-)
@hintergrundleser
Recycling - definitv aufgrund der Besonderheiten des Zigarettenpapiers - NEIN.
Zigarettenpapier quillt nicht auf.
Und nachdem nicht jeder einfach so Zigarettenpapier herstellen kann hat Tannpapier 30 % Weltmarktanteil.
Eine höchst komplexe Sache dieses Papier.
Ein Mitarbeiter hat für das Unternehmen das selbstdurchschreibende Blaupapier erfunden. Damit wurde gutes Geld verdient, was sicherlich allen den Mitarbeitern zugute kam.
es sind aber auch arbeitsplätze.ihr Nichtraucher könnt nur blöd daherreden.
MM als Käufer ist sicher für Mitarbeiter und Unternehmen eine wirklich gute Variante! Ein Familienbetrieb ist immer an einem langfristigen Konzept interessiert und nicht - wie ein Hedgefond - am kurzfristigen Gewinn.
> MM als Käufer ist sicher für Mitarbeiter und Unternehmen eine wirklich
> gute Variante!
Und wo sind die Kunden? Und die Lieferanten?
Hier ist "Wirtschaft"sspalte.
Es steht ohnehin im Artikel, dass die Synergieeffekte zw. Tann und MM sehr groß sind, da viele Kunden eben Kunden beider Unternehmen sind! Noch Fragen? Meinst du, jago, die Weisheit für dich gepachtet zu haben? Mitnichten!
> ... da viele Kunden eben Kunden beider Unternehmen sind.
Und jetzt haben die Kunden ein Monopol vor sich. Wenn das kein Synergieeffekt ist.
Und die Lieferanten haben statt 2 Kunden einen. Wenn das kein Synergieeffekt ist.
Ich kann ohne ad-personam, allein auf den Inhalt deines Postings reagieren. Muttu lernen
Ja, klar, jago ..... hattu heute wieder Besser-Wisser-Tag, Herr Oberlehrer? Einbildung ist auch eine Bildung, gelle!
Mit dem Strom schwimmen ist zwar bequem und man hat viele Mitschwimmer aber es geht abwärts
Willkommen in der Realität, jago.
> Willkommen in der Realität,
Ja leider. Diese Realität ist der fatale Grund dafür, dass "die Marktwirtschaft" nicht funktioniert, weil sie durch den Kapitalismus am Funktionieren gestört ist.
Darin liegt kein besonderer Vorwurf gegen die einzelnen Kapitalisten. Der Fehler steckt im irrtümlichen, akademischen Identifizieren "Kapitalismus=Marktwirtschaft".
Verwunderung?
Manche Unternehmer werden sich sagen, das Unternehmen kann Ich Mir auch nicht ins Grab mitnehmen.
Darum so schnell als möglich verkaufen,
bevor Oberösterreich mit seiner heucherlischen Politik untergeht.
Es hat doch keiner der Politiker/Richter und sogenannten Funktionären Experten aufgrund welcher Qualifikation
den Mumm etwas gegen Verbrechen im Lande zu unternehmen.
Die halten alle aus Feigheit still und glauben,
wenn es dann implortiert im Lande sich davonstehlen zu können,
um in einem anderen Land leben zu können in Saus und Braus.
Wo bei Justiz ein Menschenleben € 1.400,-- wert ist wie bei Verbrühungen oder € 3.400,-- bei falscher Medikamentenverabreichung,
glaubt kein normaler Mensch noch an eine gesunde Zukunft in OÖ.
Wo alles was Schlecht ist wie Alkohol - Rauchen gefördert wird oder Sex mit Minderjährigen darf sich keiner wundern, wenn Unternehmer den Hut drauf hauen.
Soll sich doch wer Anderer über die heuchlerische Politik ärgern Mentalität.
Sind Sie frühmorgens von einer Bar rausgeflogen und machen nun Ihrem Ärger Luft?
herzeigbar hättest deine Videothek verkauft hättest keinen Privatkonkurs am Hals oder noch gescheiter wäre es gewesen du hättest es mit Arbeit versucht aber arbeiten?ist wahrscheinlich .............
Wollte er nicht vor zwei Jahren neu eröffnen, sofern ihm jemand das Startkapital leiht?
Für Videos auf SD-Cards genügt ein Bauchladen. Am Besten neben einem Straßenbettler, der hat das Revier schon erkundet.
herzeigbar.so eine softy-justiz,haben wir schon seit jahren.und seit jahren,redet man von höheren strafen,aber es geschieht nichts.einer,welcher einen einbruch begeht,bekommt eine höhere strafe als ein kinderschänder.und man sieht ja ein Menschenleben ist nur mehr 1.400 euro wert.aber das hat nichts mit der jetzigen Regierung zu tun.
Um den Verkaufserlös kann sich der Herr Trierenberg jetzt ziemlich viele Tschick kaufen.
Ich habe mir dort öfters die Ausstellungen am Tag der offenen Fabrik angesehen und muss feststellen: Dort war immer alles sehr gepflegt, sauber und adrett, im Bürogebäude und den Produktionshallen und die Kunstsinnigkeit der Unternehmensführung (und auch der Belegschaft) hat mir sehr imponiert.
Zum Wirtschaftlichen: Ein Kaufpreis, der "nur" ca. das 6-fache EBITDA ausmacht, erscheint mir sehr günstig. Oder?
ich hab’ dort eine große Ausstellung gesehen, fantastisch. Kunstsinnige Leute.
> Zum Wirtschaftlichen: Ein Kaufpreis, der ...
Der Preis ist das, was die Käufer zahlen wollen
Tschego zu zahlen bereit ist
Jeder kann sich aber den Preis, den er will, aufzeichnen
Interessant dass sich Hr. Trierenberg vom Unternehmen verabschiedet. Hat entweder wenig Ertrag gebracht oder Leichen im Keller.
Oder er realisiert, dass es im Leben auch etwas anderes gibt als Arbeit. Und Unternehmer zu sein bedeutet ein Vielfaches an Stress und Verantwortung. Ich verstehe jeden, der irgendwann einmal den Hut draufhaut und zu Leben beginnt.